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Stabschef des Weißen Hauses

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Der Stabschef des Weißen Hauses (englisch White House Chief of Staff) ist der ranghöchste Mitarbeiter im Executive Office des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Der Posten des Stabschefs kann sehr machtvoll sein; er wird gelegentlich auch als der „zweitmächtigste Mann in Washington“ (nach dem Präsidenten) bezeichnet. Das Amt wurde im Jahr 1946 unter der Bezeichnung Assistant to the President geschaffen. Im Jahr 1961 erhielt es seinen heutigen Namen. Der Amtsinhaber wird vom Präsidenten ernannt und ggf. auch entlassen. Dabei bedarf es nicht der Zustimmung des Kongresses.

Aufgaben und Geschichte

Die Aufgaben des Stabschefs hängen stark vom Präsidenten ab, allerdings ist er im Allgemeinen für die Verwaltung des restlichen Personals und des Kalenders des Präsidenten zuständig. Der Stabschef hat außerdem die Pflicht, den Zugang zum Präsidenten zu kontrollieren. Außerhalb der formellen Amtsbeziehung ist der Stabschef oft der wichtigste politische Berater des Präsidenten und häufig auch ein enger Freund.

Einige Präsidenten, so John F. Kennedy, verzichteten auf die Einsetzung eines Stabschefs. Präsident Carter hatte erst am Ende seiner Amtszeit einen Stabschef. Alle Präsidenten außer Harry S. Truman und Lyndon B. Johnson hatten mehrere Stabschefs. Die durchschnittliche Amtszeit beläuft sich auf etwa zweieinhalb Jahre.

Die meisten Stabschefs waren vorher Politiker, und viele führen ihre politische Karriere später fort. Beispiele dafür sind die beiden Stabschefs unter Gerald Ford, Donald Rumsfeld und Dick Cheney, die später beide Verteidigungsminister wurden, letzterer sogar Vizepräsident. Richard Nixons Stabschef, der Offizier Alexander Haig, und Ronald Reagans Stabschef James Baker wurden beide später Außenminister.

Kritiker bemängeln, dass sich ein aktiver Stabschef unter einem eher passiven Präsidenten, der sich aus den Details der Regierungsarbeit heraushält, zu einem Quasi-Premierminister entwickeln kann. Während der Präsidentschaft Ronald Reagans übten James Baker und Donald Regan ihr Amt wie Quasi-Premierminister aus. Howard Baker, der Donald Regan als Stabschef folgte, stand solch einer Situation eher kritisch gegenüber.

Im Vergleich dazu wurde Andrew Card, der Stabschef in der Bush-Regierung bis zum 14. April 2006, nicht als sehr machtvoll angesehen. Dies ist größtenteils darauf zurückzuführen, dass Bush lieber direkt mit seinen Ministern agierte. Ebenso waren Präsident Clintons Stabschefs aufgrund von Clintons Amtsführung, der immer den direkten Zugang zum Regierungsgeschehen suchte, im Allgemeinen relativ machtlos. Barack Obama berief im Januar 2013 mit Denis McDonough bereits den fünften Stabschef während seiner Amtszeit.

Dem Stabschef stehen ein oder mehrere Stellvertreter zur Seite. Alle 28 Stabschefs bisher waren Männer, noch nie hatte eine Frau diesen Posten inne.

Liste der Stabschefs des Weißen Hauses

Stabschef Präsident Jahre
John R. Steelman Harry S. Truman 1946–1952
Sherman Adams Dwight D. Eisenhower 1953–1958
Wilton Persons 1958–1961
de facto: Kenneth O’Donnell [1] John F. Kennedy 1961–1963
de facto: W. Marvin Watson[1] Lyndon B. Johnson 1963–1968
de facto: James Robert Jones[1] 1963–1968
Harry Robbins Haldeman Richard Nixon 1969–1973
Alexander Haig 1973–1974
Donald Rumsfeld Gerald Ford 1974–1975
Dick Cheney 1975–1977
vakant Jimmy Carter 1977–1979
Hamilton Jordan 1979–1980
Jack Watson 1980–1981
James Baker Ronald Reagan 1981–1985
Donald Regan 1985–1987
Howard Baker 1987–1988
Kenneth Duberstein 1988–1989
John H. Sununu George Bush 1989–1991
Samuel K. Skinner 1991–1992
James Baker 1992–1993
Mack McLarty Bill Clinton 1993–1994
Leon Panetta 1994–1997
Erskine Bowles 1997–1998
John Podesta 1998–2001
Andrew Card George W. Bush 2001–2006
Joshua Bolten 2006–2009
Rahm Emanuel Barack Obama 2009–2010
Pete Rouse 2010–2011
William M. Daley 2011–2012
Jacob Lew 2012–2013
Denis McDonough 2013–2017
Reince Priebus Donald Trump 2017–2017
John F. Kelly 2017–

Literatur

  • Michael Nelson: The Presidency and the Political System. Sage, 10. Auflage 2014. ISBN 978-1-4522-4043-5
  • Bradley H. Patterson: The White House Staff: Inside the West Wing and Beyond. Brookings Institution Press, 2004.

Weblinks

 Commons: Stabschef des Weißen Hauses – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Kenneth O’Donnell, W. Marvin Watson und James Robert Jones wurden nicht zum Stabschef ernannt, sondern füllten diese Funktion als Appointments Secretary aus.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stabschef des Weißen Hauses aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.