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Steve Guerdat
Medaillenspiegel | ||
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Springreiten | ||
Schweiz | ||
Olympische Spiele
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Bronze | 2008 | Springreiten, Mannschaft (mit Jalisca Solier) |
Gold | 2012 | Springreiten, Einzel (mit Nino des Buissonnets) |
Europameisterschaften
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Bronze | 2003 | Springreiten, Mannschaft (mit Tepic) |
Silber | 2005 | Springreiten, Mannschaft (mit Pialotta) |
Gold | 2009 | Springreiten, Mannschaft (mit Jalisca Solier) |
Schweizer Meisterschaft
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Gold | 2008 | Springreiten, Einzel (mit Ferrari) |
Steve Guerdat (* 10. Juni 1982 in Bassecourt, Kanton Jura) ist ein international erfolgreicher Schweizer Springreiter und Olympiasieger.
Im Dezember 2012 befindet er sich auf dem zweiten Rang der Springreiter-Weltrangliste. Im November 2012 führte Guerdat erstmals die Weltrangliste an.[1]
Privates
Steve Guerdat ist der jüngste Sohn des ehemaligen Springreiters und zweimaligen Olympiateilnehmers Philippe Guerdat.
Für die Reiterei brach er noch während der 11. Klasse die Schule ab.[2]
Werdegang
Durch den aus dem Beruf seines Vaters resultierenden täglichen Kontakt mit Pferden entstand sein Interesse für das Reiten, das er im Alter von sieben Jahren begann.
Sein Vater initiierte auch die erste reiterliche Station außerhalb des eigenen Stalls, einen zunächst einmonatigen Aufenthalt bei Beat Mändli. In Folge wurde er von seinem Vater und Beat Mändli reitsportlich im Hinblick auf einer Turnierkarriere gefördert.[3] Zwischen 1997 und 2002 nahm er an zwei Junioren- und drei Junge Reiter-Europameisterschaften teil und gewann dort mit der Mannschaft zwei Bronzemedaillen.[4]
Im Jahr 2003 wechselte er in den Handelsstall von Jan Tops in die Niederlande und wurde hier Nachfolger von Rolf-Göran Bengtsson als Bereiter. In dieser Zeit feierte er seine ersten grossen Erfolge in der Altersklasse der Reiter, so wurde er bei den Europameisterschaften 2003 mit Tepic Sechster in der Einzelwertung und gewann mit der Mannschaft Bronze. Ein Jahr später folgte die erste Olympiateilnahme.[5] Bedingt auch dadurch, dass er seine Pferde im Stall Tops aufgrund von Verkäufen regelmässig abgeben musste, verliess er den Stall nach dreieinhalb Jahren und wechselte nach Belgien.[3]
Ab diesem Zeitpunkt ritt Steve Guerdat drei Monate für den Ölmilliardär Oleksandr Onischtschenko. Guerdats Vater war zu dieser Zeit Nationaltrainer der ukrainischen Springreiter.[6] Als Guerdat sich, trotz einer ihm versprochenen siebenstelligen Summe, weigerte, die ukrainische Staatsbürgerschaft anzunehmen, um für Onischenkos "zusammengekaufte" ukrainische Nationalmannschaft zu reiten, trennten sich die Wege.[7][8]
„Ich bin Schweizer. Punkt.“[9]
Einige Monate hatte Steve Guerdat deshalb keine Pferde zur Verfügung, war unter anderem bei den Weltreiterspielen in Aachen nur als Zuschauer dabei. Yves G. Piaget, Spross der Uhrenmanufaktur Piaget und ein Freund der Familie, kaufte Guerdat neue Pferde. Mit der Stute Jalisca Solier gewann er kurz darauf als erster Schweizer das Weltcup-Springen in Genf.
„Auf dem Pferd, da fühle ich mich am lebendigsten. Ich liebe Pferde, ohne sie ist mein Leben sinnlos.“
„Es war Liebe auf den ersten Blick. Als ich das erste Mal auf ihrem Rücken saß, wusste ich sofort: Das ist das Pferd meines Lebens. Wir verstehen uns blind. Auf die kleinste Bewegung des einen, reagiert der andere. Wir bilden ein harmonisches Paar, obwohl sie als ausgesprochene Kämpfernatur nicht leicht zu reiten ist. Sie hat einen außergewöhnlichen Charakter und einen starken Willen. Für kein Geld der Welt würde ich sie hergeben.“
Durch Vermittlung des Präsidenten des Schweizer Pferdesportverbandes, Urs Oberholzer, entstand ein Kontakt zu dem Finanzier und Polospieler Urs Schwarzenbach. Dieser stellte Guerdat seine Anlage, den Rütihof in Herrliberg, zur Verfügung. Hier machte sich Steve Guerdat im April 2007 selbständig.
Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 gewann er in Hongkong auf Jalisca Solier gemeinsam mit Christina Liebherr, Pius Schwizer und Niklaus Schurtenberger die Bronzemedaille im Mannschaftsspringen. Kurz darauf wurde er Schweizer Meister.[10]
Im Dezember 2008 ließ sich Guerdat am Rücken operieren, weshalb er einige Zeit pausierte.[11] 2009 gewann er bei den Europameisterschaften in Windsor die Team-Goldmedaille.
Bei den Olympischen Spielen 2012 in London holte Guerdat im Einzel-Springen mit Nino des Buissonnets für die Schweiz die Goldmedaille - als einziger Reiter mit zwei Null-Fehler-Ritten. Er wurde damit der erste Schweizer Einzelsieger im Springen seit 1924, damals gewann Alphonse Gemuseus an den Olympischen Sommerspielen 1924 ebenfalls Gold im Einzelwettbewerb. Die Mannschaft erreichte mit 16 Fehlerpunkten Rang vier.
Guerdat trainiert die Finnin Jenni Dahlman, Ehefrau des Formel-1-Piloten Kimi Räikkönen, die bei ihm drei Pferde eingestellt hat.[12]
Pferde (Auszug)
- aktuelle:
- Jalisca Solier (* 1997), Selle Français, Braun, Stute, Vater: Alligator Fontaine, Besitzer: Yves G. Piaget
- Tresor V (* 1996), Belgisches Warmblut, Dunkelbraun, Hengst, Vater: Papillon Rouge, Besitzer: Yves G. Piaget; vom 1. Oktober 2008 bis 30. September 2009 war Tresor mit einer Gesamtgewinnsumme von 356.877 Franken das erfolgreichste Pferd in Schweizer Beritt[13]
- Ferrari VI (* 1999), Oldenburger, Rotfuchs, Wallach, Vater: Furioso II, Besitzer: Yves G. Piaget
- Nino des Buissonnets (* 2001), brauner Selle Français-Wallach, Vater: Kannan, Muttervater: Narcos, Besitzer: Urs Schwarzenbach[14]
- Nasa (*2001), Selle Français, Schimmel, Stute, Vater: Cumano, Besitzer: Urs Schwarzenbach, seit November 2011, zuvor von Niels Bruynseels geritten.[15]
- Carpalo (*2001), brauner Holsteinerwallach, Vater: Contender, Muttervater: Cicero, Besitzer: Urs Schwarzenbach
- ehemalige Turnierpferde:
- Pialotta (* 1991), Westfale, Braune, Stute, Vater: Pilot, Muttervater: Akitos xx, zuerst von Lynne Little im Sport vorgestellt, bis 2002 von Rolf-Göran Bengtsson geritten, dann (nach Verkauf) bis Ende 2004 von Tatiana Freytag von Loringhoven geritten, dann (wieder im Stall von Jan Tops) bis April 2005 von Steve Guerdat geritten, ab Mai 2005 von Edwina Alexander geritten, Ende 2008 aus dem Sport verabschiedet[16]
- Tiyl (* 1996), Belgisches Warmblut, Dunkelbraun, Wallach, Vater: Fantastique, Muttervater: Codex, 2006 von Álvaro Affonso de Miranda Neto geritten, 2006 zuletzt im internationalen Sport eingesetzt[17]
- Urgent III (* 2001), KWPN, Braun, Wallach, Vater: Numero Uno, Muttervater: Julio Mariner, ab Sommer 2011 von Shakboot Al Nahyan geritten
- Olympic Z (*1996), KWPN, Brauner, Wallach, Vater: Concorde, Muttervater: Ridder
Auszeichnungen
- Rookie of the year (2002/2003)
- Swiss rider of the year (2009 und 2011)[18]
Erfolge
Championate und Weltcup
- Olympische Spiele
- Europameisterschaften:
- 2003, Donaueschingen: mit Tepic 3. Platz mit der Mannschaft und 6. Platz im Einzel
- 2005, San Patrignano: mit Pialotta 2. Platz mit der Mannschaft und 7. Platz im Einzel
- 2009, Windsor: mit Jalisca Solier 1. Platz mit der Mannschaft und 16. Platz im Einzel
- Weltcupfinale:
- 2005, Las Vegas: 6. Platz mit Pialotta
- 2007, Las Vegas: 3. Platz mit Tresor
- 2008, Göteborg: 7. Platz mit Tresor
- 2009, Le Grand-Saconnex bei Genf: 9. Platz mit Tresor
- 2012, ’s-Hertogenbosch: 2. Platz mit Nino des Buissonnets
weitere Erfolge (im Auswahl)
- 2005: 2. Platz im Grossen Preis von Neuendorf (CSI 4*) mit Tijl, 3. Platz im Grossen Preis von Lyon (CSI 4*) mit Jus des Fontaines, 2. Platz im Grossen Preis von La Coruña (CSI 5*) mit Tijl
- 2006: 4. Platz im Grossen Preis von Paris-Porte de Versailles mit Jalisca Solier, 1. Platz in der Weltcupwertung von Genf (CSI-W) mit Jalisca Solier
- 2007: 1. Platz in der Weltcupwertung von Vigo (CSI-W) mit Jalisca Solier, 3. Platz im German Master (Stuttgart German Masters, CSI 5*-W) mit Kador du Valon, 2. Platz im Grossen Preis von La Coruña (CSI 5*) mit Ferrari sowie mit der Schweizer Mannschaft 3. Platz im Nationenpreis von Dublin (CSIO 5*) mit Jalisca Solier
- 2008: 2. Platz in der Weltcupwertung von Bordeaux (CSI 4*-W) mit Jalisca Solier, 3. Platz im Grossen Preis von Arezzo (CSI 5*, GCT-Wertungsprüfung) mit Tresor, 1. Platz im Grossen Preis von Lyon (CSI 5*) mit Tresor, 2. Platz in der Weltcupwertung von Verona (CSI 4*-W) mit Jalisca Solier, 2. Platz in der Weltcupwertung von Stuttgart (CSI 5*-W) mit Jalisca Solier sowie mit der Schweizer Mannschaft 2. Platz im Nationenpreis von St. Gallen (CSIO 5*) mit Jalisca Solier
- 2009: 1. Platz im Grossen Preis von Rotterdam (CSIO 5*) mit Tresor, 1. Platz im Grossen Preis von Ascona (CSI 3*) mit Jalisca Solier sowie mit der Schweizer Mannschaft 1. Platz im Nationenpreis von La Baule (CSIO 5*) mit Jalisca Solier und 3. Platz im Nationenpreis von St. Gallen (CSIO 5*) mit Jalisca Solier
- 2010: 3. Platz im Grossen Preis von Basel (CSI 4*) mit Ferrari, 2. Platz in der Weltcupwertung von Zürich (CSI 5*-W) mit Tresor, 2. Platz im Grossen Preis von Neuendorf (CSI 2*) mit Urgent, 1. Platz im Grossen Preis von Donaueschingen (CSI 3*) mit Jalisca Solier, 1. Platz im Grossen Preis von Salzburg (CSI 4*) mit Ferrari, Sieg im Welt-Top-10-Finale in Genf (CSI 5*-W) mit Jalisca Solier
- 2011: 2. Platz im Grossen Preis von Pioltello (CSI 3*) mit Nino des Buissonnets, 1. Platz im Weltcupspringen von Bratislava (CSIO 3*-W) mit Ferrari, 3. Platz im Weltcupspringen von Lyon (CSI 5*-W) mit Nino des Buissonnets sowie mit der Schweizer Mannschaft 2. Platz im Nationenpreis von Lissabon (CSIO 3*) mit Ferrari, 2. Platz im Wiener Hallenderby (CSI 4* Wien) mit Sidney VIII , 2. Platz im Grosser Preis von Stuttgart (Weltcupprüfung, CSI 5*-W) mit Nino des Buissonnets, 2. Platz im Nationenpreis von St. Gallen (CSIO 5*) mit Jalisca Solier und 1. Platz im Nationenpreis von Bratislava (CSIO 3*-W) mit Nino des Buissonnets
- 2012: 3. Platz im Grossen Preis von Amsterdam (CSI 4*) mit Jalisca Solier, 1. Platz im Grand Prix von Zürich (CSI 5*-W) mit Nasa, 3. Platz im Grossen Preis von Bordeaux (CSI 5*-W) mit Nino des Buissonnets, 1. Platz im Invitational Grand Prix der Sunshine Tour (CSI 3*) mit Nino des Buissonnets, 2. Platz im Championat von Hamburg (CSI 5*) mit Carpalo, 1. Platz im Grossen Preis von Rio de Janeiro (CSI 5*) mit Nino des Buissonnets, 3. Platz im Grossen Preis von La Coruña (CSI 5*) mit Sidney VIII
(Stand: 16. Dezember 2012)
Weblinks
- Internetpräsenz von Steve Guerdat
- Steve Guerdat in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Riders-Tour-Portrait Steve Guerdat
Einzelnachweise
- ↑ aktuelle FEI-Weltrangliste Springreiten
- ↑ CSI Genf - die Rückkehr von Steve Guerdat (2006)
- ↑ 3,0 3,1 Porträt: Steve Guerdat, reitwelten.de, 11. September 2007
- ↑ 4,0 4,1 FEI-Reiterkurzbiografie: Steve Guerdat
- ↑ Olympia Peking 2008 - Portrait: Steve Guerdat - Der Spitzenreiter und sein Spitzenpferd, 24. Juli 2008
- ↑ Philippe Guerdat erklärt Rücktritt
- ↑ Springreiter Steve Guerdat sattelt um: Der Romand neu im Team des Ukrainers Alexander Onischenko, Neue Zürcher Zeitung, 21. Februar 2006
- ↑ Lockmittel sind gute Pferde: „Reit-Abramowitsch“ setzt auf Multi-Kulti-Team, Handelsblatt, 29. August 2006
- ↑ Mit der Leidenschaft für Pferde: Steve Guerdat, Presseinformation Nr. 34 vom 11. August 2007
- ↑ Erster Titel für Steve Guerdat
- ↑ Steve Guerdat sagt ab - Der 21. CSI vom 22. bis 25. Januar 2009 in Zürich ohne den World-Cup-Leader (1/2009)
- ↑ Ein Ferrari für Steve Guerdat (11/2007), Blick, 20. November 2007
- ↑ Steve Guerdat gewinnt die Mercedes Classic
- ↑ Millionen-Pferd für Steve Guerdat, Jörn Rebien, 14. Dezember 2010
- ↑ Zwei neue Spitzenpferde für Steve Guerdat (11/2011)
- ↑ FEI-Pferdedatenbank: Isovlas Pialotta
- ↑ FEI-Pferdedatenbank: AD Tiyl
- ↑ Martin Fuchs and Steve Guerdat named Swiss riders of the year (1/2012)
- ↑ FEI-Ergebnisdatenbank: Steve Guerdat
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Personendaten | |
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NAME | Guerdat, Steve |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Springreiter |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1982 |
GEBURTSORT | Bassecourt |
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