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Schoschana Damari

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Schoschana Damari (1961)
Auftritt Damaris im Internierungslager der Briten auf Zypern, ca. 1947/1948

Schoschana Damari (he. שושנה דמארי; ar: شوشانه (شمعه) ذماري; geb. 31. März 1923 in Dhamar, Jemen; gest. 14. Februar 2006 im Alter von 82 Jahren in Tel Aviv) war eine berühmte jemenitisch-israelische Sängerin, bekannt als "Königin des hebräischen Lieds".

Sie war Sängerin und nationales Symbol, „Stimme der Nation“, „Königin der israelischen Musik“. Als der Sechs-Tage-Krieg ausbrach, war Schoschana Damari in New York. Nachdem sie die Nachricht gehört hatte, ging sie zum israelischen Konsul: "Verschaff' mir einen Platz im nächsten Flugzeug", forderte sie mit ungewohntem Nachdruck. "Sie können in Israel keinen Krieg haben ohne mich."

Schoschana Damari, deren Bühne oft nur zwei Panzer waren, die man hastig mit einem Netz drapiert hatte, deren Bühnenbild die Wüste war und deren Publikum aus tausenden Soldaten der israelischen Armee bestand, war mehr als nur eine Unterhaltungskünstlerin.

Sie wurde ein nationales Symbol, als es noch nicht einmal eine Nation gab. Schoschana Damari kam 1924 mit ihrer Familie aus Damar im Jemen (woher sie auch ihren Namen hat, Damari, "die aus Damar") nach Eretz Israel, wo sie sich zunächst in Rischon LeZion niederliessen. Als Kind trat sie mit ihrer Mutter trommelnd und singend auf Hochzeiten auf, und im Alter von 14 Jahren begann sie, im Radio zu singen.

Sie studierte Schauspiel und Gesang und trat schon als Teenager im Theater auf. Mit dreizehn Jahren verliess sie ihr Elternhaus und begann an der Schauspielschule Tel Aviv ihre Ausbildung. Im Tel Aviver Shulamit Studio lernte sie ihren späteren Ehemann Shlomo Bosni kennen, er wurde ihr persönlicher Manager, die beiden heirateten, als Schoschana erst 16 Jahre alt war. Sogar heutzutage würde so etwas eine Sensation sein, umso mehr damals. „Aber mein Vater war sehr verständnisvoll und lehnte es ab, auf die Ältesten in der Gemeinde zu hören, die sagten, ich würde in schlechte Gesellschaft geraten. Als ich zwei Jahre später im Radio sang, kamen sie zu meinem Vater, schüttelten ihm die Hand und sagten ihm, ich hätte die jemenitische Gemeinde stolz gemacht."

Damari schloss sich niemals einer politischen Partei oder einer Untergrundbewegung an ("wir als Künstler gehören allen"), aber in den Jahren vor dem Unabhängigkeitskrieg waren die Lieder, die ihr Moshe Wilensky und Nathan Alterman schrieben, der lyrische Ausdruck des Kampfes um ein Heimatland.

Und Schoschana Damari sang diese Lieder mit dem einzigartigen Feeling ihrer mächtigen Altstimme und kaum unterdrücktem orientalisch-jemenitischen Akzent, der so im ganzen Land salonfähig wurde. Die Briten konnten nicht zwischen den Zeilen lesen, aber die Juden verstanden sehr wohl: Ihre Lieder handelten von illegalen Einwandererschiffen, ehrten die Palmachkämpfer und priesen das Land. Die Mandatsregierung dachte, es seien einfach Liebeslieder, die Juden wussten es besser. "Kalaniot" ("Mohnblumen") war der grosse Hit jener Tage und wurde ein Klassiker. Kalaniyot wurde über Nacht ein solcher Hit im damaligen britischen Mandatsgebiet, dass die Briten denn doch davon überzeugt werden mussten, dass es sich „nur um einen Song“ handelte und nicht um eine verschlüsselte Geheimbotschaft.

Während des Unabhängigkeitskrieges trat sie vor den Soldaten auf und sang Chaim Hefers Lied "Die letzte Schlacht", wohl wissend, dass am nächsten Tag viele die letzte Schlacht schlagen würden. "Ich lernte Jiddisch, um 'Rosinkes mit Mandlen' (Rosinen mit Mandeln) zu singen, aber ich konnte dieses Lied niemals zu Ende bringen. Sie brachen in Tränen aus, und ich musste aufhören. Ein junger Mann im Krankenhaus weinte wie ein Kind und sagte, seine Mutter hätte ihm dieses Lied immer vorgesungen und er konnte es nicht aushalten."

Wenn sie "Habaijta" ("Nach Hause") sang, wussten die Soldaten um die Bedeutung des Liedes. Für sie symbolisierte die junge Sängerin die Freiheit, auf die sie noch immer warteten, sogar jetzt, nach all dem Leiden in den Lagern.

1988 erhielt sie den Israel-Preis für ihre vielen Liedbeiträge.

Schoschana Damari starb 2006. „Ihre prächtige Stimme leitete uns über 60 Jahre lang... , durch die Entstehung des Staates, durch Krieg und Frieden, Glück und Trauer“, erklärte Ehud Olmert in einer Stellungnahme. „Wir werden sie auf ewig in Erinnerung behalten, die Stimme der Nation.“

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