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Stallgeruch

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Als Stallgeruch wird der typische Geruch in einem Stall bezeichnet, der sich durch kombinierte Analyse von Gaschromatographie und Olfaktometrie als ein sehr komplexes Aroma aus mehr als 400 chemischen Verbindungen in relativ zueinander unterschiedlichen Konzentrationen (Geruchsintensitäten) erweist. Hauptkomponenten des Stallgeruchs sind p-Kresol (4-Methylphenol), Trimethylamin und Buttersäure.[1]

Übertragener Sinn

Im übertragenen Sinne wird damit das soziale Milieu eines Individuums bezeichnet, also seine Herkunft oder langfristige Zugehörigkeit zu einer Gruppe, einem Unternehmen oder einer Familie, wobei es sich hierbei meist um gesellschaftliche Eliten handelt.[2]

Als Menschen mit dem „richtigen Stallgeruch“ bezeichnet man solche, die durch ihren Habitus, ihre Art zu reden, zu denken und sich zu verhalten, erkennen lassen, aus derselben (in der Regel großbürgerlichen oder adeligen) Gesellschaftsschicht zu stammen, einer speziellen Gruppe (wie Jäger, Segler) oder einer politischen Partei anzugehören, über gleiche Ausbildung, gleiches Auftreten und gleiche Beziehungen zu verfügen und somit die Fähigkeit zu besitzen, von der gewünschten Zielgruppe als „einer der ihren“ wahrgenommen zu werden.[3][4][5]

Önologie / Weinkunde

Gleichzeitig wird der Begriff bei der Beschreibung der Geruchspalette von Weinen und Weinfehlern, in ähnlicher Bedeutung wie „Pferdeschweiß“ oder „Pferdesattel“, benutzt. Damit werden Fehlgerüche, die so genannten Brett-Fehltöne beschrieben, die meist von dem Hefepilz Brettanomyces bruxellensis verursacht werden und zu der weinuntypischen Alterungsnote „animalisch“ gehören.[6][7]

Weblinks

Wiktionary: Stallgeruch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Donald W. Wright, David K. Eaton, Lawrence T. Nielsen, Fred W. Kuhrt, Jacek A. Koziel, Jarett P. Spinhirne, David B. Parker: Multidimensional Gas Chromatography-Olfactometry for the Identification and Prioritization of Malodors from Confined Animal Feeding Operations. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry. 53, 2005, S. 8663–8672, doi:10.1021/jf050763b. Zusammenfassung in rsc.org: Analysing the bracing smell of the countryside., abgerufen am 27. Dezember 2014.
  2. Stallgeruch im Duden.
  3. Bernd Beuscher: Set Me Free. Jugendarbeit als Lebens- und Berufsorientierung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-58029-5, S. 38 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  4. Peter Imbusch: Unglaubliche Vermögen – Elitärer Reichtum. In: Thomas Druyen, Wolfgang Lauterbach, Matthias Grundmann (Hrsg.): Reichtum und Vermögen. Zur gesellschaftlichen Bedeutung der Reichtums- und Vermögensforschung. VS Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-15928-7, S. 223 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  5. Kolumne: Der richtige Stallgeruch in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 3. Dezember 2010.
  6. Christa Hanten: Der Brockhaus Wein. Rebsorten, Degustation, Weinbau, Kellertechnik, internationale Anbaugebiete. F. A. Brockhaus, 2005 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  7. Ed McCarthy, Mary Ewing-Mulligan: Wein für Dummies. 4. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-70343-2, S. 57 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stallgeruch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.