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Steinbrech

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Steinbrech
Saxifraga sect. Porphyrion: Saxifraga sempervivum

Saxifraga sect. Porphyrion: Saxifraga sempervivum

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Steinbrechartige (Saxifragales)
Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae)
Gattung: Steinbrech
Wissenschaftlicher Name
Saxifraga
L.

Steinbrech (Saxifraga) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Die Gattung umfasst etwa 450 bis 480 Arten, die zum Teil sehr schwer zu unterscheiden sind.

Namen

Der botanische Gattungsname Saxifraga ist abgeleitet von saxum = Stein und frangere = brechen.

Der deutsche Name ist wörtlich vom lateinischen übersetzt. Der Name der Gattung geht auf Plinius den Älteren zurück (quia saxa frangit = weil er die Felsen bricht). Vom Wuchsort in Felsspalten wurde fälschlicherweise auf Felssprengung durch die Pflanze geschlossen.

Eine weitere Namensdeutung ist die Tatsache, dass nach der Signaturenlehre die Pflanzen als Heilmittel gegen Nieren- und Gallenstein genutzt wurde. Andere, ähnliche Namensdeutung: Steinbrech bezieht sich ursprünglich auf den Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata), dessen Kraut und Blüten sowie die kleinen, harten Brutzwiebeln (ebenfalls aufgrund der mittelalterlichen Signaturenlehre) als Heilmittel gegen Blasensteine verwendet wurden.

So stammt aus dem 15. Jahrhundert folgender Spruch: „Wenn man des krautes wurzel nimt in wein, so pricht sie den stain in den platern (=Harnblase)“.

Illustration von zwei Steinbrech-Arten: Links: Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) und Rechts: Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata)

Beschreibung

Steinbrech-Arten sind selten ein- bis zweijährige, meist ausdauernde krautige Pflanzen. Oft sind es Blattsukkulenten, viele wachsen als Polsterpflanzen, viele Arten bilden immergrüne, grundständige Blattrosetten und viele Arten sind sommergrün mit Blättern, die am Stängel verteilt sind. Die meist wechselständigen, gestielten oder ungestielten Laubblätter sind einfach. Blattrand ist gelappt oder gezähnt. Nebenblätter fehlen.

Meist in rispigen, traubigen oder zymösen Blütenständen stehen wenige bis viele Blüten zusammen. Die meist zwittrigen, meist radiärsymmetrischen, sehr selten zygomorphen Blüten sind meist fünfzählig. Es sind meist fünf (selten vier, sieben oder acht) Kelchblätter vorhanden; sie sind höchstens an ihrer Basis verwachsen. Die meist fünf (selten vier) freien Kronblätter sind weiß, gelb bis orange oder rot bis purpurfarben. Es sind zwei Kreise mit je fünf (selten vier) freien Staubblättern vorhanden. Die zwei unterständigen bis meist oberständigen Fruchtblätter sind nur teilweise verwachsen, mit freien und auseinanderweisenden Enden.

Es werden Kapselfrüchte gebildet die viele Samen enthalten.

Ökologie

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Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten.

Standortbedingungen

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Steinbrech-Arten sind typische Felspflanzen und Schuttbesiedler. In der alpinen Höhenstufe finden sie sich auch häufig auf Roh- und Initialböden (u. a. Rendzinen).

Manche Arten können selbst noch in extremen Höhenlagen gedeihen. So hält der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) den derzeitigen Höhenrekord in den Alpen mit 4507 Meter am Dom im Wallis.[1]

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Saxifraga wurde 1753 durch Carl von Linné aufgestellt.

Steinbrech-Arten gedeihen überwiegend in den gemäßigten und kalten Klimagebieten. In den Alpen kommen circa 40 Arten vor.

Zahlreiche Hybriden werden auch als Zierpflanzen verwendet (Auswahl):

  • Saxifraga ×andrewsii Harvey (wahrscheinlich Saxifraga paniculata × Saxifraga spathularis)
  • Saxifraga ×apiculata Engler (Saxifraga marginata var. rocheliana × Saxifraga sancta)
  • Saxifraga ×arendsii Engler (Saxifraga exarata × Saxifraga granulata × Saxifraga hypnoides var. hypnoides × Saxifraga rosacea)
  • Saxifraga ×geum L. (Saxifraga hirsuta × Saxifraga umbrosa)
  • Saxifraga ×haagii Sünderm. (Saxifraga ferdinandi-coburgi × Saxifraga sancta)
  • Saxifraga ×polita (Haworth) Link (Saxifraga hirsuta × Saxifraga spathularis)
  • Porzellanblümchen (Saxifraga ×urbium D.A.Webb (Saxifraga spathularis × Saxifraga umbrosa))

Nutzung

Einige Steinbrech-Arten und ihre Sorten sind auch Zierpflanzen für Gärten und Parks und werden als Bodendecker und im Steingarten genutzt.

Von einigen Arten werden die grünen Pflanzenteile roh oder gegart gegessen. Sie sind eine gute Quelle für Vitamin C. Einige Arten werden auch medizinisch genutzt.[5]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Christian Körner: Coldest places on earth with angiosperm plant life. doi:10.1007/s00035-011-0089-1
  2. 2,0 2,1 The Saxifraga Society
  3. Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae). Helsinki 1999. ISBN 951-9108-12-2, Seite 133.
  4. Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  5. Einträge zu Saxifraga bei Plants For A Future

Literatur

  • David Allardice Webb, R. J. Gornall: Saxifrages of Europe, with notes on African, American and some Asiatic species, London 1989.
  • Pan Jintang, Richard Gornall, Hideaki Ohda: Saxifraga, Seite 280 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 8: Brassicaceae through Saxifragaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2001, ISBN 0-915279-93-2.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen, Arto Kurtto: Atlas florae europaeae. Band 12 (Resedaceae to Platanaceae). Seite 128-216, Helsinki 1999. ISBN 951-9108-12-2.
  • Klaus Kaplan in Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band IV, Teil 2 A, 3. Auflage, Seite 130-223. Blackwell Wissenschaftsverlag Berlin 1995. ISBN 3-8263-3016-1.

Weblinks

 Commons: Steinbrech (Saxifraga) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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