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Shams Ul Haq

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Shams Ul Haq

Shams Ul Haq Qudoos (* 20. August 1975 in Pakistan) ist ein deutscher Journalist und Autor.

Leben

Shams Ul-Haq wuchs in einer Stadt in der Nähe von Lahore in armen Verhältnissen auf. Um die Schule bezahlen zu können, verkaufte er nach eigenen Angaben abends Wassermelonen und Getränke am Busbahnhof. Im Alter von 15 Jahren kam er als unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber nach Deutschland und zog mit Hilfe eines Stipendiums nach Bad Marienberg. Nach einer Ausbildung als Schweißer arbeitete er bei verschiedenen Firmen, unter anderem als Leiter eines Call-Centers. Er nahm 2001 die deutsche Staatsangehörigkeit an, zog nach Offenbach und betrieb in Frankfurt-Nordend ein Geschäft für Mobiltelefone mit Postagentur.[1]

Ul-Haq arbeitete einige Jahre als Korrespondent in Libyen, Syrien, Afghanistan, Pakistan und anderen Ländern, unter anderem für WeltN24[2] und die Wiener Zeitung[3]. Er gilt als Terrorismusexperte.[4][5] 2016 erschien sein Buch Die Brutstätte des Terrors. Ul-Haq lebte als freischaffender Journalist zeitweise inkognito in insgesamt 35 Flüchtlingsunterkünften in Deutschland, Österreich und der Schweiz und berichtete später darüber, wodurch er im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt wurde.[6][7][4]

Er ist Vorsitzender des Deutsch-Pakistanischen Wirtschaftsvereins.

Schaffen

Er begann seine journalistische Karriere im Jahre 2007 bei „Die Welt“ mit einem Interview mit Benazir Bhutto. Seitdem ist er als freier Journalist mit Fokus auf den Mittleren Osten tätig. Er arbeitet derzeit bzw. arbeitete in der Vergangenheit unter anderem für n-tv, ZDF und ARD, Die Welt, Wiener Zeitung, Tiroler Tageszeitung, FAZ, Huffington Post und The Nation. Als Journalist bereiste er bereits Libyen, Ägypten, Pakistan, Afghanistan, Irak und Iran sowie Burma und Syrien und hat u. a. Interviews mit Pervez Musharraf, Nawaz Sharif und Hamid Karzai geführt. Für N24 arbeitet er als Asienkorrespondent.[8]

2016 veröffentlichte Ul-Haq das Buch "Die Brutstätte des Terrors", für das er mehrere Monate undercover in 35 verschiedenen Flüchtlingsunterkünften in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbracht hatte. Sein Fazit: "Anwerbungen fundamentalistischer Islamisten erfolgen in Flüchtlingslagern in erster Linie über zwei Wege: Über das schlechte Essen und über die ebenso häufig fehlenden Möglichkeiten, sich ungestört seinen religiösen Praktiken zu widmen."[9]

In den folgenden zwei Jahren recherchierte Ul-Haq verdeckt in europäischen Moscheen zu Radikalisierung. Das Ergebnis dieser Tätigkeit ist das Buch "Eure Gesetze interessieren uns nicht", das im Oktober 2018 erschien und mit dem er auf der Frankfurter Buchmesse 2018 vertreten war.

Seit 2007 ist er Mitglied beim Deutschen Presseverband (DPV) und beim Deutschen Journalistenverband (DJV).

Kritik

2019 wurden mehrere Aussagen Ul Haqs in einem Artikel der Online-Ausgabe der Tagesschau in Zweifel gezogen. Beispielsweise habe der Anwalt der 2010 wegen Gotteslästerung zur Tode verurteilten pakistanischen Christin Asia Bibi den Behauptungen widersprochen, dass Besuche durch Ul Haq stattgefunden hätten, da niemand Bibi besuchen durfte. Weiterhin gebe es zeitliche Widersprüche bei seinen Aussagen zu Recherchen des Buchs "Eure Gesetze interessieren uns nicht".[10]

Publikationen

  • Die Brutstätte des Terrors. Südwestbuch, Waiblingen 2016. ISBN 978-3-945-76997-3.
  • Eure Gesetze interessieren uns nicht! Undercover in europäischen Moscheen – wie Muslime radikalisiert werden. Orell Füssli Verlag, Zürich 2018. ISBN 978-3-280-05682-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wiebke Rannenberg: Zwischen Soldaten und Taliban, Frankfurter Rundschau, 22. Oktober 2010.
  2. Korrespondenten-Berichte von Shams Ul-Haq für Welt N24.
  3. Shams Ul-Haq: "Wir werden gewinnen - Inshallah", Wiener Zeitung, 10. Mai 2013.
  4. 4,0 4,1 „Deutschland züchtet sich die Terroristen selbst heran“, WeltN24, 5. Januar 2017.
  5. Top-Experte: „Terror in Österreich wird kommen“, Österreich, 20. Dezember 2016.
  6. Dramatische Erkenntnis: Das erlebte ein Undercover-Reporter in 35 Flüchtlingsheimen, Focus online, 5. Januar 2017.
  7. «Die An’Nur-Moschee müsste längst geschlossen sein», Interview mit Shams Ul-Haq von Felix Straumann, Tages-Anzeiger, 17. Oktober 2017.
  8. Über den Autor
  9. Der falsche Flüchtling: Journalist schleust sich als Asylbewerber in Unterkünfte ein. In: op-online.de. 27. Oktober 2016, abgerufen am 7. November 2018.
  10. tagesschau.de: Islamismus-Experte auf Abwegen. Abgerufen am 16. Januar 2019.


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Shams Ul Haq aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.