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Steppe

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Dieser Artikel behandelt die baumlose Gras- und Krautlandschaft. Zur weiteren Bedeutung siehe Steppe (Begriffsklärung).

Als Steppe (von russisch степь, step) wird eine semiaride (bis semihumide), baumlose Gras- und Krautlandschaft der gemäßigten Breiten beiderseits des Äquators bezeichnet.

Typische Merkmale sind kontinentales Klima mit Winterkälte und sommerlicher Trockenheit, feinerdige Böden (oft Löss) und einförmiger Bewuchs.

Waldsteppe

Am Übergang der eurasischen Steppenregion zur Laubwaldzone gibt es eine als Waldsteppe bezeichnete Zone, in der die Grassteppe in Gewässernähe und auf durchlässigen Böden von Waldinseln durchsetzt ist.[1] Bei den in älterer Literatur manchmal als „Waldsteppe“ bezeichneten tropischen Vegetationsformen handelt es sich dagegen um Savannen.

Typen

Man kann Steppen nach den Gründen Ihrer Entstehung folgendermaßen einteilen:[2]

  • Primärsteppe: dieser Typ ist klimatisch bedingt und entsteht dort, wo ein trockenes Großklima mit Niederschlägen unter 250 Millimetern pro Jahr herrscht. Die Böden, auf denen sie entstehen, können durchaus tiefgründig und nährstoffreich sein und ein hervorragendes Ackerland abgeben, sofern sie künstlich bewässert werden. So werden die ehemaligen primären Steppen in der Ukraine, welche über Tschernosemen bestehen, heute oft als landwirtschaftliche Fläche genützt.
  • Sekundärsteppe: diese entstanden auf waldfähigen Standorten durch menschliche Rodung und Nutzung als Weidefläche für die Nutztiere des Menschen. Ein Beispiel ist die Puszta, welche von Natur aus bewaldet wäre.
  • Substratsteppen bestehen dort, wo der Boden keine hohe Vegetation zulässt:
    • Felssteppen gibt es dort, wo das Gestein bis knapp unter oder bis an die Oberfläche reicht.
    • Sepentinvegetation entsteht über ultrabasischen Gesteinen, die vermutlich durch die Aussonderung giftiger Schwermetalle das Pflanzenwachstum hemmen.
    • Schottersteppen entstehen über Schotteranlagerungen.
    • Lösssteppen bestehen über Löss, einem Sediment, das während der Kaltzeiten vom Wind verfrachtet und abgelagert wurde.
    • Sandsteppen entstehen über Sandböden.
    • Salzsteppen bilden sich über salzhältigen Böden. Dabei kann es sich um Natriumchlorat handeln, aber auch um andere Salze wie Natriumsulfat.

Zu den Steppen der gemäßigten Zone gehören:

Merkmale der Steppe

Eine Steppe ist eine semiaride, baumlose Graslandschaft der gemäßigten Zone. Der Pflanzenbewuchs wird durch Wassermangel begrenzt. In Eurasien liegen die Steppen im Inneren des Kontinents in großer Entfernung von den Ozeanen, dort wo die Jahresniederschlagsmenge stark eingeschränkt ist (Kontinentalität). Die Steppengebiete in Nord- und Südamerika entstehen durch die Leelage der Gebiete. Durch die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge wird die Vegetationszeit oft durch Sommertrockenheit bzw. Winterkälte unterbrochen. Die Vegetationsphasen liegen nur im Frühjahr und im Herbst.

Die zonalen Böden der Steppen sind die äußerst fruchtbaren Humusakkumulationsböden mit tiefgründigem, humusreichem Oberboden. In Deutschland werden diese als Schwarzerde bezeichnet.

Flora

Prärie Nordamerikas
Natürliche Steppenvegetation in der Walachischen Tiefebene

Die prägenden Pflanzengesellschaften der Steppe bestehen aus Gräsern. Man findet daneben vor allem Moose und Flechten, aber auch niedrigere Sträucher wie die Heidekrautgewächse und vereinzelte Waldinseln in günstigen Lagen. Ursprünglich waren die meisten Getreidepflanzen Steppenbewohner.

Obwohl in der Steppe in den Sommermonaten die meisten Niederschläge fallen, steht den Pflanzen in den übrigen Jahreszeiten mehr Wasser zur Verfügung. Dies hängt damit zusammen, dass im Sommer die Verdunstung sehr groß ist. Doch das erklärt noch nicht vollständig das Ausmaß dieser Graslandschaften. Möglicherweise spielt Feuer, bereits seit vorgeschichtlicher Zeit absichtlich von Menschen gelegt oder durch Blitzschlag verursacht, eine Rolle. In den nordamerikanischen Steppen haben wahrscheinlich die großen Bisonherden das Aufkommen von Wald verhindert.

Fauna

Für Steppen typische Tierarten sind z. B.

Landwirtschaft

In der Steppe der gemäßigten Zone wird viel Landwirtschaft betrieben. Wegen der kurzen Vegetationszeit werden überwiegend Mais und Weizen angebaut. Große Teile der Weltweizenproduktion stammen aus den Steppen Nordamerikas und Eurasiens. Je arider das Klima der Steppe wird, desto unsicherer werden die Erträge.

Wo die Wasserverhältnisse nur eine extensive Landwirtschaft zulassen, dominiert die Viehhaltung. Nutztiere sind z.B. Büffel, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Kamel und Yak. Zudem ist in der Steppe Eurasiens traditionell eine nomadische Viehzucht verbreitet.

Siehe auch

Literatur

  • Hänsel, Bernhard: Die Steppe und das Karpatenbecken im Spannungsfeld zwischen nomadischen und seßhaften Lebensformen, in: Das Karpatenbecken und die osteuropäische Steppe. Prähist. Arch. Südosteuropa 12, 1998, 7–18.
  • Hänsel, Bernhard: Die Steppe und der südosteuropäische Subkontinent. Nomadeneinfälle und Transhumanz, in: Civilisation Grèque et Cultures Antiques Péripheriques – Hommage à P. Alexandrescu (Bukarest 2000) 31-43.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Ehrendorfer: Geobotanik in: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen, begründet von E. Strasburger, F. Noll, H. Schenck, A. F. W. Schimper. 13. Auflage, Stuttgart 1978, S. 979
  2. Luise Schratt-Ehrendorfer: Die Pflanzenwelt der Steppen Niederösterreichs: Flora und Vegetation, Standortsvielfalt und Gefährdung, in: Heinz Wiesbauer (Hrsg.): Die Steppe lebt - Felssteppen und Trockenrasen in Niederösterreich, St. Pölten 2008, ISBN 3-901542-28-0

Weblinks

 Commons: Landformen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Steppe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.