Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Sonja Ziemann

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sonja Ziemann, 2006

Sonja Alice Selma Toni Ziemann (* 8. Februar 1926 in Eichwalde; † 17. Februar 2020 in München[1]) war eine deutsche Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin. In den 1950er Jahren war sie, häufig an der Seite ihres Kollegen Rudolf Prack besetzt, eine der beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands.[2] Zu ihren größten Erfolgen zählen die Heimatfilme Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide.

Leben und Werk

Bereits im Alter von zehn Jahren begann Sonja Ziemann ein Tanzstudium an der Berliner Tanzschule von Tatjana Gsovsky und hatte 1941 ihre ersten Auftritte als Ballerina. Etwa gleichzeitig begann sie eine Ausbildung an der Ufa-Schauspielschule[3] und gab ihr Leinwanddebüt in einer Nebenrolle in der Filmkomödie Ein Windstoß von Walter Felsenstein. Noch während des Zweiten Weltkriegs drehte sie weitere Filme, nach Kriegsende konnte sie ihre Karriere mit Filmen wie Sag’ die Wahrheit (1946) und Herzkönig (1947), beide inszeniert von Helmut Weiss, fortsetzen.

Bekannt wurde Ziemann durch zahlreiche Filmerfolge in den 1950er Jahren, allen voran die Operettenverfilmung Schwarzwaldmädel (1950) und den Heimatfilm Grün ist die Heide (1951). Beide Filme lockten jeweils über 15 Millionen Zuschauer in die Kinos und wirkten stilbildend für das während dieser Zeit populäre Genre des Heimatfilmes. Ziemann selbst wollte allerdings nie auf die Rolle des Schwarzwaldmädels festgelegt werden, da sie andere ihrer Filme mehr schätzte.[1]

Eine Zeitlang galten Ziemann und ihr Schauspielerkollege Rudolf Prack, an dessen Seite sie in mehreren Filmen auftrat, als ein Traumpaar des deutschen Films. Sonja Ziemanns Bekanntheitsgrad war so hoch, dass sie sich 1957 in Helmut Käutners Spielfilm Die Zürcher Verlobung selbst verkörperte. Um sich etwas von dem Image des „netten Mädels von nebenan“[4] zu lösen, spielte Ziemann 1958 eine ernstere Rolle in dem polnisch-deutschen Filmdrama Der achte Wochentag von Aleksander Ford.[5] Anschließend folgten für Ziemann Charakterrollen in Filmen wie Hunde, wollt ihr ewig leben und Menschen im Hotel. Gelegentlich trat die Schauspielerin auch in internationalen Produktionen auf, etwa an der Seite von Richard Widmark in dem Spionagefilm Geheime Wege (1960) sowie in dem starbesetzten Kriegsfilm Die Brücke von Remagen (1969). Nach 1970 war Ziemann nur noch gelegentlich vor der Fernsehkamera zu sehen, zuletzt 1997 in zwei Folgen der Fernsehserie Park Hotel Stern. Zudem hatte sie Theaterauftritte in Stücken von Frank Wedekind und Tennessee Williams.

Privatleben

Ziemann war dreimal verheiratet. Der ersten Ehe mit dem Wiesbadener Strumpffabrikanten Rudolf Hambach zwischen 1953 und 1956 entstammte ein Sohn namens Pierre, der 1970 im Alter von nur 16 Jahren an einem Tumor starb.[5] Von 1961 bis 1968 war sie mit dem polnischen Schriftsteller Marek Hłasko verheiratet, der kurz nach der Scheidung an einer Überdosis Schlaftabletten starb.[6] Ihre dritte Ehe mit dem Schauspieler und Regisseur Charles Regnier hielt von 1989 bis zu Regniers Tod im Jahr 2001.

Sonja Ziemann lebte viele Jahre am Tegernsee in Bayern und in St. Moritz. 2006 war sie nach langer Zeit erstmals wieder in einer Talkshow, der ARD-Sendung Beckmann, zu Gast. 2011 wurde sie für den Dokumentarfilm Germaine Damar – Der tanzende Stern interviewt. Sie starb im Februar 2020 im Alter von 94 Jahren in einem Münchner Seniorenstift, wo sie zuletzt gelebt hatte.

Filmografie

Theaterrollen (Auswahl)

Bücher

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Lena Zander, Daniel Cremer: „Schwarzwaldmädel“ in München gestorben. Sonja Ziemann ist tot. In: Bild.de. 18. Februar 2020, abgerufen am 18. Februar 2020.
  2. Rüdiger Klausmann: Die Jugend setzt sich durch. In: Bambi.de. 4. Oktober 1950, abgerufen am 28. März 2019.
  3. Sonja Ziemann. In: Steffi-Line.de. August 2018, abgerufen am 18. Februar 2020.
  4. Sonja Ziemann. In: Prisma.de. Abgerufen am 18. Februar 2020.
  5. 5,0 5,1 Sonja Ziemann. Das „Schwarzwaldmädel“ wird 90. In: Stern.de. 7. Februar 2016, abgerufen am 18. Februar 2020 (Biografie zum 90. Geburtstag).
  6. Trauer um das „Schwarzwaldmädel“. Sonja Ziemann gestorben. In: Tagesschau.de. 19. Februar 2020, abgerufen am 19. Februar 2020.
  7. Theaterprogramm Tourneetheater Basel, April 1969.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sonja Ziemann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.