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Simon II. (Hoherpriester)

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Simon II., der Sohn Onias’ II., war ein Jerusalemer Hohepriester, der zur Zeit des Zweiten Tempels (etwa seit 196 v. Chr.[1]) amtierte.

Der deuterokanonische Autor Jesus Sirach widmete Simon II. ein Lobgedicht (Sir 50,1–21 LUT). Er rühmte „dessen Taten, Tempelrenovierung, Herrschaft und glänzendes Erscheinungsbild in den hohepriesterlichen Gewändern und beim Opfergottesdienst vor der Tempelgemeinde und inmitten der aaronitischen Priester.“[2]

„Simeon, der Sohn des Onias, war der Hohepriester, der in seinem Leben ein Haus ausgebessert hat und in seinen Tagen einen Tempel befestigt hat; und von ihm wurde von Grund auf die Höhe des Vorhofs gebaut, eine hohe Stützmauer der Umfassungsmauer des Heilgtums; in seinen Tagen wurde ein Becken für Wasser aus dem Felsen geschlagen, eine Zisterne gleichsam wie der Umfang des Meeres; der sich um sein Volk kümmerte wegen des Sturzes und der die Stadt befestigte bei der Belagerung.“

Jesus Sirach: 50,1–4[3]

Nach dem Sieg des Seleukiden Antiochos III. über den Feldherrn des noch kindlichen Ptolemaios V. bei Paneas (200 oder 198 v. Chr.[4]) zahlte sich die proseleukidische Politik des Onias II. und seines Nachfolgers Simon II. aus: Antiochos III., der sich auf eine Schlacht gegen Rom vorbereitete, brauchte Ruhe in den neu erworbenen Gebieten. Flavius Josephus berichtet, dass er den Wiederaufbau Jerusalems zusicherte und verschiedene Privilegien für die Jerusalemer Priesteraristokratie gewährte.[5] Simon II. agierte nun mit einem Teil der Tobiadenfamilie gegen Hyrkanos, einen Jerusalemer Parteigänger der Ptolemäer. Anscheinend konnte er diesen zwingen, sich auf seine Besitzungen im Ostjordanland zurückzuziehen.[6]

Das Becken, das Simon II. aushauen ließ, wird mit dem südlichen Becken der Schafteiche bei Jerusalem identifiziert.[7]

Simon II. hatte zwei Söhne Onias III. und Josua, die ihm im Hohepriesteramt nachfolgten. Onias III. wurde 175 v. Chr. von Antiochos IV. Epiphanes abgesetzt, wobei unklar ist, ob er ermordet wurde oder nach Ägypten fliehen konnte. Josua gräzisierte seinen Namen zu Jason.[8]

Literatur

  • Otto Mulder: Simon the High Priest in Sirach 50: An Exegetical Study of the Significance of Simon the High Priest As Climax to the Praise of the Fathers in Ben Sira’s Concept of the History of Israel. Brill, Leiden 2003.

Einzelnachweise

  1. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, 6. überarbeitete und erweiterte Auflage Göttingen 2019, S. 610.
  2. Oliver Gussmann: Das Priesterverständnis des Flavius Josephus, Mohr Siebeck, Tübingen 2008, S. 46.
  3. Septuaginta Deutsch. Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-438-05122-6, S. 1160.
  4. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, 6. überarbeitete und erweiterte Auflage Göttingen 2019, S. 181.
  5. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament, Göttingen 2019, S. 182.
  6. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament, Göttingen 2019, S. 183.
  7. Max Küchler: Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, S. 318.
  8. Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament, Göttingen 2019, S. 183 f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Simon II. (Hoherpriester) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.