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Sven Lager

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Sven Lager (* 25. März[1] oder 26. März 1965[2] in München; † 19. April 2021[3]) war ein deutscher Schriftsteller, der auch zur Popliteratur gerechnet wird.[4]

Leben

Sven Lager war der Sohn einer schwedischen Kunstlehrerin und eines deutschen Malers und wuchs in Karlsruhe und in der Nähe von Freiburg auf. Er verbrachte ein Jahr als Au-pair in Paris und studierte Germanistik und Geschichte in Berlin. Er begann als Kino- und Buchkritiker für Radio 100, das erste freie Radio Berlins, gestaltete Kultur- und Musiksendungen und brach sein Studium nach zwei Jahren ab. Er arbeitete auch als Vorführer, Schweißer und Bildhauer und lernte 1992 auf seiner ersten und einzigen Ausstellung Elke Naters kennen. Beide gründeten eine Familie, begannen zu schreiben und initiierten 1999 den virtuellen Salon ampool.de, in dem Künstler und Autoren ungefiltert und unzensiert veröffentlichen und aufeinander Bezug nehmen konnten, als das Bloggen gerade erst begann.

2000 erschien sein erster Roman Phosphor, der von der Irrfahrt und Liebe eines jungen Mannes in Berlin erzählt. Von 2000 bis 2002 lebte Lager mit seiner Frau in Bangkok. In dieser Zeit erschien Im Gras, der vom Tod einer geliebten Freundin erzählt und den Erzähler wie Proust ans Bett gefesselt lässt, die Erinnerung geschärft durchs Fieber. Für zwei Jahre kehrte die Familie zurück nach Berlin, wo Durst, Hunger Müde entstand, das den schönen Wahnsinn mit Kindern beschreibt.

2004 zog Sven Lager mit Familie nach Hermanus in Südafrika, wo die Kinder eingeschult wurden und der Roman Mein Sommer als Wal entstand, die ungewöhnliche und fast unmögliche Liebesgeschichte eines deutschen Freiwilligen und eines Xhosamädchens. In Südafrika schrieb Sven Lager mit Elke Naters Was wir von der Liebe verstehen und die Gebrauchsanweisung für Südafrika. Hier entstanden auch verschiedene Radiofeatures für den WDR: Niemandsland ist eine Satire auf die Auswanderungsdokus, die überall im Fernsehen zu sehen waren, Schwarzer Humor stellt das neue Südafrika durch seine Stand-up-Komiker vor. In Hermanus gründete Sven Lager mit seiner Frau auch das Sharehaus.

Ab Anfang 2014 lebte Sven Lager wieder mit Familie in Berlin, schrieb weiterhin Bücher und für Zeitungen und Magazine, arbeitete an Sendungen fürs Radio, leitete das Sharehausprojekt und gründete mit seiner Frau den Crowdfundingverlag derVerlag.net.

Er war Gründer des Sharehouse Refugio in Berlin und Entwickler der Idee des Sharehouses zusammen mit seiner Frau Elke Naters.[5]

Sven Lager starb im April 2021 im Alter von 56 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.

Werke

  • The Buch. Leben am pool (als Hrsg., mit Elke Naters). Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001, ISBN 3-462-02993-2.
  • Phosphor. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02906-1.
  • Im Gras. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2002, ISBN 3-462-03094-9.
  • Durst – Hunger – müde. Lagebericht aus der Kampfzone Kinderzimmer. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004; dtv, München 2006, ISBN 3-423-20949-6.
  • Mein Sommer als Wal. Eine südafrikanische Geschichte. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2007, ISBN 978-3-462-03783-8.
  • Was wir von der Liebe verstehen (mit Elke Naters). btb, München 2008, ISBN 978-3-442-75212-6.
  • Gebrauchsanweisung für Südafrika (mit Elke Naters). Piper, München 2010, ISBN 978-3-492-27580-4.
  • Es muss im Leben mehr als Alles geben! (mit Elke Naters). Adeo, Aßlar 2013, ISBN 978-3-942208-02-4.
  • Jeder Mensch will ankommen. Erfahrungsberichte und Anregungen für die Arbeit mit Geflüchteten (mit Gerold Vorländer). Brunnen Verlag, Gießen 2017, ISBN 978-3-7655-2076-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sven Lager. In: brunnen-verlag.de. Abgerufen am 21. April 2021.
    Sven Lager. In: buchmarkt.de. 21. April 2021, abgerufen am 21. April 2021.
  2. Sven Lager. In: A Human Atlas. 7. Oktober 2020, abgerufen am 21. April 2021.
  3. Andrian Kreye: Zum Tod von Sven Lager: School of Love. In: sueddeutsche.de. 20. April 2021, abgerufen am 20. April 2021.
    Georg M. Oswald: Zum Tod von Sven Lager: Was er getan hat, war schön so und gut und alles andere als unwichtig. In: Welt.de. 20. April 2021, abgerufen am 20. April 2021.
  4. Annette Mingels: Das Fräuleinwunder ist tot – es lebe das Fräuleinwunder. In: Ilse Nagelschmidt, Lea Müller-Dannhausen, Sandy Feldbacher (Hrsg.): Zwischen Inszenierung und Botschaft: zur Literatur deutschsprachiger Autorinnen ab Ende des 20. Jahrhunderts. Frank & Timme, Berlin 2006, ISBN 3-86596-074-X, S. 37.
  5. Tanja Tricarico: Sharehaus Refugio in Neukölln: Leben im Füreinander. In: Tagesspiegel.de. 28. September 2015, abgerufen am 21. April 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sven Lager aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.