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Strudel (Physik)

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Strudel in einem Wasserglas
Strudel im Ytste-Mardola-Stausee/Norwegen
Gezeitenstrom Saltstraumen, der starke Strudel entstehen lassen kann

Datei:Moggio Udinese Fella 2008 0410 02.ogv

Whirlpool-Strudel unterhalb der Niagarafälle (Luftaufnahme)
Naruto-Strudel, von einem Touristenboot aus fotografiert

Ein Strudel ist ein Wirbel oder eine Stelle, an der sich das Wasser oder eine andere Flüssigkeit in einer kreis- oder spiralförmigen Bewegung nach unten bewegt, wobei sich in der Mitte eine trichterförmige Vertiefung bilden kann.

Ursachen

Von besonderem Interesse sind die Strudel, welche sich in den oberen Läufen der Flüsse infolge der Unebenheiten des Grundes in Verbindung mit Wasserfällen und Stromschnellen bilden. Ihre Erosionswirkung kennzeichnet sich durch die Bildung von Strudellöchern oder Riesentöpfen. An Gewässermündungen ins Meer können Strudel durch Interaktion von Süßwasser zu Salzwasser entstehen, da Salzwasser schwerer ist als Süßwasser. Des Weiteren können Strudel durch Zu- und Abflüsse unter der Wasseroberfläche (im Tiefenwasser) entstehen, beispielsweise durch Ansaugrohre für Kühlwasser (Süßwasser) von Kraftwerken.

Gefahren

Strudel können besonders für Badende und Boote, aber kaum für größere Schiffe gefährlich werden. Die kreis- oder spiralförmige Bewegung des Wassers reißt den Schwimmer oder das Boot mit sich mit und zieht es auf den Grund. Es ist sehr schwer, der wirbelnden Bewegung eines Strudels zu widerstehen. Deshalb besteht die Gefahr darin zu ertrinken. Aus diesem Grund raten führende Experten der Bundeswehr, nicht gegen den Sog des Strudels anzukämpfen, sondern mit aller Kraft Richtung Boden zu schwimmen und den Strudel gewissermaßen zu untertauchen, da am Grunde die Sogwirkung am schwächsten ist.[1]

Beispiele in der Natur

Strudel entstehen in reißenden Strömungen, wie sie im offenen Meer gar nicht und in engen Meeresstraßen selten vorhanden sind. Beispiele für Strudel in der Natur sind:

  • Corryvreckan: Der gefährliche Wasserstrudel innerhalb der Straße von Corryvreckan, auch Whirlpool von Corryvreckan genannt, kostete schon zahlreichen Schiffsmannschaften, Menschen sowie Tieren das Leben und ist Touristenattraktion sowie Gefahrenstelle gleichermaßen. Er befindet sich in der schottischen Grafschaft Argyll and Bute am Ende des Jura-Sunds, zwischen der Insel Jura und Scarba. Er gilt als der zweitstärkste Meeresstrudel der Welt. Für die Schifffahrt gilt er als die einzige unbefahrbare Stelle der Britischen Inseln.
  • Moskenesstraumen/Saltstraumen/Mahlstrom: Dieses große Strudelsystem vor den norwegischen Lofoten, welches oft unter dem Begriff „Mahlstrom“ zusammengefasst wird, korrekt aber aus dem Moskenesstraumen und dem Saltstraumen besteht, wird aufgrund seiner Strömungsgeschwindigkeit von 27,8 Kilometer pro Stunde oft als die gefährlichste Strömung der Welt bezeichnet. Tatsächlich stellt es jedoch nur für kleinere Boote eine ernstere Gefahr dar.
  • Donauwelle: Dieser ehemals sehr starke Strudel unterhalb von Grein in Oberösterreich auf der Nordseite der Insel Wörth hat seit 1866 durch Sprengungen seine Gefährlichkeit für die Schifffahrt verloren. Flussaufwärts liegt in Regensburg der Regensburger Strudel unterhalb der Steinernen Brücke. Er resultiert aus den engen Brückendurchlässen.
  • Whirlpool: Unterhalb der Niagarafälle im Niagara River befinden sich in einer etwa 300 Meter im Durchmesser messenden Felsausbuchtung die so genannten Whirlpool-Strudel. Sie wurden inzwischen entschärft. Mit einer Seilbahn kann man über das Rund fahren.
  • Naruto-Strudel: Die überaus starken Naruto-Strudel in einer Meerenge in Japan weisen Geschwindigkeiten von bis zu 20 Kilometern pro Stunde auf.
  • Old Sow: Der Old Sow ist ein Strudel zwischen Neubraunschweig und Maine. Er erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 27,7 Kilometer pro Stunde.

Strudel in der Badewanne

Oft wird behauptet, das Drehverhalten eines Wasserstrudels, zum Beispiel in einer Badewanne, sei eine Folge der Corioliskraft. Wird der Abfluss geöffnet, soll sich der entstehende Strudel auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn bewegen, auf der Südhalbkugel entsprechend im Uhrzeigersinn, ähnlich wie es in der Atmosphäre in Hoch- und Tiefdruckgebieten geschieht.

Tatsächlich spielt die Corioliskraft hier nur eine untergeordnete Rolle. Der Wasserstrudel wird von vielen Faktoren beeinflusst (schon existente Strömungen, Einfüllweise, Bauweise des Abflusses, Oberfläche der Badewanne, etc.), welche einen wesentlich größeren Einfluss auf die Drehrichtung haben als die Corioliskraft, die bei den betrachteten Geschwindigkeiten sehr klein ist.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Whirlpools – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Gefahren beim Baden. Augsburger Allgemeine/DDP, 26. Juli 2010, abgerufen am 27. Juli 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Strudel (Physik) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.