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Sprachgrenze

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Sprachgrenze im Berner Jura

Eine Sprachgrenze durchzieht ein geografisches Gebiet, in dem zwei oder mehr Bevölkerungsgruppen aufeinandertreffen, die unterschiedliche (fremde) Sprachen sprechen und wo eine Verständigung auch auf dialektaler Ebene nicht möglich ist.

In Europa gibt es viele Sprachgrenzen, so beispielsweise die deutsch-französische Sprachgrenze im Westen oder die deutsch-polnische Sprachgrenze im Osten oder überbegrifflich die germanisch-romanischen oder slawisch-germanischen Sprachgrenzen. Sprachgrenzen sind zumeist nicht deckungsgleich mit Staatsgrenzen.

Dagegen bestehen innerhalb eines Dialektkontinuums keine Sprach- oder Dialektgrenzen, auch wenn sich die Dialektsprecher aus weit auseinanderliegenden Dialektgebieten kaum noch gegenseitig verstehen können.

Deutschland

Innerhalb Deutschlands gibt es nur wenige Sprachgrenzen, so zum Beispiel die deutsch-sorbische Sprachgrenze im Osten oder die Saterfriesisch-deutsche Sprachgrenze in Ostfriesland.

Die Eider markierte über Jahrhunderte die Sprachgrenze zwischen Deutsch, genauer Niederdeutsch, und Dänisch.

Dagegen stellt die nach dem Düsseldorfer Stadtteil Benrath benannte Benrather Linie (maken-machen-Grenze) einen Übergang von den hochdeutschen zu den niederdeutschen Dialekten dar und wurde hier festgelegt, um Sprachforschungsgebiete voneinander abzugrenzen. Sie ist aber keine Sprachgrenze und auch keine wirkliche Dialektgrenze zwischen dem nieder- und hochdeutschen Sprachraum, da ein Dialektkontinuum besteht. Die so genannte „maken-machen-Grenze“ beginnt im belgischen Eupen.

Belgien

Sprachgebiete in Belgien

Eine sehr bedeutende, von vielen politischen Konflikten belastete romanisch-germanische Sprachgrenze zieht sich durch Belgien. Sie spaltet das Land in einen wallonischen (französischsprachigen) und einen flämischen (niederländischsprachigen) Teil. In der belgischen Hauptstadt Brüssel, in der ursprünglich niederfränkische Mundarten gesprochen wurden, leben inzwischen überwiegend Französisch sprechende Einwohner. Sie ist damit zur „sprachlichen Enklave“ inmitten Flanderns geworden, wobei sich diese Sichtweise relativiert, wenn man bedenkt, dass inzwischen auch in vielen flämischen Umlandgemeinden viele französische Muttersprachler leben. Die Flämische Gemeinschaft und die Französische Gemeinschaft haben jeweils in Brüssel ihren Sitz. Rund 59 Prozent der Belgier sprechen muttersprachlich Niederländisch und etwa 40 Prozent muttersprachlich Französisch.

Eine weitere romanisch-germanische Sprachgrenze in Belgien besteht in der französisch-deutschen Sprachgrenze im Osten des Landes zwischen den Wallonen und der deutschsprachigen Bevölkerung in Ostbelgien (Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens). Die deutsche Minderheit macht nur knapp ein Prozent der belgischen Gesamtbevölkerung aus. Die französisch-deutsche Sprachgrenze ist von wesentlich weniger politischen Konflikten geprägt als die französisch-niederländische.

Schweiz

Verbreitung der Landessprachen in der Schweiz (2000)

Auf Bundesebene gibt es in der Schweiz vier Amtssprachen, nämlich:

Die Sprachgrenzen in der Schweiz folgen keinen politischen Grenzen (Kantonsgrenzen). So durchläuft eine Sprachgrenze z. B. den Kanton Wallis und teilt diesen auf in den deutschsprachigen Osten (Oberwallis) und den französischsprachigen Westen (Unterwallis). Da die Sprachgrenze teilweise innerhalb des Kantons verläuft, kann es vorkommen, dass sich diese verschiebt, so z. B. in der Stadt Biel. Die Stadt liegt im zweisprachigen Kanton Bern am Rande des französischsprachigen Berner Juras. Ursprünglich waren die Stadtbewohner deutschsprachig, erst mit der Zuwanderung von Französisch sprechenden Uhrmachern aus dem Jura wurde die Stadt mit der Zeit zweisprachig. So etwas kann auch heute noch passieren, da jede Gemeinde ihre Amtssprache(n) selber wählen kann.

In der Schweiz gibt es vier Sprachgrenzen:

  • zwischen der Deutschschweiz und der Romandie (Deutsch/Französisch), wird auch „Röstigraben“ genannt;
  • zwischen der Deutschschweiz und der Italienischen Schweiz (Deutsch/Italienisch);
  • zwischen der Deutschschweiz und dem romanischen Sprachraum (Deutsch/Rätoromanisch);
  • zwischen der Italienischen Schweiz und dem romanischen Sprachraum (Italienisch/Rätoromanisch).

Frankreich

Sprachen in Elsass-Lothringen.svg

In Frankreich bestehen zwar mehrere Sprachgrenzen, aber Französisch ist Amts- und Schulsprache für alle Bürger Frankreichs. Eine bedeutende Sprachgrenze befindet sich in Elsass-Lothringen (Deutsch und Französisch).

Siehe auch: Sprachen und Dialekte im Elsass, Elsässisch, Lothringisch (Fränkisch), Lothringisch (romanisch), Grenzorte des alemannischen Dialektraums, Romanische Dialekte im Elsass, Welche

Italien

Die Dolomiten (Südtirol) bilden etwa die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch. Das Ladinische wird noch in den Dolomitentälern Gröden und Alta Badia gesprochen.[1] Grob gesagt gibt es entlang den Dolomiten eine Sprachgrenze zwischen dem Italienischen, dem Deutschen und dem Ladinischen.[2]

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Sprachgrenze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sprachgrenze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.