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Sika AG

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Sika AG
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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0000587979
Gründung 1910
Sitz Baar, Schweiz
Leitung Paul Schuler
(Geschäftsleitung)
Paul Johann Hälg
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 17'419[1]
Umsatz 5'747.7 Mio. CHF[1]
Branche Chemische Industrie
Website www.sika.com
Stand: 25. Juli 2017 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2017
Paul Schuler, CEO Sika AG

Die Sika AG mit Hauptsitz in Baar, in der Schweiz, ist ein 1910 gegründetes, weltweit tätiges Unternehmen der Spezialitätenchemie. Die Verkaufsorganisation von Sika ist auf sieben Zielmärkte ausgerichtet: Concrete, Waterproofing, Roofing, Flooring, Sealing & Bonding, Refurbishment und Industry.[2] Sika ist in 98 Ländern vertreten und verfügt über 190 Produktions- und Vertriebsstandorte.[3]

Die Sika AG ist eine Holdinggesellschaft, die die Ländergesellschaften, Sika Technology AG (Forschung und Entwicklung) und Sika Services AG (unternehmensübergreifende Funktionen, die die Ländergesellschaften weltweit unterstützen) umfasst. Die Ländergesellschaften sind für die lokale Marktbearbeitung zuständig, z. B. Sika Schweiz AG, Sika Deutschland GmbH und Sika Österreich GmbH.

Umsatz

Der Jahresumsatz betrug 2016 CHF 5'747.7 Millionen. Das Bruttoergebnis erhöhte sich auf CHF 3'181.1 Mio. (2015: CHF 2'970.8 Mio.), was einer Bruttomarge von 55,3 % entsprach. Der Reingewinn betrug CHF 566.6 Mio.[1]

Marktfelder

Sika ist im Baubereich in folgenden Marktfeldern tätig:

Im Industriebereich ist die Sika als Zulieferer in folgenden Marktfeldern tätig:

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1910 von Kaspar Winkler als Kaspar Winkler & Cie gegründet.[4] Winkler erfand Produkte zum Schutz und zur Reinigung von Granit (Conservado, Purigo), ausserdem entwickelte er ein Produkt zur Beschleunigung des Abbindens und Erhärtens von Mörtel und Beton, das gleichzeitig auch abdichtet.

1912 wurden die ersten Tochtergesellschaften in Deutschland gegründet. Ein Mangel an Führungskräften und ein ungenügendes Netzwerk erschwerte eine weitere Expansion. Nach Einstellung eines Direktors, der sich um die Expansion kümmerte, wurden 1926 bis 1928 Gesellschaften in England, Italien und Frankreich gegründet.

Im Jahre 1918 fanden erfolgreiche Tests der Schweizerischen Eisenbahnen (SBB) und Kaspar Winkler zur Abdichtung und dem dadurch möglichen elektrischen Betrieb der Gotthardbahn statt. In der Folge wurden 67 Tunnel (59‘000 m² Gewölbe) aus einer Mischung von Portlandzement-Mörtel und Sika-1 abgedichtet. Der grosse Erfolg dieses Produkts führte dazu, dass der Firmenname in Sika geändert wurde, einer Abkürzung der Hauptbestandteile des Produkts: Silizium, Kalium und/oder Kalzium.[5]

Winklers Schwiegersohn Fritz Schenker betrieb ab 1935 die weitere Expansion des Unternehmens. Die Sika war vor dem Zweiten Weltkrieg in Europa, Nord- und Südamerika und Asien vertreten. 1971 übernahm Romuald Burkard die Führung des Unternehmens. Die Krise der späten 1960er Jahre brachte Sika an den Rand des Konkurses.

1980 wurde der Einkomponenten-Polyurethan-Klebstoff „Sikaflex“ in der Automobilindustrie eingeführt. In den 1990er Jahren zog sich Sika aus dem Bau von Robotern zurück.

In Kaspar Winklers Geburtsort Thüringen in Vorarlberg wurde der Unternehmensgründer mit einem Festakt zum 100-jährigen Jubiläum geehrt und zu seinen Ehren eine Strassentafel enthüllt.

1990 kam es bei einem Industriefussboden-Produkt in Deutschland zu zahlreichen Reklamationen mit der Folge von Schadensfällen, Imageverlust der Sika und Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe.

2002 erfolgte die Umbenennung der „Sika Finanz AG“ in „Sika AG“. Die „Sika Technology AG“ wurde gebildet, um die Entwicklungs- und Forschungstätigkeit der Sika zusammenzufassen, für unternehmensübergreifende Funktionen wie Marketing, Produktion und Logistik wurde die „Sika Services AG“ gegründet. Die Sika Schweiz AG wurde damit zu einer Tochtergesellschaft, deren einzige Funktion die Bearbeitung des nationalen Marktes ist.

Im gleichen Jahr ereignete sich bei Sika Taiwan ein Betrugsfall. In der Folge führte Walter Grüebler (CEO zwischen 2000 und 2004) Mittel der Tochter an die Holding zurück.[6]

2012 wurde Paul Hälg, CEO der Dätwyler Gruppe, zum Verwaltungspräsidenten der Sika AG ernannt. Jan Jenisch, langjähriger Mitarbeiter und bisheriger Leiter des Asiengeschäfts der Sika, löste Ernst Bärtschi[7] als CEO ab.

Am 5. Dezember 2014 wurde erstmals der Geschäftsleitung bekannt, dass die Familienaktionäre, welche im Besitz der Stimmenmehrheit von 52,4 % sind, die Firma an den französischen Konzern Saint-Gobain verkaufen wollen. Der Übernahmepreis für den Kapitalanteil von 16,1 % der Familienaktionäre ist dabei weit höher als der entsprechende Marktwert der übrigen Aktien, da für die Übernahme der Kontrollmehrheit eine hohe Prämie bezahlt wird. Weil Sika AG eine sogenannte Opting-out-Klausel in den Statuten hat, muss den übrigen Aktionären keine Übernahmeofferte gemacht werden.[8] Als Reaktion mobilisiert die Anlagestiftung Ethos die übrigen Aktionäre (u. a. über eine Stiftung das Ehepaar Bill und Melinda Gates[9]), um an einer geplanten ausserordentlichen Aktionärsversammlung diese Opting-out-Klausel aus den Statuten des Unternehmens zu entfernen.[10] Laut einem vom Verwaltungsrat in Auftrag gegebenen Gutachten von Peter Nobel soll die Holding und der beabsichtigte Übernehmer, der Konzern Saint-Gobain, bereits eine Gruppe bilden. Demnach könnte der Verwaltungsrat gestützt auf die Statuten deren Stimmrechte auf 5 % begrenzen. Das Begehren der Familien-Holding, eine ausserordentliche Generalversammlung einzuberufen, sei deshalb zum Scheitern verurteilt, da hierfür laut Obligationenrecht ein Anteil von mindestens 10 % des Aktienkapitals erforderlich sei.[11]

Bis Ende 2016 blieb Saint-Gobains Übernahmeversuch erfolglos.[12] Paul Schuler, langjähriger Mitarbeiter und bisheriger Leiter der Region EMEA, löste zum 1. Juli 2017 Jan Jensich als CEO ab.

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sika AG aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.