Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Stolpersteine in Slowenien

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stolpersteine in Maribor

Die Liste der Stolpersteine in Slowenien enthält die Stolpersteine in Slowenien, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus auf dem Gebiet des heutigen Slowenien ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt. In slowenischer Sprache heißen die Stolpersteine: Tlakovci spomina.

Die slowenische Stadt Maribor war im Jahr 2012 Kulturhauptstadt Europas und organisierte in diesem Rahmen die erstmalige Verlegung von Stolpersteinen in Slowenien – als Teil des Projekts Shoah – Let Us Remember, finanziell unterstützt von der Task Force für Internationale Kooperation bei Holocaust-Bildung, Gedenken und Forschung. Am 25. und 26. Januar 2012 fanden – anlässlich des International Holocaust Remembrance Day – an den drei Verlegeorten Feierstunden mit der symbolischen Verlegung der Stolpersteine statt.[1][2] Die eigentliche Verlegung erfolgte erst am 13. Juli 2012 durch Gunter Demnig und den damaligen slowenischen Präsidenten Danilo Türk, der den letzten Stein setzte.[3]

Hintergrund

Nach dem Feldzug der Achsenmächte gegen das Königreich Jugoslawien ab dem 6. April 1941 wurde Slowenien in drei Teile aufgeteilt: Das faschistische Italien besetzte Notranjska, Dolenjska und Bela krajina (deutsch: Inner-, Unter- und Weißkrain), nachdem Italien bereits 1920 im Grenzvertrag von Rapallo die Primorska (das slowenische Küstenland) und die von Kroaten, Italienern und Slowenen bevölkerte Halbinsel Istrien zugesprochen bekommen hatte. Das nationalsozialistische Deutschland sicherte sich 1941 Gorenjska (Oberkrain), Koroška (das frühere Unterkärnten) und Štajerska (die frühere Untersteiermark) mit ihrer Hauptstadt Maribor (früher: Marburg an der Drau) und bildete das CdZ-Gebiet Untersteiermark, welches in das deutsche Reichsgebiet eingegliedert werden sollte. Ungarn erhielt schließlich Prekmurje, das kleine Übermurgebiet. Es gab in Slowenien sechs wesentliche Opfergruppen: die jüdische Bevölkerungsgruppe, Roma und Sinti, die ins Dritte Reich und nach Serbien verschleppten slowenischen Zwangsarbeiter, Intellektuelle, Geistliche und Partisanen, überwiegend aus der slowenischen Befreiungsfront Osvobodilna Fronta (OF).

Slowenien hatte, als Bestandteil des Königreichs Jugoslawien, in den 1920er und 1930er Jahren nur einen geringen jüdischen Bevölkerungsanteil, die Zahlen bewegten sich zwischen 760 und 845 Menschen. Die Mehrheit von ihnen lebte ursprünglich in Murska Sobota (269) und in Lendava (207), beide in der Prekmurje. Der Beginn der nationalsozialistischen Okkupation und die sich damit verschlechternde Situation für die Juden führte dazu, dass eine Reihe jüdischer Bürger, noch bevor die Nationalsozialisten ihre Heimatstädte kontrollierten, aus der Untersteiermark flüchteten. Nach Besetzung von Maribor im April 1941 flüchtete eine Reihe jüdischer Bürger in die Hauptstadt Ljubljana, die sich unter Kontrolle des Mussolini-Regimes befand. Der Antisemitismus der Italiener erschien ihnen zumindest nicht lebensbedrohlich.[4] Ende August 1941 befanden sich 400 jüdische Flüchtlinge in Ljubljana. Viele von ihnen stammten aus dem Deutschen Reich, Österreich und Kroatien, die anderen aus den von den Deutschen besetzten slowenischen Gebieten. Die jüdischen Bürger von Maribor wurden von den deutschen Besetzern umgehend enteignet und vertrieben.

Ab 1943 folgte auch die Vernichtung der Juden in den vormals italienisch besetzten Gebieten Sloweniens, nach dem 19. März 1944 begann schließlich die systematische Deportation der in Ungarn lebenden jüdischen Bürger und deren Ermordung in Vernichtungslagern, nachdem das NS-Regime auch Ungarn besetzt und eine Kollaborationsregierung unter Döme Sztójay eingesetzt hatte. Bislang sind 558 Opfer des Holocaust aus Slowenien identifiziert, 430 davon wurden im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Darunter befanden sich 69 Kinder. Nach 1945 wurde über den Holocaust in Slowenien weitgehend geschwiegen.[4]

Stolpersteine in Ljubljana

Im August 2018 verlegte Gunter Demnig 23 Stolpersteine in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Die Verlegungen fanden in Anwesenheit von Staatspräsident Borut Pahor statt und wurden vom Jüdischen Kulturzentrum Ljubljana in Zusammenarbeit mit der Synagoge Maribor, dem Mini Teater Ljubljana und ZRC SAZU (The Research Center of the Slovenian Academy of Sciences and Arts) organisiert.[5][6]

Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
HIER LEBTE
OLGA ADLER
GEB. BRUCKNER, 1899
VERTRIEBEN
NACH SAN GIOVANNI BIANCO 1942
VERHAFTET
IN MAILAND 31.10.1943
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 11.12.1943
Cankarjevo nabrežje 1
Olga Adler
HIER LEBTE
OSKAR ŽELJKO
ADLER
JG. 1922
VERTRIEBEN
NACH SAN GIOVANNI BIANCO 1942
VERHAFTET
IN MAILAND 31.10.1943
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 27.4.1944
Cankarjevo nabrežje 1
Oskar Željko Adler
HIER LEBTE
FRIDA BAUMGARTEN
GEB. GROSSMAN, 1884
VERHAFTET 12.9.1944
VERSCHLEPPT NACH SALZBURG
ÜBERLEBT
Lepodvorska ul. 26
Frida Baumgarten
HIER LEBTE
DR. HUGO
BAUMGARTEN
JG. 18814
VERHAFTET 12.9.1944
DEPORTIERT
NACH DACHAU
ERMORDET 15.3.1945
IN BERGEN-BELSEN
Lepodvorska ul. 26
Hugo Baumgarten
HIER LEBTE
OTON BAUMGARTEN
JG. 1913
VERHAFTET 12.9.1944
DEPORTIERT
NACH DACHAU
ERMORDET 28.2.1945
IN NEUENGAMME
Križevniška ul. 7
Oton Baumgarten
HIER LEBTE
DR. MARJANA
BAUMGARTEN-BRIŠKI
JG. 1914
VERHAFTET 12.9.1944
VERSCHLEPPT NACH SALZBURG
DEPORTIERT
NACH RAVENSBRÜCK,
SALZGITTER,
BERGEN-BELSEN
ÜBERLEBT
Lepodvorska ul. 26
Marjana Baumgarten-Briški
Štefanova ul. 8
Lidija Filipec
Štefanova ul. 8
Ludvig Filipec
HIER LEBTE
EVA KAPPER
JG. 1935
VERTRIEBEN NACH AGORDO 1942
VERHAFTET
IN PADUA 12.4.1944
VERSCHLEPPT NACH RISIERA DI SAN SABA
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 3.8.1944
Beethovnova ul. 14
Eva Kapper
HIER LEBTE
GUSTAV KAPPER
JG. 1897
VERTRIEBEN NACH AGORDO 1942
VERHAFTET IN PADUA 12.4.1944
VERSCHLEPPT NACH RISIERA DI SAN SABA
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 10.11.1944
IN DACHAU
Beethovnova ul. 14
Gustav Kapper
HIER LEBTE
PETER KAPPER
JG. 1933
VERTRIEBEN NACH AGORDO 1942
VERHAFTET
IN PADUA 12.4.1944
VERSCHLEPPT NACH RISIERA DI SAN SABA
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 3.8.1944
Beethovnova ul. 14
Peter Kapper
HIER LEBTE
TRUDA KAPPER
GEB. LORANT, 1906
VERTRIEBEN NACH AGORDO 1942
VERHAFTET
IN PADUA 12.4.1944
VERSCHLEPPT NACH RISIERA DI SAN SABA
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 3.8.1944
Beethovnova ul. 14
Truda Kapper
HIER LEBTE
IVANA LEITNER
GEB. LÖBL, 1870
VERHAFTET 29.10.1943
DEPORTIERT
NACH RAVENSBRÜCK
ERMORDET 9.5.1944
Lestikova ul. 15
Ivana Leitner
HIER LEBTE
FELIKS MOSKOVIČ
JG. 1878
VERTRIEBEN NACH PAPOZZE 1942
VERHAFTET 30.11.1943
VERSCHLEPPT NACH ROVIGO,
FOSSOLI
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 30.6.1944
Lestikova ul. 15
Feliks Moskovič
HIER LEBTE
JULIJ MOSKOVIČ
JG. 1924
VERTRIEBEN NACH PAPOZZE 1942
VERHAFTET 30.11.1943
VERSCHLEPPT NACH ROVIGO,
FOSSOLI
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 27.11.1944
IN FLOSSENBÜRG
Lestikova ul. 15
Julij Moskovič
HIER LEBTE
KLARA MOSKOVIČ
GEB. LEITNER, 1896
VERHAFTET 29.10.1943
DEPORTIERT
NACH RAVENSBRÜCK
ERMORDET 1944745
Lestikova ul. 15
Klara Moskovič
HIER LEBTE
VERA MOSKOVIČ
JG. 1919
VERTRIEBEN NACH PAPOZZE 1942
VERHAFTET 30.9.1943
VERSCHLEPPT NACH ROVIGO,
FOSSOLI
DEPORTIERT
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 30.10.1944
Lestikova ul. 15
Vera Moskovič
HIER LEBTE
ERNA POGAČNIK
GEB. GOLDSTEIN, 1899
VERHAFTET 12.11.1944
VERSCHLEPPT NACH BEGUNJE
DEPORTIERT
NACH RAVENSBRÜCK
ERMORDET 1944/45
Lestikova ul. 15
Erna Pogačnik
HIER LEBTE
JAKOB POGAČNIK
JG. 1886
VERHAFTET 12.11.1944
DEPORTIERT
NACH DACHAU
ERMORDET 12.2.1945
Lestikova ul. 15
Jakob Pogačnik
Štefanova ul. 8
Lili Steinberg
Štefanova ul. 8
Vilijem Steinberg
Resljeva cesta 8
Ladislav Zajc
Resljeva cesta 8
Regina Zajc

Stolpersteine in Maribor

Am 13. Juli 2012 wurden von Gunter Demnig zwölf Stolpersteine in Maribor für Mitglieder zweier jüdischer Familien verlegt. Andere Opfergruppen sind noch nicht berücksichtigt. Im Rahmen des Projekters Stolpersteine untersucht wurden bislang die Lebensgeschichten der Familien Singer und Kohnstein, die nach der Besetzung Sloweniens nach Međimurje in Ungarn flüchten mussten, wo seit 1935 bereits Emil Kohnstein mit seiner Familie lebte. Die Singers und Kohnsteins wurden bereits 1941 mit der sogenannten Endlösung der Judenfrage konfrontiert, als Ustaschas im KZ Jadovno Nicola Steiner, den Sohn Eugen Steiners, töteten und die Nationalsozialisten Viljem Kohnstein von Prag nach Theresienstadt deportierten. Von dort wurde er 1944 ins KZ Auschwitz-Birkenau überstellt und zu Tode gebracht.

Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
Stolperstein für Arnost Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
ARNOŠT KOHNSTEIN
JG. 1888
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
IN STUTTHOF
Ulica kneza Koclja 2
Stolpersteine46.55752166666715.64762
Arnošt Kohnstein, auch Ernst, wurde 1888 geboren, war Kaufmann und wurde 1941 aus seiner Heimatstadt Maribor vertrieben. Er flüchtete nach Međimurje, wo sein Bruder Emil bereits seit 1935 lebte. Er wurde 1944 – gemeinsam mit seiner Frau Olga, seinem Sohn Rudolf und seinen Zwillingstöchtern Gisela und Milica – aus Čakovec ins KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt und mutmaßlich 1944 im KZ Stutthof ermordet.
Stolperstein für Gizela Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
GIZELA KOHNSTEIN
JG. 1927
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ÜBERLEBTE
Ulica kneza Koclja 2
Stolpersteine46.55752166666715.64762
Gizela Kohnstein, auch Gisela oder Gisele genannt, wurde 1927 in Maribor geboren.[7] Gemeinsam mit ihrem Bruder Rudolf, ihrer Zwillingsschwester Milica und ihren Eltern Arnošt und Olga Kohnstein wurde sie am 26. April 1944 verhaftet und in Nagykanizsa interniert. Am 2. Mai 1944 folgte der Abtransport der Familie ins KZ Auschwitz-Birkenau, wo ihre Eltern und ihr Bruder sofort ermordet wurden. Sie bekam die Nummer 80913 eintätowiert und wurde gemeinsam mit ihrer Schwester für das Zwillingsforschungs­projekt von Josef Mengele missbraucht. Gizela Kohnstein überlebte das KZ, kam danach nach Budapest. Ihre Schwester Milica verstarb 1946 an den Folgen der im Konzentrations­lager erlittenen Entbehrungen. Gizela Kohnstein kehrte nach Jugoslawien zurück und ging 1947 in die ČSSR.[8]
Stolperstein für Jeannet Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
JEANNET KOHNSTEIN
GEB. BLUM
JG. 1866
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
GESTORBEN 1943
Ulica Borcev za severno mejo 2[9]
(vor der Einfahrt zu Ulica Borcev za severno mejo 4)
Stolpersteine46.54729666666715.65612
Jeannet Kohnstein geb. Blum wurde 1866 geboren. Sie wurde nach der Okkupation Sloweniens durch das NS-Regime im Jahre 1941 nach Čakovec vertrieben, wo sie 1943 verstarb.
Stolperstein für Milica Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
MILICA KOHNSTEIN
JG. 1927
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ÜBERLEBTE
GESTORBEN AN DEN FOLGEN
INTERNIERT IN BUDAPEST
Ulica kneza Koclja 2
Stolpersteine46.55752166666715.64762
Milica Kohnstein, auch Emilia oder Milica genannt, wurde 1927 in Maribor geboren.[7] Gemeinsam mit ihrem Bruder Rudolf, ihrer Zwillingsschwester Gizela und ihren Eltern Arnošt und Olga Kohnstein wurde sie am 26. April 1944 verhaftet und in Nagykanizsa interniert. Am 2. Mai 1944 folgte der Abtransport der Familie ins KZ Auschwitz-Birkenau, wo ihre Eltern und ihr Bruder sofort ermordet wurden. Sie bekam die Nummer 80912 eintätowiert und wurde gemeinsam mit ihrer Schwester für das Zwillings­forschungs­projekt von Josef Mengele missbraucht. Zwar überlebte sie die KZ-Zeit, verstarb jedoch 1946 an den Folgen der im Konzentrations­lager erlittenen Entbehrungen. Über ihren Todesort gibt es unterschiedliche Angaben, entweder Budapest oder Čakovec.[8]
Stolperstein für Olga Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
OLGA KOHNSTEIN
GEB. SINGER
JG. 1895
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
Ulica kneza Koclja 2
Stolpersteine46.55752166666715.64762
Olga Kohnstein geb. Singer wurde 1895 geboren und 1941 gemeinsam mit ihrem Ehemann Arnošt, dem Sohn Rudolf und den Zwillingstöchtern Gizela und Milica aus Maribor vertrieben. Die Familie flüchtete nach Međimurje, wo ihr Schwager Emil bereits seit 1935 lebte. Sie wurde 1944 – gemeinsam mit Ehemann, Sohn und Töchtern – aus Čakovec ins KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt und dort ermordet.
Stolperstein für Pavla Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
PAVLA KOHNSTEIN
JG. 1889
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
Ulica Borcev za severno mejo 2[9]
(vor der Einfahrt zu Ulica Borcev za severno mejo 4)
Stolpersteine46.54729666666715.65612
Pavla Kohnstein wurde 1889 geboren. Nach der Okkupation Sloweniens im April 1941 wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie aus ihrer Heimatstadt Maribor nach Čakovec vertrieben. Nach der Besetzung Ungarns im März 1944 wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.
Stolperstein für Rudolf Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
RUDOLF KOHNSTEIN
JG. 1919
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT
NACH MAUTHAUSEN
ERMORDET 1944745
Ulica kneza Koclja 2
Stolpersteine46.55752166666715.64762
Rudolf Kohnstein wurde 1919 als Sohn von Arnošt und Olga Kohnstein geboren. 1927 kamen seine Zwillingsschwestern Gizela und Milica zur Welt. Die Familie musste nach der Besetzung Sloweniens im April 1941 nach Međimurje flüchten, wo Rudolfs Onkel Emil bereits seit 1935 lebte. Die Kohnsteins wurde am 2. Mai 1944 aus Čakovec ins KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt, wo Rudolf Kohnstein gemeinsam mit seinen Eltern sofort nach der Ankunft ermordet wurde.[10]
Stolperstein für Viljem Kohnstein.JPG
HIER WOHNTE
VILJEM KOHNSTEIN
JG. 1891
VERTRIEBEN 1937/38
NACH PRAG
DEPORTIERT 1941
NACH THERESIENSTADT
NACH AUSCHWITZ 1944
ERMORDET 1944
Ulica Borcev za severno mejo 2[9]
(vor der Einfahrt zu Ulica Borcev za severno mejo 4)
Stolpersteine46.54729666666715.65612
Viljem Kohnstein, geboren 1891, begab sich 1937 nach Prag. Dort wurde er 1941 vom NS-Regime in Haft genommen und ins Ghetto Theresienstadt verschleppt. 1944 erfolgte die Deportation ins KZ Auschwitz-Birkenau, wo er ermordet wurde.
Stolperstein für Drago Singer.JPG
HIER WOHNTE
DRAGO SINGER
JG. 1897
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ÜBERLEBTE
Nasipna ulica 68
Stolpersteine46.54738833333315.65597
Drago Singer, auch Dragotin oder Dragutin, wurde 1897 in Hodošan geboren. Er heiratete Erna Kohnstein, das Paar hatte einen Sohn, Milan, geboren 1931 in Zagreb. Nach der Okkupation Sloweniens durch das NS-Regime im April 1941 wurde die Familie aus Maribor nach Čakovec vertrieben. Nach der Okkupation Ungarns durch das NS-Regime im März 1944 wurden Drago, Erna und Milan Singer ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurden seine Frau und sein Sohn unmittelbar nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Drago Singer überlebte und verstarb 1977 in Maribor.
Stolperstein für Erna Singer.JPG
HIER WOHNTE
ERNA SINGER
GEB. KOHNSTEIN
JG. 1904
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
Nasipna ulica 68
Stolpersteine46.54738833333315.65597
Erna Singer geb. Kohnstein, auch Erno, wurde 1904 in Jihlava geboren. Sie heiratete Drago Singer, das Paar hatte einen Sohn, Milan, geboren 1931 in Zagreb. Das Paar lebte seit 1932 in Maribor. Nach der Okkupation Ungarns durch das NS-Regime im März 1944 wurden Drago, Erna und Milan Singer ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurden Erna Singer und ihr Sohn unmittelbar nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.
Stolperstein für Marija Singer.JPG
HIER WOHNTE
MARIJA SINGER
GEB. ZEISSLER
JG. 1860
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
Ulica kneza Koclja 2
Stolpersteine46.55752166666715.64762
Marija Singer geb. Zeissler wurde 1860 in Szombathely geboren. Nach der Okkupation Sloweniens durch das NS-Regime im April 1941 wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie aus ihrer Heimatstadt Maribor nach Čakovec vertrieben. Nach der Okkupation Ungarns durch das NS-Regime im März 1944 wurde sie gemeinsam mit ihrer Familie ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert und dort ermordet.
Stolperstein für Milan Singer.JPG
HIER WOHNTE
MILAN SINGER
JG. 1931
VERTRIEBEN 1941
NACH ČAKOVEC
DEPORTIERT 1944
NACH AUSCHWITZ
ERMORDET 1944
Nasipna ulica 68
Stolpersteine46.54738833333315.65597
Milan Singer wurde 1931 in Zagreb als Sohn von Drago und Erna Singer geboren und 1944 vom NS-Regime ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er unmittelbar nach der Ankunft gemeinsam mit seiner Mutter in der Gaskammer ermordet wurde. Er war 12 oder 13 Jahre alt.

Quellen

Einzelnachweise

  1. International Holocaust Remembrance Alliance: International Holocaust Remembrance Day 2012, 27. Januar 2012
  2. Sinagoga Maribor: Project “Stolpersteine”, abgerufen am 19. Januar 2016
  3. Slovenska tiskovna agencija: Maribor Commemorates Holocaust Victims with Stolpersteine, 13. Juli 2012
  4. 4,0 4,1 Marjan Toš: Slovenian Jews and Holocaust. In: Holocaust in Yugoslavia, abgerufen am 15. Januar 2016, 24-27
  5. Getty Images: Slovenian President Borut Pahor And German Artist Gunter Demnig Lay Stumbling Stones in Ljubljana, abgerufen am 9. August 2018
  6. RTV SLO: Stolpersteine for deleted Jews from Ljubljana, abgerufen am 9. August 2018
  7. 7,0 7,1 Večer: In vendar so Židi bili, 14. Juli 2012
  8. 8,0 8,1 Ernst Klee: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon. S. Fischer 2013
  9. 9,0 9,1 9,2 ‘Stolpersteine’ (stumbling stones) Laying of the memorial stones. In: Sinagoga, Programme of the Synagogue. 3. Juli 2012, abgerufen am 14. August 2018 (english, slovenščina).
  10. siol.net: Od naključja do dvojčice, ki je preživela zloglasnega Mengeleja, 27. Januar 2014

Weblinks

 Commons: Stolpersteine in Slovenia – Sammlung von Bildern
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stolpersteine in Slowenien aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.