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Sihlsee

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Sihlsee
Sihlsee mit Fluebrig
Sihlsee mit Fluebrig
Lage: Schweiz, Kanton Schwyz
Zuflüsse: Sihl, Minster
Abflüsse: Sihl
Grössere Orte am Ufer: Gross, Euthal, Willerzell
Koordinaten (702204 / 219933)47.12258.7855555555556Koordinaten: 47° 7′ 21″ N, 8° 47′ 8″ O; CH1903: (702204 / 219933)
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp: Bogengewichtsmauer
Bauzeit: 1932 bis 1936
Höhe des Absperrbauwerks: 33 m
Höhe über Gewässersohle: 23 m
Bauwerksvolumen: 25 000 m³
Kronenlänge: 124 m
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche 10,72 km²
Stauseelänge 8,5 km
Stauseebreite 2,5 km
Speicherraum 96,5 Mio. m³
Einzugsgebiet 156 km²
Bemessungshochwasser: 340 m³/s
Besonderheiten:

flächenmässig grösster Stausee der Schweiz

BFS-Nr.: 9216
Karte Sihlsee.png

Der Sihlsee ist ein Stausee im Hochtal von Einsiedeln. Er wird von der Sihl durchflossen und durch eine 33 Meter hohe und 124 Meter lange Staumauer gestaut. Der See weist eine Fläche von 10,72 km² auf und ist damit der flächenmässig grösste Stausee der Schweiz bei einer maximalen Länge von 8,5 km und einer maximalen Breite von 2,5 km. Die grösste Tiefe beträgt 23 Meter.

Bau

An einer Gemeindeversammlung wurden 1926 die Verträge mit den Betreibern des Etzelwerks deutlich gutgeheissen; Widerstand der Bevölkerung gab es kaum. Mit der Anlage des Sees wurde 1932 begonnen. Es wurden Strassen rund um den zukünftigen See, zwei Viadukte quer darüber, eine Staumauer und zwei Abschlussdämme erstellt, bevor 1937 das Tal geflutet wurde.

500 Personen mussten das Gebiet verlassen, weitere 1300 wurden sonst in Mitleidenschaft gezogen. Überflutet wurden 93 Wohnungen, 124 Scheunen, 179 Torfhütten und 14 weitere Gebäude wie Sägereien, Kapellen oder Brücken. 55 Bauernhöfe wurden mit Gebäuden und Land überschwemmt. 454 Hektaren Streuland, 372 Hektaren Wiese, 45 Hektaren Torfboden und 5 Hektaren Wald fielen dem See zum Opfer. Für ihren Verlust wurden die Betroffenen entschädigt. Im Rahmen eines Umsiedlungsprojektes entstanden 30 neue Bauernbetriebe und Wohnhäuser für 175 Personen. Von den zahlreichen Flach- und Hochmooren hat sich nur die Schwantenau östlich von Biberbrugg erhalten, eines der grössten Hochmoore der Schweiz.[1] Das Moor gibt eine Vorstellung vom Charakter der früheren Landschaft des heutigen Sihlsees.

Vor der Flutung wurde an zwei Bauernhöfen die Wirkung von neuen Fliegerbomben der Armee erprobt; die Ruinen wurden anschliessend mit Brandbomben belegt.[2]

See

Der Sihlsee hat ein Volumen von rund 96 Mio. m³ und speist das Etzelwerk in Altendorf am oberen Zürichsee, das jährlich 270 Mio. kWh Bahnstrom für das SBB-Netz in die Unterwerke Ziegelbrücke, Sargans, Gossau SG und Steinen liefert. Im Mai 2007 kündigten die Kantone Schwyz, Zürich und Zug an, die bis 2017[veraltet] laufende Konzession nicht mehr verlängern zu wollen. Dies würde den kostenlosen Heimfall der gesamten Anlage an die erwähnten Kantone bedeuten.

Bei einer sofortigen Zerstörung der Talsperren des Sihlsees könnten Teile der Stadt Zürich bis zu acht Meter unter Wasser gesetzt werden. Die Flutwelle würde die Stadtgrenze in Leimbach in eineinhalb Stunden, das Stadtzentrum in knapp zwei und die entfernte Stadtgrenze bei Altstetten in knapp drei Stunden erreichen.[3]

Dokumentarfilm

  • Karl Saurer: Der Traum vom grossen blauen Wasser. Schweiz 1993.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Karl Saurer, Ernst Halter (Hrsg.): Der Sihlsee: Eine Landschaft ändert ihr Gesicht. Offizin Verlag, Zürich 2003, ISBN 978-3-907496-11-4.

Weblinks

 Commons: Sihlsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schwantenau: Moorlandschaft & Pflanzenvielfalt, Informationsseite auf dem Webangebot von NahReisen, einer Veranstaltungsreihe von Grün Stadt Zürich und Migros-Kulturprozent
  2. Pro Natura Magazin 1/2012
  3. Wasseralarm Sihlsee, Überflutungszone Sihlsee (PDF-Datei; 396 kB), Informationsblatt der Stadt Zürich
  4. Der Traum vom grossen blauen Wasser, Informationsseite zu dem Film auf der Website des Cinematograph-Filmverleihs
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sihlsee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.