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Sonja Margolina

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Sonja Margolina (russisch Соня Марголина; * 1951 in Moskau) ist eine russisch-deutsche Publizistin und Schriftstellerin.[1]

Leben

Sonja Margolina wurde in eine jüdisch gläubige Familie geboren. Nach dem Studium der Biologie und Ökologie an der Moskauer Lomonossow-Universität wurde sie 1981 in Biologie promoviert.[2][3] Seit 1986 lebt sie als freie Publizistin in Berlin. Sie ist mit dem Historiker Karl Schlögel verheiratet. Im Oktober 1991 erhielt Margolina in Klagenfurt den Preis des Landes Kärnten für internationale Publizistik. Sie ist Beiratsmitglied des Netzwerks für Osteuropa-Berichterstattung n-ost.[4]

Positionen

Judentum und Oktoberrevolution

Sonja Margolina hat in ihrem kontrovers diskutierten Werk Das Ende der Lügen ihre Interpretation der Rolle russischer Juden in der Oktoberrevolution dargelegt. Dieses Buch wurde von einigen Historikern kritisch diskutiert – unter anderem auch von Juliane Wetzel, die Margolina vorwirft, den Juden die Schuld an Sowjet-„Kommunismus zu geben und damit letztlich auch am Antisemitismus“.[5]

Margolina verfasst sozio-politische Artikel in der Zeitschrift Internationale Politik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.[6] Mehrmals veröffentlichte sie Aufsätze in der Zeitschrift Merkur, in der TAZ und in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).

Klimawandel

Margolina bezeichnete den Klimawandel in einem Gastkommentar der NZZ als „hochideologischen Begriff, der die Utopie der «Klimarettung» zum Ziel des politischen Handelns und zum moralischen Gebot erhoben hat“ und lobte die Anweisung des US-Präsidenten Donald Trump ans US-Ministerium für Landwirtschaft, den Begriff zu streichen, als „Widerschein der Vernunft“ mit folgenden Worten: „Mag sein, dass ausgerechnet diesem schlechtesten US-Präsidenten aller Zeiten die Rolle eines Mephisto zufällt, der das Böse will und ungewollt das Gute schafft.“[7] Ähnlich argumentierte sie in einem Artikel des Monatsmagazin Cicero,[8] für das sie ebenso schreibt,[9] wie für den Autoren-blog Starke Meinungen.[10] 2019 veröffentlichte sie einen kritisch rezipierten Blog-Beitrag mit dem Titel Bekenntnisse einer Klimaleugnerin.[11] 2020 wurde das Wort Klimahysterie zum Unwort des Jahres 2019 gewählt, das Margolina bereits im Titel ihres 1995 erschienenen Buchs Die gemütliche Apokalypse verwendet hatte.

Ukraine-Konflikt

Im Juni 2014 nannte sie die Ukraine ein echtes zweisprachiges Land: „Wer sich auf Auge und Ohr verlässt, gelangt zur Vermutung, dass Ukrainisch in Kiew immer noch eine Minderheitensprache ist.“ Die Wut auf Russland als Drahtzieher auf der Krim und im Donbass habe sich noch nicht auf ihre Sprache übertragen, was sich aber ändern könne.[12] Zu Russland zitierte sie im Jahr 2018 Tatjana Stanovaya und damit die stillschweigende Wahl Putins zum «woschd», zum Führer, einem Titel, den zuletzt Stalin trug. Im Gegensatz zu Stalin, der das Gedenken an das menschliche Leid im Zweiten Weltkrieg zu verbergen suchte, werde im Propagandataumel des modernen Russland dessen Sieg zur patriotischen Klammer des Landes.[13]

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sonja Margolina, auf der Website von Die Welt, abgerufen am 25. Januar 2018.
  2. Kaukasisches Roulette. taz, 25. August 2008
  3. Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften e. V. (BDWO), Russische, ukrainische, belorussische Literatur
  4. (Memento vom 31. Mai 2016 im Internet Archive), abgerufen am 12. Februar 2015
  5. Juliane Wetzel: In: Jahrbuch für Antisemitismusforschung, Bd. 2 (1993), S. 359–377.
  6. Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.
  7. Die ideologischen Seiten des Klimawandels. Abgerufen am 1. September 2017.
  8. Klimawandel - Die letzte große Erzählung des Westens, Cicero 8. August 2018
  9. Klimawandel - Die letzte große Erzählung des Westens im Cicero vom 8. August 2018
  10. Autorenblog 'Starke Meinungen' Sonja Margolina abgerufen am 19. Januar 2020
  11. Rotary Magazin Artikel: Titelthema - Bekenntnisse einer Klimaleugnerin. Abgerufen am 14. Januar 2020.
  12. Alle Wege führen nach Kiew, NZZ, 19. Juni 2014
  13. Am 9. Mai herrscht in Russland wieder der ewige Sieg – zumindest auf dem Bildschirm, NZZ, 8. Mai 2018
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sonja Margolina aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.