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Swansea

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Dieser Artikel beschreibt die Stadt in Wales, andere Bedeutungen siehe Swansea (Begriffsklärung).
City and County of Swansea
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Über dieses Bild
Verwaltungssitz Swansea
Fläche 378 km²
Einwohner 241,300[1] (2014)
Walisischsprachige 22,5 %
ISO 3166-2 GB-SWA
ONS-Code 00NX
Website www.swansea.gov.uk
Swansea

Swansea [ˈswɒnzɪ] (walisisch Abertawe [abɛrˈtauɛ]) ist eine Stadt in Südwales und zugleich eine Principal Area. Swansea liegt an der Küste des Bristolkanals unmittelbar östlich der Halbinsel Gower. Sie ist nach der Hauptstadt Cardiff die zweitgrößte Stadt in Wales und gehört zu den 40 größten Städten des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Die eigentliche Kernstadt hat 169.000 Einwohner. Swansea hat als Verwaltungsbezirk etwa 241.300 Einwohner und besitzt sowohl den Status eines County als auch einer City.

Namensherkunft

Der englische Name Swansea wird auf das altnordische „Sveinns ey“, also Svens Eiland, zurückgeführt und lässt sich auf die Zeit der Wikingerraubzüge entlang der walisischen Südküste zurückführen. Aus diesem Grund wird der Name auch als Swan's-y ([ˡswɒnzi]) und nicht als Swan-sea ausgesprochen. Der walisische Name leitet sich von der Mündung (Aber) des Flusses Tawe her.

Geschichte

Nachdem die Normannen zu Beginn des 12. Jahrhunderts die Gower-Halbinsel für Heinrich I. erobert hatten, errichtete Henry de Beaumont zur Sicherung seiner Herrschaft Swansea Castle über der Mündung des Tawe. Um die Burg entstand durch Zuzug englischer Siedler eine Siedlung, in der auch wöchentlich ein Markt zur Versorgung der Burg abgehalten wurde. An der Flussmündung entstand ein kleiner Hafen. Zwischen 1158 und 1184 erhielt Swansea eine erste Royal Charter, eine weitere Charter gab Johann Ohneland der Stadt 1215.[2] Vermutlich war die Stadt bereits mit Erdwällen, Palisaden und Gräben befestigt, die im 14. Jahrhundert durch Steinmauern ersetzt wurden. Dennoch wurde die Stadt mehrmals von aufständischen Walisern erobert und zerstört, zuletzt 1402 während der Rebellion von Owain Glyndŵr.

Die Verwaltung der Stadt oblag dem Portreeve, der seit dem 14. Jahrhundert von 12 Stadträten unterstützt wurde. In Swansea wurde Wolle durch mit Wasserkraft betriebene Wollmühlen sowie Leder verarbeitet. Leder, Wolle sowie Butter, Käse und Getreide wurden nach England exportiert. Neben dem Wochenmarkt wurden zwei, ab dem 16. Jahrhundert drei Jahrmärkte abgehalten. Mitte des 16. Jahrhunderts zählte die Stadt nur etwa 1000 Einwohner, Mitte des 17. Jahrhunderts waren es 2000 Einwohner. Der Hafen bekam durch den Kohlebergbau in Südwales größere Bedeutung, ab dem 17. Jahrhundert wurde von Swansea neben Kohle auch Eisen exportiert. Daneben hatten Schiffbau und weiterhin die Wollweberei wirtschaftlich große Bedeutung. Im 18. Jahrhundert expandierte Swansea zu einer Industriestadt mit Porzellanmanufaktur, Kupferschmelze sowie Zinn- und Zinkherstellung.

Im 19. Jahrhundert war die Stadt ein Zentrum der Metallindustrie und galt als Haupteinfuhrhafen für Kupfererz aus Chile. Der Hafen war deshalb Heimathafen vieler Kap Hoorn-Segler wie der County of Peebles, durch die Industrialisierung nahm der Hafen im 19. Jahrhundert einen gewaltigen Aufschwung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts boomte die Weißblechindustrie. Durch den Bau des Swansea Canal nach Abercrave wurden die Kohlereviere von Südwales per Schiff erreichbar. Zählte die Stadt 1801 noch 6831 Einwohner, so waren es 1901 bereits 134.000. Wie viele der damaligen schnell wachsenden Städte war Swansea überfüllt, schmutzig und unhygienisch. 1832 und 1849 kam es in der Stadt zu Choleraepidemien. 1835 wurde die lokale Verwaltung reformiert und die Stadt erhielt den Status eines Borough mit einem Bürgermeister. Im selben Jahr wurde das Swansea Museum gegründet, 1911 das Kunstmuseum Gynn Vivian Art Gallery.

Ab den 1920er Jahren entstand der Ölhafen und die Raffinerie. Nachdem die Schiffbauindustrie und die Weißblech-, Stahl und Kupferverarbeitung bis in die 1920er Jahre florierten, wurde die Stadt ab 1929 von der Weltwirtschaftskrise hart getroffen. Infolge der Wirtschaftskrise kam es zu einer hohen Arbeitslosigkeit. Der Zweite Weltkrieg brachte einen erneuten Aufschwung der Metall- und Schiffbauindustrie, doch wurde die Stadt ab 1940 auch zum Ziel von insgesamt 44 deutschen Luftangriffen, bei denen insgesamt 387 Menschen starben. Vom 19. bis 21. Februar 1941 war die Stadt Ziel eines drei Tage dauernden, als The Three Nights Blitz bezeichneten Luftangriffs, bei dem das Stadtzentrum völlig zerstört wurde, die Hafen- und Industrieanlagen jedoch kaum beschädigt wurden.[3]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs geriet die Schwerindustrie in eine Strukturkrise. Das durch die Luftangriffe zerstörte Stadtzentrum wurde in den 1960er Jahren modern wiederaufgebaut. 1969 erhielt Swansea den Status einer City. 1977 eröffnete in einem alten Speicherhaus das Maritime and Industrial Museum, das 2005 als Waterfront Museum wiedereröffnet wurde. 1996 wurde Swansea als City and County of Swansea eine von 22 Principal Areas in Wales.

Wirtschaft

Die Metallindustrie und der Schiffbau haben viel von ihrer einstigen Bedeutung eingebüßt. Der Hafen ist weiter bedeutend, seit 1969 besteht eine Fährverbindung nach Cork in Irland. Das 1969 geschlossene South Dock wird seit 1982 als Marina genutzt. Die Stadtverwaltung bemühte sich um eine Diversifikation der Wirtschaft durch Ausweisung neuer Gewerbegebiete wie Fforestfach in den späten 1940er Jahren und Cwndu in den 1960er Jahren. Das Technicum Swansea Innovation Centre im ehemaligen Hafengebiet gilt als ein Innovationszentrum der Hochtechnologie.[4]

Seit dem Jahr 2010 gibt es Pläne für den Bau eines Gezeitenkraftwerks in der Swansea Bay. Die Anlage wäre voraussichtlich das größte Gezeitenkraftwerk der Welt. Das Projekt wurde 2015 vom Energieministerium genehmigt. Ein Baubeginn wird frühestens für Herbst 2016[veraltet], die Fertigstellung frühestens für 2019 erwartet.

„Ugly, lovely Town“

Im Gegensatz zu Cardiff war Swansea keinem vergleichbaren Immigrationszuwachs aus England oder Irland ausgesetzt; entsprechend höher ist daher heute noch der Anteil der walisischsprachigen Bevölkerung. So ist der berühmte Ausspruch von Dylan Thomas, Swansea sei eine ugly, lovely Town (Dt.: „eine hässliche, liebenswerte Stadt“), ebenso zum geflügelten Wort und inoffizielles Motto von Swansea geworden, wie es Dirty Old Town für Salford wurde.

Partnerschaften

Partnerstädte von Swansea sind Mannheim in Deutschland (seit 1959), Pau in Frankreich und Cork in Irland.[5]

Verkehr

Die Autobahn M4 führt durch Swansea. Der Busverkehr in und um Swansea wird von First Cymru und Veolia Transport Cymru betrieben.

Den Bahnhof Swansea kann man von Cardiff Central (Umsteigenmöglichkeit nach Bristol, Birmingham, Nottingham und Manchester) oder London Paddington erreichen.

Der Flughafen Cardiff liegt 65 km entfernt.

Bildung

Die Universität Swansea mit rund 11.000 Studenten hat einen Campus in Singleton Park. Sie ist die drittgrößte Universität in Wales. Ihre Abteilung für Ingenieurwissenschaften wurde als Zentrum für ihre Pionierarbeit in Computertechniken zur Lösung von konstruktionstechnischen Designproblemen bekannt. Weitere Bildungseinrichten der Stadt umfassen die Swansea Metropolitan University sowie das Swansea College mit dem Gorseinon College am Stadtrand. Swansea College und Gorseinon College bilden seit 2010 das gemeinsame Gower College.

In Swansea gibt es viele Gesamtschulen unter Verwaltung der örtlichen Schulbehörde, darunter zwei walisische Mittelschulen. Die älteste Schule in Swansea ist die 1682 als Grammar School gegründete Bishop Gore School. Die größte Gesamtschule in Swansea ist die Olchfa School. Swansea beherbergt The Bible College of Wales. Die bekannteste unabhängige Schule Swanseas ist Ffynone House.

Swansea City, Aufstiegsfeier 2011
Sporthafen von Swansea

Sport

Der lokale Profifußballverein heißt Swansea City und spielte in den Jahren 1981–1983 in der höchsten englischen Liga. Als walisischer Pokalsieger nahm Swansea City mehrmals am Europapokal der Pokalsieger teil. Der Verein spielt seit 2005 im modernen Liberty Stadium. 2011 gelang der Aufstieg in die Premier League.

Erholung und Tourismus

Durch seine Küstenlage und die Landschaft ist Swansea zum Touristenziel geworden. An den Küsten bei Langland, Caswell und Limeslide gibt es lange Sandstrände. Die Swansea-Bucht, die den Anfang der Gower-Halbinsel bildet, wird von Wassersportlern besucht. Die Buchten der Halbinsel Gower und Swansea Bay sind durch Küstenpfade weitestgehend für Wanderer erschlossen. Bekannt ist das ehemalige Fischerdorf Mumbles. Vor der Schließung im Jahr 2003 zählte das 1977 erbaute Swansea Leisure Centre zu den zehn meistbesuchten Besucherattraktionen Großbritanniens.

Söhne und Töchter der Stadt

Ehrenbürger

Weblinks

 Commons: Swansea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1] (MS Excel; 291 kB)
  2. A Brief History of Swansea, West Glamorgan, Wales. Abgerufen am 27. Juni 2013.
  3. City and County of Swansea: Swansea in the Blitz. Abgerufen am 26. Juni 2013.
  4. UKSPA: Technium, Swansea. Abgerufen am 26. Juni 2013.
  5. Swansea
51.616666666667-3.9333333333333

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Swansea aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.