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Stephen Fry

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Stephen John Fry (* 24. August 1957 in Hampstead, London) ist ein britischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Journalist, Dichter, Komiker und Fernsehmoderator.

Leben und Werk

Fry wurde als Sohn des Physikers und Erfinders Alan John Fry und dessen Ehefrau Marianne Neumann (später anglisiert: Newman), der Tochter von österreichisch-jüdischen Flüchtlingen, geboren. Im Alter von sechs Jahren brach er sich auf einem Spielplatz die Nase, die seither schief ist.

Er besuchte mehrere private Internate: zunächst die Cawston Primary School in Norfolk, dann die Stouts Hill Preparatory School in den Cotswolds und die Uppingham School in Rutland. Nachdem Fry die Uppingham School aufgrund eines Schulverweises verlassen musste, wechselte er zum Paston College in Norfolk. Auch dort wurde er der Schule verwiesen. Er setzte seine A-Level-Ausbildung an einer öffentlichen Schule fort, dem Norfolk College of Arts and Technology in King’s Lynn. Die Abschlussprüfung bestand er nicht. Im Alter von 18 Jahren wurde Fry wegen Kreditkartenbetrugs straffällig: Er hatte die Kreditkarte eines Bekannten der Familie an sich genommen und verwendet. Fry wurde dafür zu drei Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis von Pucklechurch absaß. Danach legte er seinen A-Level-Abschluss am Norwich City College ab. Zugleich bereitete er sich auf das Cambridge Entrance Exam vor, das er so gut bestand, dass er ein Stipendium für den Besuch des Queens’ College in Cambridge erhielt. Dort erwarb er einen Abschluss in englischer Literatur.

Während seiner Zeit in Cambridge kam er zu den Cambridge Footlights, bei denen er unter anderem Hugh Laurie und Emma Thompson kennenlernte. Dem Studium folgte eine Karriere als Schauspieler und Komiker, wobei Fry mehrfach mit seinem Freund Hugh Laurie für das britische Fernsehen zusammenarbeitete. Von 1986 bis 1995 bildeten Laurie und Fry in der BBC-Sketch-Serie A Bit of Fry & Laurie ein Duo. Von 1986 bis 1989 traten beide auch regelmäßig in Rowan Atkinsons Comedy-Serie Blackadder auf. Fry und Laurie spielten 1990 bis 1993 die Hauptrollen in der BBC-Serie Jeeves and Wooster nach den Erzählungen des Schriftstellers P. G. Wodehouse.

Fry ist ein Anhänger Wodehouses, dessen Humor und Sprache darum Einfluss auf Frys eigenes Schaffen als Schriftsteller haben. 1991 erschien Frys erster Roman The Liar (deutsch: Der Lügner), in dem er eigene Erlebnisse aus seiner Internats- und Universitätszeit verarbeitet.

Bis Mitte der 1990er-Jahre nannte Fry sich einen „offen zölibatär lebenden Briten“. 1996 lernte er den Mann kennen, der sein Lebensgefährte wurde, und outete sich als schwul.[1] 2010 trennte sich das Paar. Am 17. Januar 2015 heiratete Fry seinen neuen Partner, den Comedian Elliott Spencer.[2]

Stephen Fry las die britischen Hörbuchversionen von Joanne K. Rowlings Harry-Potter-Büchern und Douglas Adams' Per Anhalter durch die Galaxis. Außerdem sprach er die Rolle von Pu der Bär in der englischen Hörspielfassung von 1997 des Kinderbuchs von Alan Alexander Milne.

2003 wurde Fry vom Observer zu den 50 Funniest Acts in British Comedy gezählt und war für eine Amtszeit Lord Rector der University of Dundee, deren Club der Studierendenvereinigung nach seinem ersten Roman The Liar Bar benannt wurde. Seit 2005 ist Fry Ehrenpräsident der Cambridge University Quiz Society und war viele Jahre Gastgeber der British Academy Film Awards. Von August 2010 bis Januar 2016 war er Verwaltungsratsmitglied (englisch director) beim englischen Fußballverein Norwich City.[3]

In der Öffentlichkeit ist er außerdem als Vertreter des Atheismus und als Kritiker organisierter Religionen präsent. Dabei betont er wiederholt, er wolle niemandem seinen Glauben absprechen und es läge ihm fern, anderen Menschen den Trost oder die Freude zu nehmen, die sie in ihrem individuellen Glauben suchen und finden mögen. Gleichzeitig positioniert er sich klar gegen jede Form von institutionalisiertem Glauben, wenn er dogmatisch argumentiert oder verletzende Aussagen und Handlungen unterstützt. Auf dieser Basis wendet er sich besonders gegen die katholische, aber auch andere christliche Kirchen mit der Anklage, sie hätten sich durch Machtgier und Verblendung derart weit von ihrer ursprünglichen Lehre entfernt, dass der aufrührerische und zugleich so konsequent bescheidene Zimmermann aus Nazareth namens Jesus niemals einen Fuß in die heutige Kirche setzen könnte, ohne geächtet, exkommuniziert und ausgestoßen zu werden. Wenn er auch persönlich nicht an einen Gott glauben kann, so zollt er doch dem historischen und biblischen Jesus von Nazareth großen Respekt als Vorbild für die Menschheit damals wie heute.[4] 2017 wurde gegen ihn in Irland ein Strafverfahren wegen Blasphemie eröffnet, aber wenig später wieder eingestellt. Fry hatte in einem Fernsehinterview erklärt, wenn es einen Gott gebe, so müsse man angesichts des nicht von Menschen verursachten Leidens in der Welt feststellen, dass er offensichtlich entweder „böse“, „selbstsüchtig“ oder „verrückt“ sei.

Von 2003 bis März 2016 moderierte Fry die BBC-Panel-Show QI („Quite Interesting“), in der es darum geht, die gestellten Fragen möglichst interessant zu beantworten. Daneben hatte er häufige Gastauftritte als Mitglied von Rateteams anderer Quiz-Sendungen. In Peter Jacksons Verfilmung des Tolkien-Romans Der Hobbit spielte er den Bürgermeister von Esgaroth.[5]

2006 drehte er eine Dokumentation für die BBC über manische Depression, von der er selbst betroffen ist. 2012 überlebte er einen Suizidversuch, weil ihn sein Produzent bereits bewusstlos, aber noch rechtzeitig auffand. Im Februar 2018 gab Fry bekannt, an Prostatakrebs erkrankt zu sein.

Fry fuhr privat ein Londoner Taxi. Nachdem es von Unbekannten demoliert worden war, stieg er auf ein anderes Automodell um.

Zu den deutschen Synchronsprechern für Frys Rollen zählen Hubertus Bengsch, Peter Kirchberger, Dennis Brandau und Frank-Otto Schenk.

Werke (Auswahl)

  • Der Lügner. Roman. Haffmans, Zürich 1994 (Originaltitel: The Liar, übersetzt von Ulrich Blumenbach), ISBN 3-251-00240-6.
  • Das Nilpferd. Roman. Haffmans, Zürich 1994 (Originaltitel: The Hippopotamus, übersetzt von Ulrich Blumenbach), ISBN 3-251-00243-0.
  • Paperweight. Haffmans, Zürich 1996 (Originaltitel: Paperweight, übersetzt von Ulrich Blumenbach), ISBN 3-251-00309-7.
  • Geschichte machen. Haffmans, Zürich 1997 (Originaltitel: Making History, übersetzt von Ulrich Blumenbach), ISBN 3-251-00365-8.
  • Columbus war ein Engländer. Geschichte einer Jugend. Haffmans, Zürich 1998 (Originaltitel: Moab Is My Washpot, übersetzt von Georg Deggerich), ISBN 3-251-00407-7.
  • Wilde mimen oder Oscar spielen. Haffmans, Zürich 1999 (übersetzt von Ulrich Blumenbach), DNB 958315116.
  • Der Sterne Tennisbälle. Roman. Aufbau-Verlag, Berlin 2001 (Originaltitel: The Stars’ Tennis Balls, übersetzt von Ulrich Blumenbach), ISBN 3-351-02929-2.
  • Feigen, die fusseln. Entfessle den Dichter in dir. Aufbau-Verlag, Berlin 2008 (Originaltitel: The Ode Less Travelled, übersetzt von Birke Bossmann), ISBN 978-3-351-03232-6.
  • Ich bin so Fry. Meine goldenen Jahre. Aufbau-Verlag, Berlin 2011 (Originaltitel: The Fry Chronicles, übersetzt von Teja Schwaner), ISBN 978-3-351-02733-9.
  • Darling, fesselst du schon mal die Kinder? Das heimliche Tagebuch der Edna Fry. Aufbau-Verlag, Berlin 2012 (Originaltitel: Mrs Fry’s Diary, übersetzt von Ulrike Blumenbach), ISBN 978-3-351-03388-0.
  • Mythos. Was uns die Götter heute sagen. Aufbau-Verlag, Berlin 2018 (Originaltitel: Mythos. A Retelling of the Myths of Ancient Greece, übersetzt von Matthias Frings), ISBN 978-3-351-03731-4.

Drehbücher und Stücke

Weitere Bücher

  • Rescuing the Spectacled Bear. 2002.
  • Stephen Fry’s Incomplete and Utter History of Classical Music. 2005.

Filmografie (Auswahl)

Filme

Fernsehserien

Dokumentarfilme

  • 2006: The Secret Life of the Manic Depressive
  • 2007: HIV & Me
  • 2008: Stephen Fry in America
  • 2008: The Gutenberg Press: The Machine That Made Us (BBC)
  • 2009: Last Chance To See
  • 2010: Last Chance To See – Return of the Rhino
  • 2010: Stephen Fry and the Great American Oil Spill (BBC)
  • 2010: Fry And Laurie: Reunited (G.O.L.D., UK)
  • 2010: Wagner & Me (BBC)
  • 2011: Fry′s Planet Word (BBC)
  • 2012: Stephen Fry: Gadget Man
  • 2013: Stephen Fry: Out There
  • 2017: The Not So Secret Life of the Manic Depressive: Ten Years On

Hörfunk (Auswahl)

Hörbücher (Auswahl)

Eigene Hörbücher

  • 2010: The Hippopotamus
  • 2010: The Fry Chronicles
  • 2013: Stephen Fry in His Own Words
  • 2014: More Fool Me
  • 2017: Mythos
  • 2018: Heroes

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Stephen Fry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stephen Fry will keinen Hetero spielen, queer.de, 9. Januar 2008.
  2. Stephen Fry and Elliott Spencer marry. In: Hello!. Abgerufen am 17. Januar 2015.
  3. Stephen Fry steps down from Norwich City board. In: BBC News. BBC, 19. Januar 2016, abgerufen am 17. Januar 2017 (english).
  4. Intelligence² – The World of Debate – Chair Zeinab Badawi introduces the motion ›The Catholic Church is a force for good in the world.‹ Arguing in favour of the motion are Archbishop John Onaiyekan and the Rt Hon. Ann Widdecombe MP. Arguing against the motion are Christopher Hitchens and Stephen Fry. Initial Vote: 678 For, 1102 Against, Undecided 346; Final Vote: 268 For, 1876 Against, Undecided 34 (Memento vom 17. März 2011 im Internet Archive), 19. Oktober 2009.
  5. Peter Jackson: Casting News for THE HOBBIT. Facebook, 19. Mai 2011, abgerufen am 3. Dezember 2011 (english).
  6. British Red Cross to honour Stephen Fry with fundraising event in aid of Somalia. (Nicht mehr online verfügbar.) British Red Cross website, 26. September 2011, archiviert vom Original am 5. Januar 2018; abgerufen am 4. Januar 2018 (english). i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.redcross.org.uk
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