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Shimon Nissenbaum

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Shimon Nissenbaum
Shimon Nissenbaum
Ohel Nissenbaum (Grabmal), Jüdischer Friedhof Konstanz (im Volksmund "Lenin-Mausoleum" genannt)

Sigmund Shimon Nissenbaum (manchmal eingedeutscht: Sigmund Nissenbaum, jüdisches Patronym Shimon Ben Jehuda Laib; geb. 25. Juli 1926 in Warschau; gest. 11. August 2001 in Konstanz) war ein deutscher Unternehmer, Stifter und Gründer der Iraelitischen Kultusgemeinde Konstanz.

Die Familie Nissenbaum betrieb in Warschau Ziegeleien und Bauunternehmen. Sigmund war das jüngste von fünf Geschwistern. Die Nationalsozialisten enteigneten den Besitz, zwangen die Familie in das Warschauer Ghetto, wo Shimon als Jugendlicher am jüdischen Aufstand teilnahm, und ermordeten schließlich Sigmunds Eltern und weitere Familienangehörige. Shimon und sein Bruder Josef wurden als Zwangsarbeiter nach Süddeutschland verschleppt und dort 1945 durch alliierte Truppen befreit. Nach dem Krieg gründeten die Brüder eine neue jüdische Gesamtgemeinde Konstanz und Freiburg, die Shimon bis 1988 leitete, und danach die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Konstanz. Während Josef in die USA auswanderte, wurde Shimon ein erfolgreicher und bekannter Geschäftsmann am Bodensee.

1964 ließ Nissenbaum am Ort der 1938 bei der Reichspogromnacht vernichteten Konstanzer Synagoge ein Bürohochhaus bauen und richtete darin auf eigene Kosten Gemeinderäume und eine kleine Synagoge ein, die bis heute in Betrieb sind. 1983 gründete er mit seiner Ehefrau Sonja die polnische "Stiftung der Familie Nissenbaum" (Fundacji Rodziny Nissenbaumów) mit der Aufgabe, Stätten des Judentums in Polen zu restaurieren und zu unterhalten. Aus den Mitteln der Stiftung wurden seither über 200 jüdische Friedhöfe restauriert und Gedenkstätten errichtet.

Nissenbaum erhielt viele persönliche Ehrungen, u. a. den Verdienstorden der Republik Polen und das Kreuz von Auschwitz (Krzyż Oświęcimski).

Quellen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Shimon Nissenbaum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.