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Subotica
Суботица Subotica Szabadka | ||||
Das Rathaus von Subotica | ||||
| ||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Staat: | Serbien | |||
Provinz: | Vojvodina | |||
Okrug: | Severna Bačka (nördliche Batschka) | |||
Opština: | Subotica | |||
Koordinaten: | 46° 6′ N, 19° 40′ O46.09833333333319.67109Koordinaten: 46° 5′ 54″ N, 19° 40′ 12″ O | |||
Höhe: | 109 m. i. J. | |||
Fläche: | 290,0 km² | |||
Einwohner: | 96.483 (2011) | |||
Bevölkerungsdichte: | 333 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+381) 024 | |||
Postleitzahl: | 24 000 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SU | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008-2012) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | 16 Stadtbezirke | |||
Bürgermeister: | Saša Vučinić (DS) | |||
Postanschrift: | Trg slobode 1 24000 Subotica | |||
Webpräsenz: |
Subotica (kyrillisch Суботица, Aussprache: [ˈsûbɔtitsa], ; deutscher Name 1740–1918 Maria-Theresiopel; Ungarisch: Szabadka, [ˈsɔbɔtkɔ]) ist mit 96.483 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Vojvodina und fünftgrößte Stadt der Republik Serbien.[1] Die Stadt selbst ist die Hauptstadt der gleichnamigen Opština Subotica, der nördlichsten Opština in Serbien, und Verwaltungszentrum des Okruges Severna Bačka. Die Stadt befindet sich zehn Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt. Die Region um die Stadt ist sehr fruchtbar und für intensive Landwirtschaft bekannt. Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist dementsprechend die Lebensmittelindustrie.
Vor dem Ersten Weltkrieg war Subotica territorialer Bestandteil der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und wurde Maria-Theresiopolis (so noch heute im offiziellen Wappen[2]) bzw. Maria-Theresiopel genannt. Mit dem Ende des Krieges kam die Stadt zum neu geschaffenen Königreich der Serben Kroaten und Slowenen, was 1920 mit dem Vertrag von Trianon bestätigt wurde. Subotica war nach der Angliederung an Serbien die zweitgrößte Stadt Serbiens.
Geografie
Subotica liegt in der Pannonischen Tiefebene. Es herrscht gemäßigt kontinentales Klima mit den in Europa üblichen vier Jahreszeiten.
Der geographischen Lage verdankt die Stadt, dass sie zum Zentrum im ganzen Kreis wurde.
Die Stadt befindet sich an der Europastraße 75. Diese verbindet die Stadt im Norden mit Szeged in Ungarn, und gen Süden mit der Hauptstadt der Vojvodina, Novi Sad. Weiter Richtung Süden kommt man auch zur serbischen Hauptstadt Belgrad.
Gliederung
Die Stadt wird in 16 Stadtbezirke gegliedert. Jedoch haben diese 16 Bezirke keinen Gemeindestatus, wie zum Beispiel die Stadtgemeinden von Belgrad oder Niš.
Namensherkunft
Der Name Subotica leitet sich vom serbischen Wort für Samstag, Subota, ab und tauchte das erste Mal im Jahre 1653 auf. Das kroatische und serbische Wort für Samstag lautet Subota, somit bedeutet Subotica "Samstägchen" oder "kleiner Samstag". Eine andere Theorie besagt[3], dass sich der Name der Stadt von Subota Vrlić ableitet. Subota war der Schatzmeister vom Kaiser Jovan Nenad im 16. Jahrhundert.
In der Geschichte gab es fast zweihundert verschiedene Namen der Stadt Subotica. Das liegt daran, dass die Stadt, so wie die Vojvodina, zu vielen verschiedenen Reichen und Staaten gehörte. Außerdem siedelten viele verschiedene Völker auf der heutigen Stelle der Stadt und gaben ihr einen Namen in der eigenen Sprache.
Die früheste bekannte Aufzeichnung des Namens der Stadt lautet Zabadka und stammt aus dem Jahr 1391[4]. Dies ist auch der Ursprung der ungarischen Version des Namens Szabadka. Doch erst 1679 erschien der Name in der jetzigen Rechtschreibung. Der ungarische Name der Stadt leitet sich aus dem Adjektiv szabad, im Sinne von "frei" oder "unabhängig", und dem Suffix -ka, welches eine Verniedlichungsform darstellt. Somit bedeutet die früheste Bezeichnung soviel wie freies oder unabhängiges Städtchen.
1740 wurde die Stadt zu Ehren von Maria Theresia von Österreich umbenannt. Offiziell wurde die Stadt 1743 Szent-Maria genannt. Doch schon 1779 wurde sie wieder in Maria-Theresiapolis umbenannt.
In den drei anderen, offiziellen Sprachen der Vojvodina heißt die Stadt genauso wie die offizielle Version: Subotica. Auf Slowakisch Subotica, Jugoslawo-Russinisch Суботица und auf Rumänisch Subotica oder Subotiţa.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung[5] | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1850 | 48.126 |
1869 | 57.556 |
1880 | 62.555 |
1890 | 74.250 |
1900 | 82.235 |
1910 | 93.232 |
1921 | 90.961 |
1931 | 100.058 |
1948 | 63.079 |
1953 | 66.091 |
1961 | 75.036 |
1971 | 88.813 |
1981 | 100.516 |
1991 | 100.386 |
2002 | 99.981 |
Einwohnerentwicklung
Vor der Eroberung Suboticas durch die Osmanen im 16. Jahrhundert lebten in der Stadt größtenteils Magyaren. Während der Osmanischen Herrschaft verzeichnete die Stadt jedoch mehr Serben als Magyaren. Von Ende des 17. Jahrhunderts bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts war Subotica verstärkt von Bunjewatzen bevölkert. 1868 lebten in Subotica noch 50.000 Bunjewatzen, 6.000 Magyaren, 3.500 Serben und 1.300 Juden. Weiterhin wohnten auch noch Slowaken und Donauschwaben in der Stadt. Nach Zählungen im damaligen Österreich-Ungarn am Ende des 19. Jahrhunderts und in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts war zu dieser Zeit die Ungarische Sprache weiter verbreitet war als die Sprache der Bunjewatzen. Jedoch ist bis heute nicht klar, ob die Magyaren oder die Bunjewatzten damals die Mehrheit stellten. Im Königreich Ungarn wurde nicht nach den ethnischen Hintergründen gezählt, sondern nach der Muttersprache des jeweiligen Einwohners. Ebenso hatte die Politik Budapests gegenüber der slawischen Minderheit großen Einfluss auf die Zählung, weil der große Teil der Bunjewatzen slawische Sprachen sprach oder magyarisiert worden war und sie so als ihre Muttersprache Ungarisch angaben.
Vor dem Ersten Weltkrieg verzeichnete die Stadt 93.232 Einwohner. Mit 55.587 Einwohnern stellten noch die Magyaren die Mehrheit, gefolgt von den Bunjewatzen mit 33.247 Einwohnern. Mit dem Ende des Krieges kam die Stadt zum neu geschaffenen Königreich der Serben Kroaten und Slowenen, was 1920 mit dem Vertrag von Trianon bestätigt wurde. In der Folge siedelten verstärkt Serben nach Subotica um. Schon 1921 machte sich die Flucht der Magyaren bemerkbar. Während 1921 noch 26.750 Magyaren in Subotica ansässig waren, erhöhte sich die Zahl der Serben auf 60.700.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges und des Bestrebens Ungarns, seine verlorene Gebiete wieder anzugliedern, stieg die Zahl der Magyaren auf 61.581 (59,93 %). Zahlreiche Slawen und Juden wurden verfolgt oder wurden nach Kroatien in Konzentrationslager gebracht. Bei der ersten Volkszählung nach Gründung der SFRJ im Jahr 1953 hatte Subotica 66.091 Einwohner, von denen 32.194 Magyaren waren (50,6 %). Damals konnten die Bunjewatzen nicht ihre ethnische Zugehörigkeit angeben. Wer es trotzdem tat, wurde als Kroate registriert.
In den nachfolgenden Jahren bis zum Beginn der Jugoslawienkriege stieg die Einwohnerzahl kontinuierlich. 1991 flohen unter dem Milošević-Regime eine große Zahl Kroaten aus Subotica. Die damaligen Angriffe der Jugoslawische Volksarmee auf Kroatien und die Kroaten in der Vojvodina sind der Hauptfaktor des Rückgangs.
Ethnische Zusammensetzung
Kaum eine andere Stadt in Serbien ist so multiethnisch geprägt wie Subotica. Dies verdankt die Stadt ihrer wechselvollen Geschichte, aber auch als wichtiger Punkt für den Verkehr zwischen Mittel- und Südosteuropa sowie dem Vorderen Orient im Mittelalter. Bei der letzten Volkszählung von 2002[6] kam die Stadt insgesamt auf 99.981 Einwohner. Aufgeteilt nach Nationalitäten waren damals 34.983 (34,98 %) Magyaren, 26.242 (26,24 %) Serben, 10.870 (10,87 %) Bunjewatzen, 10.424 (10,42 %) Kroaten und 6.787 (6,78 %) bezeichneten sich noch als Jugoslawen. 4.765 (10,71 %) gaben an, einer anderen Volksgruppe anzugehören.
Die Stadt ist ein regionales Zentrum für die Magyaren, Bunjewatzen und Kroaten in der Vojvodina. Außerdem ist Subotica in Serbien die Stadt mit den meisten selbstdeklarierten Jugoslawen.
In den 80er-Jahren war Subotica als Stadt der ethnischen Toleranz bekannt.
Sprachen
69.155 der Einwohner sprechen Serbisch, gefolgt von Ungarisch (57.608) und Kroatisch (8.806). Insgesamt sprechen 50,53 Prozent der Einwohner Südslawische Sprachen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Suboticas datiert auf das Jahr 1391. Von 1542 bis 1686 stand es unter türkischer Oberhoheit. Im Königreich Ungarn und später in Österreich-Ungarn war die seit 1779 Maria-Theresiopel (Maria-Theresienstadt) genannte Stadt die drittgrößte des ungarischen Reichsteils, nach dem Ersten Weltkrieg kam sie zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien, siehe Vertrag von Trianon). Von 1723 bis 1726 wurde im Stadtzentrum von Subotica die Serbisch-orthodoxe Christi-Himmelfahrts-Kirche erbaut.
Politik
Flagge und Wappen
Die Flagge der Stadt Subotica ist eine Weiß-Blaue Bikolore mit dem Wappen der Stadt in der Mitte.
Während des Zweiten Weltkrieges war Subotica unter ungarischer Herrschaft. Dementsprechend wurde auch die Flagge geändert. Sie war nun eine Blau-Rote Bikolore mit einem gelben, senkrechten Strich in der Mitte. Solche simplen Flaggen wurden damals in ganz Ungarn verwendet. Über die Nutzung der Flagge ist nichts bekannt.
Das Wappen der Stadt wird seit dem 1. September 1779 verwendet. Damals wurden der Stadt die Rechte einer freien, königlichen Stadt gegeben, und sie wurde in Maria-Theresienstadt umbenannt. Das Wappen ist rund, und es befindet sich ein Schriftzug am weißen, äußeren Streifen: Sigillum Liberæ et Regiæ Civitatis Maria Theresiopolis. Der obere Teil des Schildes, welches sich in der Mitte des Wappens befindet, soll die heutige, moderne Stadt darstellen. Der untere Teil besteht aus einem roten Hintergrund und einem goldenen Löwen mit Schwert.[7][8]
Partnerstädte
Subotica unterhält mit den folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Budapest, Ungarn
- Szeged, Ungarn
- Kiskunhalas, Ungarn
- Wolverhampton, Vereinigtes Königreich
- Dunajská Streda, Slowakei
- Olmütz, Tschechien
- Odorheiu Secuiesc, Rumänien
- Elche, Spanien
- Namur, Belgien
- Tilburg, Niederlande
- Osijek, Kroatien
- Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin, Deutschland
- Petah Tikva, Israel
Wirtschaft
Subotica ist eines der wichtigsten Wirtschaftszentren Serbiens. Dies gilt sowohl für den industriellen Sektor als auch für den landwirtschaftlichen Bereich und der darauf basierenden Lebensmittelverarbeitung und -veredelung. Aufgrund seiner günstigen geographischen Lage und seiner verkehrstechnischen Erschließung ist Subotica zudem ein bedeutendes Handels- und Logistikzentrum. Zudem beheimatet Subotica eine der drei serbischen Sonderwirtschaftszonen.
Als erster Stadt der Vojvodina wurde Subotica im Herbst 2009 ein militärisches Areal (die ehemalige sogenannte Kaserne II) zur eigenständigen Umwandlung in einen Industriepark übereignet. Bis Sommer 2010 werden somit 21 ha neuer städtischer Industriefläche entstehen.
Im März 2012 wurde bekannt, dass die Stadt einen Vertrag über einer Grundstücksabtretung an die Firma D. Swarovski unterzeichnet hat. Swarovski plant dort in der ersten Phase den Bau einer 15.000 Quadratmeter großen Fertigungshalle. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 21 Millionen Euro geschätzt. Bis 2016 sollen in der neuen Fabrik 550 Personen eine Arbeit finden.[9]
Kultur
Architektur
Die meisten Gebäude in Subotica wurden im Jugendstil gebaut. Dazu gehören das Rathaus, welches 1908-1910 erbaut wurde, und die Synagoge, welche 1902 erbaut wurde. Diese beiden Gebäude wurden von den Architekten Marcell Komor und Dezsõ Jakab aus Budapest entworfen.
Weitere bedeutende Gebäude sind:
- die katholische Kathedrale der Heiligen Teresa von Ávila (erbaut 1797)
- das Franziskanerkloster (erbaut 1723)
- die orthodoxen Kirchen (ebenfalls im 18. Jahrhundert erbaut)
- die Synagoge aus dem Fin de siècle
In den letzten Jahren wurde ein Versuch zur Restaurierung der Synagoge gestartet. Bis zum Jahr 2004 wurden mehr als 400.000 US-Dollar an Spenden angenommen.
Theater
Das historische Theater der Stadt, erbaut im Jahre 1854 als das erste monumentale öffentliche Gebäude in Subotica, wurde 2007 abgerissen, obwohl es als ein historisches Denkmal unter staatlichem Schutz von 1983 bis 1991 erklärt wurde. Das nationale Register führt das Theater als ein Denkmal von einem außergewöhnlichen kulturellem Wert. Eine internationale Kampagne wurde sowohl in Serbien, als auch in Ungarn zur Rettung des historischen Gebäudes gestartet, jedoch ohne Erfolg. ICOMOS und INTBAU protestierten ebenfalls gegen den Abriss des Gebäudes.
Zeitungen
Folgende Zeitungen werden in Subotica herausgegeben:
- Subotičke novine, eine wöchentliche Zeitung in serbischer Sprache
- Magyar Szó, in ungarischer Sprache, wird seit 2006 in Subotica herausgegeben
- Bunjevačke novine, in bunjewatzischer Sprache
- Hrvatska riječ, in kroatischer Sprache
Film
1955 wurde hier der Film Ich denke oft an Piroschka mit Liselotte Pulver gedreht.
Persönlichkeiten
- Géza Csáth (1887–1919), ungarischer Schriftsteller
- Andrija Fuderer (* 1931), jugoslawischer Schachspieler
- Josip Gabrić (* 1930), jugoslawischer Tischtennisspieler
- Zoran Janjetov (* 1961), serbischer Comiczeichner
- Zoran Kalinić (* 1958), jugoslawischer Tischtennis-Weltmeister
- Danilo Kiš (1935–1989), serbischer Schriftsteller
- Aleksa Kokić (1913–1940), kroatischer Schriftsteller
- Dezső Kosztolányi (1885–1936), ungarischer Schriftsteller
- Péter Lékó (* 1979), ungarischer Schachspieler
- Sylvester Levay (* 1945), ungarischer Komponist
- Davor Štefanek (* 1985), serbischer Ringer
- Albe Vidaković (1914–1964), kroatischer Komponist
Galerie
Denkmal für Zar Jovan Nenad
Siehe auch
Quellen und Hinweise
- ↑ Volkszählung von 2011
- ↑ Der Text im Wappen ist auf der offiziellen Website zu sehen und lautet: Sigillum Liberæ et Regiæ Civitatis Maria Theresiopolis. http://www.subotica.rs/cgi/frontpage/index.php?lg=sr
- ↑ http://www.poetabg.com Веселин Џелетовић, „Последњи српски цар Јован Ненад“ ISBN 978-86-86863-00-3
- ↑ The City - History. , City of Subotica.
- ↑ Становништво, упоредни преглед броја становника 1948, 1953, 1961, 1971, 1981, 1991, 2002, подаци по насељима. , Републички завод за статистику, Maj 2004.
- ↑ Становништво, упоредни преглед броја становника 1948, 1953, 1961, 1971, 1981, 1991, 2002, подаци по насељима. , Републички завод за статистику, Maj 2004.
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ „"Svarovski dobrodošao u Srbiju“. b92.net, 21. März 2012
Weblinks
- Offizielle Webseite Subotica
- Wirtschaftsförderung Subotica mit Informationen über die Stadt (mehrsprachig)
Vorlage:Navigationsleiste Ortschaften in der Opština Subotica
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