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Stephan Remmler

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Stephan Remmler (1993)

Stephan Remmler (* 25. Oktober 1946 in Witten) ist ein deutscher Sänger, Komponist und Musikproduzent. Bekannt wurde er als Sänger der Gruppe Trio, die mit dem Lied Da Da Da 1982 einen Welthit erzielte.

Leben

Stephan Remmler (rechts) mit Trio (1982)

Remmler wuchs als Sohn eines Diplomaten in Bremerhaven auf. In den 1960er Jahren sang er in der Beat-Band „Just Us“, in der auch Kralle Krawinkel Gitarre spielte. „Just Us“ gastierte unter anderem 14 Tage im Hamburger Star Club.

In den 1970er Jahren trat Stephan Remmler unter dem Pseudonym „Rex Carter“ als Schlagersänger auf. Danach wurde er Hauptschullehrer in Bevern (Landkreis Holzminden) und Musikdozent an der Universität Oldenburg.

1979 gründete Remmler zusammen mit Kralle Krawinkel und Peter Behrens die Gruppe Trio und war deren Texter und Sänger. Mit Trio erzielte er den Welthit Da Da Da ich lieb dich nicht du liebst mich nicht aha aha aha und hatte mit weiteren Titeln zumindest in Deutschland im Zuge der Neuen Deutschen Welle beachtlichen Erfolg: Anna – Lassmichrein Lassmichraus, Herz ist Trumpf oder Bum bum konnten sich jeweils in den deutschen Top 10 platzieren.

In einer kreativen Pause bei Trio (1984) veröffentlichte er als „Stephan & Nina“ gemeinsam mit der neunjährigen Angela Smecca die Single Feuerwerk (auch international auf englisch, spanisch, französisch und italienisch) und spielte den Erzähler in dem klassischen Werk Peter und der Wolf unter der Leitung von John Williams.

Nachdem sich Trio 1986 aufgelöst hatte, begann Remmler eine Solokarriere. Er schrieb seine Lieder nun fast ausnahmslos allein und produzierte im Alleingang. Gleich die erste Single seiner Solokarriere war seine kommerziell erfolgreichste, Keine Sterne in Athen. Die zweite Single wurde unerwartet zu einem Karnevalsschlager: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Beide Singles erreichten den dritten Platz der deutschen Singlecharts. An den Erfolg konnte er seither nicht mehr anknüpfen. Die englische Version von Keine Sterne in Athen (I Don’t Go To U.S.A.) erreichte auf den Philippinen die Nummer 1.

In der Folge veröffentlichte er eine Reihe von Alben, von denen sich nur noch sein zweites Album Lotto (1988) in den Charts platzieren konnte. Ab 1989 zog sich Remmler eine zeitlang weitgehend aus dem Musikgeschäft zurück, da er nunmehr Vater geworden war und sich verstärkt seinem Familienleben widmete. Daher folgten zunächst eine Best-Of-Kompilation 10 Jahre bei der Stange, die neben den Hits seiner Solokarriere auch einige Titel aus seiner Zeit mit Trio enthielt. 1991 folgte ein Album mit Coverversionen von Freddy Quinn. Ein für 1992 angekündigtes neues Album mit Eigenkompositionen namens BarbarellaMortadellaohneTeller wurde kurzfristig zurückgezogen und erschien 1993 in überarbeiteter Form unter dem Namen Vamos. Zu diesem Album absolvierte Remmler seine zweite und gleichzeitig bislang letzte Deutschlandtournee. Aufnahmen von der Tour veröffentlichte Remmler auf seinem Live-Album HÜH! 1994 verkörperte er den Kratermann im Musical Tabaluga von Peter Maffay. Nach einem Wechsel der Plattenfirma zu MCA Records folgte noch ein weiteres Studio-Album Amnesia. Im Anschluss zog sich Remmler für etwa zehn Jahre ins Privatleben zurück.

2003 komponierte und produzierte er gemeinsam mit seinen drei Söhnen Cecil, Jonni und Lauro ein Album. Das Album selbst blieb unveröffentlicht, da die Formation kurzfristig ihren Plattenvertrag verlor. Zwei vorab erschienene Singles, darunter Everybody Cha Cha, erreichten jedoch in Deutschland hohe Chartpositionen. Remmlers Söhne absolvierten in diesem Rahmen eine Reihe von TV-Terminen, bei denen ihr Vater sie zwar im Hintergrund begleitete, selbst aber nicht vor die Kameras trat.

2006 entschloss sich Remmler zur Veröffentlichung eines neuen Soloalbums. Als Plattenfirma wählte er das eher kleine Label der befreundeten Inga Humpe „it.sounds“. Das Album 1, 2, 3, 4 … hatte Remmler gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Cecil produziert, und es konnte sich auf den hinteren Plätzen der deutschen Albumcharts platzieren.

Im Jahre 2007 komponierte er mit Cecil den Soundtrack zu dem Film Vollidiot nach dem Buch von Tommy Jaud, der im April 2007 in die Kinos kam.[1] Remmler veröffentlichte in diesem Zuge zusammen mit Nena und Oliver Pocher, der in dem Film die Hauptrolle spielt, die Single Ich kann nix dafür. Bei diesem Lied handelt es sich um eine deutsche Version des Liedes Young Folks von Peter Bjorn and John, für das Remmler einen deutschen Text schrieb und auch sang. Das Lied erreichte die Top 10 der deutschen Singlecharts.

2010 trat Stephan Remmler bei MTV Unplugged als Gast des Berliner Rappers Sido auf. Beide sangen zusammen das Lied Da da da.

Seine jüngste Arbeit in der Öffentlichkeit war das Hörbuch der Keith Richards-Autobiographie.

Werk

Unterschrift von Stephan Remmler

Textlich thematisiert Remmler in seinen Liedern häufig kleine zwischenmenschliche Alltagsgeschichten – meist mit leicht ironischen Untertönen. Auch veröffentlichte er immer wieder Trinklieder. Musikalisch bewegte er sich stets zwischen Schlager und Rockmusik, wobei er eine eindeutige Zuordnung bewusst vermied. Zumindest seine letzten drei Alben Vamos, HÜH! und Amnesia tendierten eher zum Rock. Sein bislang letztes Album 1, 2, 3, 4 … klingt dagegen eher elektronisch-minimalistisch.

Remmler produziert nur Musik, die ihm selbst gefällt – selbst wenn dies den musikalischen Erwartungen seiner Fans nicht entspricht. Beispielsweise veröffentlichte er 1991 ein Album, das ausschließlich aus Cover-Versionen von Freddy Quinn bestand und welches weder bei seinen Fans noch bei Freddy Quinn selbst auf Zustimmung stieß. Remmler hierzu 2006 in einem Interview: „Ich kann mir meine Musik leisten.“

Am 19. Februar 2009 fand in der Schwankhalle in Bremen die Premiere eines Musik-Theater-Abends vom Junges Theater Bremen unter dem Titel „Oben aufm Berg – mit Stephan-Remmler-Songs auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle“ statt, der von dem Regisseur Carsten Werner und dem Sänger und Schauspieler Denis Fischer ausschließlich aus Remmlers Songs konzipiert wurde.

Kritik

Die Lieder von Stephan Remmler sorgten gelegentlich für kontroverse Diskussion. So wurde behauptet, in dem Lied Feuerwerk werde das internationale Wettrüsten oder in dem Lied Schweinekopf Kinderprostitution in der Dritten Welt banalisiert. Sein Lied Frauen sind böse wurde als frauenfeindlich interpretiert. Immer wieder wird ihm vorgehalten, unangemessen banale oder lustige Lieder zu schreiben, wobei Remmler selbst seine Lieder weder lustig noch banal findet.[2]

Sonstiges

Stephan Remmler gelang es, namhafte Musiker für seine Produktionen zu gewinnen. Er spielte mit Klaus Voormann, Carl Carlton, Bertram Engel, Status Quo, Ken Taylor, den Toten Hosen, Lydie Auvray oder Curt Cress. Auf seinem neuesten Album ließ er seine Kompositionen u. a. von Deichkind, Seeed, Thomas D, 2raumwohnung oder auch Mathias Halfpape überarbeiten bzw. interpretieren. Gelegentlich war Remmler auch als Produzent für andere Künstler tätig, wie z. B. Humpe & Humpe oder DÖF.

Liveauftritte von Remmler waren verhältnismäßig selten, da er nach eigenen Angaben lieber im Studio arbeitet. Bei insgesamt acht Studioalben hatte er nur zwei Tourneen.

Stephan Remmler wirkte als Schauspieler in Filmen mit, deren Erfolg allerdings überschaubar blieb. So spielte er eine Doppelrolle in dem Trio-Spielfilm „Drei gegen Drei“ (1985) oder auch einen Polizisten in der TV-Produktion „Krieg der Töne“ (1987) mit Holger Czukay. Des Weiteren war er als Synchronsprecher für den sprechenden Computer „Edgar“ in dem US-amerikanischen Film „Electric Dreams“ (1984) zu hören.

Eine Wiedervereinigung seiner alten Band Trio hätte Remmler nach eigenem Bekunden gern gesehen, jedoch misslang dieser Versuch mit Remmlers vager Begründung: „Es wäre gut gewesen, wenn es gut gewesen wäre.“[3]

2010 las er die Hörbuchversion von Keith Richards’ Autobiografie Life.

Privates

Stephan Remmler wohnt mit seiner Familie auf Lanzarote und in Basel. Er ist mit der Innenarchitektin Hilana Raitzik-Remmler verheiratet und hat drei Söhne (Cecil, Jonni und Lauro Remmler).

Diskografie

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[5]
Stephan Remmler
  DE 8 05.01.1987 (14 Wo.) [4]
  AT 8 01.02.1987 (12 Wo.)
  CH 24 22.02.1987 (5 Wo.)
Lotto
  DE 36 28.11.1988 (12 Wo.) [4]
  AT 30 15.12.1988 (2 Wo.)
1, 2, 3, 4…
  DE 60 28.07.2006 (2 Wo.)
Singles[5]
Feuerwerk (Stephan und Nina)
  DE 32 25.06.1984 (12 Wo.) [4]
Keine Sterne in Athen
  DE 3 24.11.1986 (18 Wo.)
  AT 2 01.01.1987 (16 Wo.)
  CH 5 11.01.1987 (11 Wo.)
Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei
  DE 3 02.02.1987 (10 Wo.)
  AT 8 15.03.1987 (4 Wo.)
  CH 22 15.03.1987 (3 Wo.)
Vogel der Nacht
  DE 36 25.01.1988 (11 Wo.)
Keine Angst hat der Papa mir gesagt
  DE 15 07.11.1988 (17 Wo.)
  AT 13 01.12.1988 (8 Wo.)
Ich kann nix dafür
(Nena, Olli & Remmler)
  DE 10 27.04.2007 (14 Wo.) [6]
  AT 41 27.04.2007 (9 Wo.)
  CH 91 03.06.2007 (1 Wo.)
Da Da Da
(Sido feat.)
  DE 56 24.09.2010 (3 Wo.) [7]
  AT 62 24.09.2010 (1 Wo.)
[4]

[6]

[7]

Für Titel mit Trio siehe Trio-Diskografie

Alben

Studioalben

Sonstiges

  • 1984: Peter und der Wolf
  • 1990: 10 Jahre bei der Stange (Kompilation)
  • 1992: BarbarellaMortadellaohneTeller (unveröffentlicht)
  • 1994: HÜH (live)

Singles

  • 1971: I Know it’s Over (als Rex Carter)
  • 1971: Ich liebe die Sonne (als Rex Carter)
  • 1984: Feuerwerk (als „Stephan & Nina“) auch als Fireworks und Fuegos Artificiales veröffentlicht
  • 1986: Keine Sterne in Athen (3-4-5 x in 1 Monat)
  • 1987: Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei (Krause & Ruth)
  • 1987: Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei (Krause & Ruth) (Die Hackfleisch-Version)
  • 1987: Unter einer kleinen Decke in der Nacht (Das Kuschellied)
  • 1987: Vogel der Nacht
  • 1987: I Don’t Go to U. S. A. (englische Version von Keine Sterne in Athen)
  • 1988: Keine Angst hat der Papa mir gesagt (Keine Angst hat die Mama mir gesagt)
  • 1988: Oben aufm Berg (Das Wunder aufm Berg)
  • 1988: Drei weiße Birrrken (Du bist meine Heimat) feat. Status Quo
  • 1989: Einer ist immer der Loser (Einer muss immer verliern)
  • 1991: HONG 3 – Fährt ein weißes Schiff nach Hongkong
  • 1991: SCHOEN 4 – Heimweh
  • 1992: BittebitteBarbarella
  • 1993: Blank
  • 1993: Bananaboat feat. Die Toten Hosen
  • 1994: Boom Boom
  • 1996: Schweinekopf
  • 1996: Heut geht die Sonne nicht auf
  • 1997: Only Love Is the Answer feat. Brooke Russell
  • 2006: Frauen sind böse (nur Internet-Download)
  • 2006: Einer muss der Beste sein (Ich ich ich)
  • 2007: Ich kann nix dafür mit Nena und Olli
  • 2010: Da Da Da mit Sido

Auszeichnungen

  • Internationaler Musikpreis 2006 [8]

Quellen

  1. Meldung auf LAUT.de
  2. Thomas Winkler: Stephan Remmler: Cooler Rentner auf Heimaturlaub; Spiegel Online, 24. Juli 2006
  3. Remmler im Statement bei YouTube
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 DE-Singles: Hitbilanz Deutsche Chart Singles 1981–1990, Günter Ehnert (Hrsg.) / DE-Alben: Hitbilanz LP 1987–1990, Günter Ehnert (Hrsg.), Taurus Press, ISBN 3-922542-58-1.
  5. 5,0 5,1 Chartquellen: DeutschlandÖsterreichSchweiz
  6. 6,0 6,1 Ich kann nix dafür (Nena, Olli & Remmler) in den deutschen Charts
  7. 7,0 7,1 Da Da Da (Sido feat. Stephan Remmler) in den deutschen Charts
  8. Deutsches Musik-Export Büro

Weblinks

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