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Jechiel Jaakov Weinberg

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J. J. Weinberg
J. J. Weinberg in jüngeren Jahren (in Pilwischki, Litauen)

Ha-Gaon Rabbi Jechiel Jaakov Weinberg (auch Yechiel Yaakov Weinberg, Yehiel Yaakov Weinberg oder Jehiel Jacob Weinberg; geb. 1884 / 5644 in Ciechanowiec, Polen; gest. 1966 / 4. Schwat 5726 in Montreux, Schweiz) war ein bekannter und anerkannter orthodoxer Rabbiner, Posek, bedeutender Talmud-Gelehrter und Rosch-Jeschiwa (Rektor des von Rabbiner Esriel Hildesheimer etablierten Rabbinerseminars in Berlin) sowie Autor (u. a.) des Seridei eish ("Überbleibsel des Feuers", noch heute viel benutzte Responsensammlung, 1961 ff.).

Leben

Er wurde in Polen in Ciechanowiec geboren, das damals zum zaristischen Russland gehörte, studierte und wirkte in Litauen, war mit 17 Jahren zum Rabbiner ordiniert worden und ging nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nach Deutschland, studierte an der Universität Giessen (Abschluss Dr. phil. 1923), unterrichtete am von Esriel Hildesheimer 1873 gegründeten Rabbinerseminar in Berlin und wurde 1938 auch dessen Rektor. In dieser Zeit wurde er, trotz Ablehnung des Konzepts in seiner Jugend, ein wichtiger Vertreter der Neo-Orthodoxie. Im Jahr 1939 emigrierte er aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Polen. Er wurde dort von den Deutschen 1941 in ein Konzentrationslager deportiert. Nach der Befreiung erfuhr er vom ganzen Ausmass des Unglücks. Auch alle Mitglieder seiner Familie kamen um, niemand blieb übrig.

Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte er als gebrochener und sehr kranker Mann in Montreux in der Schweiz, wo er sehr zurückgezogen lebte. Alle Tora-Grössen, die die Schweiz durchreisten, kamen ihn allerdings besuchen, um mit ihm Tora-Angelegenheiten zu besprechen. Er hinterliess viele geschriebene Chiduschei Tora. Am letzten Tag seines Lebens erschien der dritte Band seiner Sefarim Sridei Esch.

Begraben wurde er auf dem Har Hamenuchot - in unmittelbarer Nähe von Raw Elieser Jehuda Finkel, Raw Menachem Siemba und dem Brisker Raw.

Literatur

  • Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
  • Isidor Grunfeld: The Ba’al “Seride Esh”. His Torah scholarship was a bridge between East and West. In: Nisson Wolpin (Hrsg.): The Torah Personality. A treasury of biographical sketches / collected from the pages of “The Jewish Observer”. Mesorah Publ., Brooklyn (N.Y.) [1981] (©1980), ISBN 0-89906-850-2, ISBN 0-89906-851-0 (Tb.), S. 99–105 (Artscroll Judaiscope series, online, abgerufen am 29. September 2010).
  • Judith Bleich: Between East and West. Modernity and Traditionalism in the Writings of Rabbi Yehi’el Ya’akov Weinberg. In: Moshe Z. Sokol (Hrsg.): Engaging Modernity. Rabbinic Leaders and the Challenge of the Twentieth Century. J. Aronson, Northvale (N.J.) 1997, ISBN 1-568219-08-3, S. 169–273 (Orthodox Forum series).
  • Marc B. Shapiro: Between the Yeshiva World and Modern Orthodoxy. The Life and Works of Rabbi Jehiel Jacob Weinberg, 1884–1966. Littman Library, London/Portland (Or.) 1999, ISBN 1-874774-52-8 (2002 erschien die 2. Aufl., ISBN 1-874774-91-9).
  • Jeffrey R. Woolf: The Legacy of Yehiel Jacob Weinberg. In: Azure. Ideas for the Jewish Nation. Nr. 12, Shalem Press, Jerusalem Winter 5762 / 2002, ISSN 0793-6664, S. 202–210 (Eine Rezension auf das og. Buch von Shapiro, außer Kritik an Shapiro enthält ergänzende Informationen über Weinberg, online, abgerufen am 30. September 2010).

Weblinks

  • Rabbi Yechiel Yaakov Weinberg (1885–1966). In: Judaism 101. Great Leaders of our People. Orthodox Union, abgerufen am 29. September 2010 (english, Kurzbiografie, Geburtsjahr falsch angegeben).
  • Yitzchak Blau: Modern Rabbinic Thought. In: The Israel Koschitzky Virtual Beit Midrash. Yeshivat Har Etzion, abgerufen am 29. September 2010 (english, die Lektionen 31–36 widmen sich dem Leben und Wirken von Weinberg).

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