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Shere Hite

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Shere Hite (* 2. November 1942 in St. Joseph, Missouri als Shirley Diana Gregory; † 9. September 2020 in Tottenham[1]) war eine aus den USA stammende feministische Sexualwissenschaftlerin. 1996 nahm sie die deutsche Staatsangehörigkeit an.

Leben und Tätigkeit

Shirley Diana Gregory, deren Eltern sich drei Jahre nach ihrer Geburt scheiden ließen, wurde später vom zweiten Ehemann ihrer Mutter adoptiert und erhielt so den Nachnamen Hite. Ihr Studium der Geschichte an der University of Florida schloss sie 1967 mit dem akademischen Grad Master of Arts ab. Bis 1969 belegte sie ein nicht abgeschlossenes Aufbaustudium der Sozialgeschichte an der Columbia University, das sie unter anderem mit nebenberuflicher Tätigkeit als Fotomodell finanzierte. Sie begründete den Abbruch ihres Promotionsstudiums mit der damaligen konservativen Grundhaltung an der Columbia University; später erwarb sie einen Doktorgrad (Ph.D.) an der Nihon University in Tokio. 1972 bis 1978 leitete Shere Hite in New York City das mit der National Organization for Women zusammenarbeitende Feminist Sexuality Project. 1978 bis 1989 führte sie ihre eigene Forschungsstelle Hite Research International.

Bekannt wurde Shere Hite vor allem durch ihre so genannten „Hite-Reports“ (1976/77, 1981, 1987, 1994), in denen sie Sexualität, und hier besonders die weibliche, aus feministischer Sicht untersuchte und zu Resultaten kam, die den gängigen Moralvorstellungen und Eheidealen teilweise widersprachen. Aufsehen erregten unter anderem ihre Ergebnisse, dass Frauen deutlich häufiger masturbieren und außereheliche sexuelle Kontakte haben als in der Gesellschaft vermutet. Vor allem konservative Kreise in den USA protestierten gegen diese aus ihrer Sicht provozierenden Studien. Hite sah sich zum Teil harschen Beschimpfungen, körperlichen Angriffen und sogar Morddrohungen ausgesetzt. Allerdings übten auch anerkannte Soziologen und seriöse Medien sachliche Kritik an den Reports. Vor allem warf man Hite Einseitigkeit ihrer Datenerhebung und unzureichende statistische Breite vor.

1985 heiratete Shere Hite den deutschen Pianisten Friedrich Höricke, 1989 zog sie mit ihm nach Europa und lebte zeitweise in Köln; die Ehe bestand bis 1999. 1995 legte sie aus Frustration über die heftigen Anfeindungen aus ihrem Heimatland die US-Staatsbürgerschaft ab und nahm 1996 die deutsche Staatsangehörigkeit an,[2] da sie die deutsche Gesellschaft für offener und aufgeschlossener gegenüber ihren Arbeiten hielt. Shere Hite lebte zuletzt mit Hauptwohnsitz in London. Sie starb im September 2020 im Alter von 77 Jahren.

Werke (Auswahl)

  • Hite-Report: Das sexuelle Erleben der Frau (1977)
  • Hite-Report: Das sexuelle Erleben des Mannes (1981)
  • Frauen und Liebe: Der neue Hite Report (1987)
  • Keinen Mann um jeden Preis (1992)
  • Hite-Report: Erotik und Sexualität in der Familie (1994)
  • Fliegen mit Jupiter (1995)
  • Report in eigener Sache: mein Leben, Sex und Politik (Originaltitel: Deep in the Forest are the Dancing Deer, the Song of Myself, übersetzt von Xenia Osthelder und Bernd Rullkötter). Lübbe, Bergisch Gladbach 1996, ISBN 3-7857-0827-0.
  • Wie Frauen Frauen sehen (1997)
  • Sex & Business (2000)
  • Vom Stolz, eine Frau zu sein (2003)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 'She began the real sexual revolution for women': Shere Hite dies aged 77. In: The Guardian. Abgerufen am 10. September 2020.
  2. www.n-tv.de, abgerufen am 30. Oktober 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Shere Hite aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.