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Sderot
Sderot | |||
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| |||
Basisdaten | |||
hebräisch: | שדרות | ||
arabisch: | سديروت | ||
Staat: | Israel | ||
Bezirk: | Süd | ||
Koordinaten: | 31° 32′ N, 34° 36′ O31.52611111111134.59388888888993Koordinaten: 31° 31′ 34″ N, 34° 35′ 38″ O | ||
Höhe: | 93 m | ||
Einwohner: | 19.300 (2007) | ||
Zeitzone: | UTC+2 | ||
Postleitzahl: | {{#property:P281}} | ||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Sderot oder hebräisch שדרות, auf Deutsch „Boulevard“, arabisch سديروت, DMG Sidīrūt) ist eine Stadt im südlichen Israel. Sie wurde 1951 auf dem Land des palästinensischen Dorfes Nadschd (arabisch نجد, DMG Naǧd) gegründet, dessen Einwohner 1948 von der Hagana nach Gaza vertrieben und das Dorf selbst vollkommen zerstört worden war. Die ehemaligen Bewohner und ihre Nachkommen leben bis heute als Flüchtlinge im Gazastreifen.[1] Sderot liegt im Westteil der Negev-Wüste unweit des nördlichen Gazastreifens.
, (Allgemeine Informationen
Sderot hat knapp 19.300 Einwohner (2007), etwa vierzig Prozent davon sind Neueinwanderer, die erst nach 1990 aus der ehemaligen Sowjetunion zugezogen sind. Sderot wurde in den Jahren nach der israelischen Staatsgründung (1948) besiedelt und wie viele andere Entwicklungsstädte gezielt gefördert. Die Stadt konnte sich dennoch nicht zu einem regionalen Zentrum entwickeln.
Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Amir Peretz hat ein Haus in Sderot. Nahe der Stadt besaß der ehemalige israelische Ministerpräsident Ariel Scharon eine Farm.
Das südlich der Stadt im Landkreis Scha'ar HaNegev gelegene Sapir College ging im Dezember 2005 eine akademische Partnerschaft mit der Fachhochschule Trier ein.
Raketenangriffe aus dem Gazastreifen
Situation
Internationale Bekanntheit erlangte Sderot, weil es seit dem 16. April 2001[2] immer wieder mit Qassam-Raketen aus dem nahen Gazastreifen angegriffen wird. Im Juni 2004 starben bei einem solchen Angriff erstmals Menschen. Seit Israels Rückzug aus dem Gazastreifen im Sommer 2005 haben die Angriffe massiv zugenommen. Die Zahl der auf Israel, zumeist auf Sderot, abgefeuerten Raketen stieg im Zeitraum von 2001 bis zum Januar 2009 auf über 8600.[3] Im Jahr 2004 waren die andauernden Angriffe ein wichtiger Grund für die Militäraktion „Tage der Buße“. Auch in der darauffolgenden Zeit kam es zu weiteren Militäraktionen durch Israel, zuletzt die Operation Gegossenes Blei.
In Sderot befindet sich wegen der Angriffe die einzige im Ernsteinsatz befindliche Komponente des Tactical-High-Energy-Laser-Systems, des von einer israelischen Firma entwickelten Frühwarnradars. Es funktioniert in etwa achtzig Prozent der Fälle. Vom Ertönen des Frühwarnsystems („Tseva Adom“, zu Deutsch „Farbe Rot“) bis zum Einschlag der Rakete bleiben jedoch nur ca. fünfzehn Sekunden, um sich in Sicherheit zu bringen.
Angriffsopfer in der Vergangenheit
Mitte November 2006 kam es zu einer Vielzahl von Raketenangriffen, die innerhalb weniger Tage zwei Todesopfer[4][5] forderten und einige Menschen schwer verletzten.[6][7][8] Die Angriffe dauerten in den Folgewochen an; eine Delegation von 70 Diplomaten, die auf Einladung von Außenministerin Tzipi Livni am 23. November die Stadt besuchte, verließ die Stadt nur 20 Minuten vor einem neuerlichen Angriff mit Qassam-Raketen.[9] Am 12. Dezember 2007 fielen mehr als 20 Raketen auf Sderot, worauf der Bürgermeister der Stadt, Eli Moyal, unerwartet seinen Rücktritt bekanntgab. Im Januar und Februar des Jahres 2008 wurden über 1000 Raketen auf Sderot geschossen; dabei kam Ende Februar ein Mann auf dem Campus des Sapir Colleges ums Leben.[10]
Kibbuz Migwan
Migwan (hebräisch: מגוון, deutsch: Vielfalt) ist ein kleiner Kibbuz innerhalb der Stadt Sderot.
Der Kibbuz wurde 1987 gegründet. Seit seiner Gründung gehörte der Kibbuz der links-zionistischen Kibbuzvereinigung ha-Kibbuz ha-Arzi (Landeskibbuzverband) an, welcher allerdings 1999 in dem Dachverband ha-Tenua ha-Kibbuzit (die Kibbuzbewegung) aufging. 2005 lebten in dem städtischen Kibbuz ca. 50 Personen. Migwan ist ein moderner Kibbuz mit traditionellen Einflüssen. Er besitzt einen kollektiven Wirtschaftszweig mit Gemeinschaftsunternehmen, gemeinsame kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen sowie wöchentliche Versammlungen. Im Gegensatz zu den traditionell-sozialistischen Kibbuzim gibt es in Migwan privaten Besitz, wie das Einkommen und private Immobilien. Heute beherbergt der Kibbuz etwa 10 Familien sowie Internet- und Dienstleistungsunternehmen.
Städtepartnerschaften
- Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin[11]
- Antony bei Paris[12]
Einzelnachweise
- ↑ Robert Fisk: Wiped from Israel's maps: The true inhabitants of Sderot, Belfast Telegraph, 26. November 2012.
- ↑ Israelische Botschaft: „Sowohl angegriffen als auch verurteilt“, 21. November 2006
- ↑ http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/7818022.stm
- ↑ Jerusalem Post: Sderot victim was a Muslim married to a Jew, 16. November 2006
- ↑ Haaretz: Man dies of wounds sustained in Qassam strike on Sderot, 22. November 2006
- ↑ Haaretz: Woman killed, man seriously hurt in Qassam strike on Sderot, 15. November 2006
- ↑ FAZ: Tödlicher Raketenangriff, 15. November 2006
- ↑ Haaretz: Qassams hit Negev, day after deadly Sderot strike, 16. November 2006
- ↑ Israelische Botschaft: „Treffen zwischen Beratern Olmerts und Abbas; Erekat: positive Atmosphäre“, 23. November 2006
- ↑ haGalil.org: Raketenkrieg gegen Israel – Verletzte in Ashkelon und Sderot, 28. Februar 2008
- ↑ Beleg auf der Seite der Bundeshauptstadt, abgerufen am 20. November 2012
- ↑ Angaben auf der Seite der Stadt Antony (frz.), abgerufen am 20. November 2012
Weblinks
- Gaza\Sderot: das Leben trotz allem, Arte.tv, 26. Oktober bis 23. November 2008.
- Two miserable towns, Haaretz, 16. November 2006.
- Michael Borgstede: 4500 Raketenangriffe in sechs Jahren, FAZ-Online, 18. Mai 2007.
- Sderot Media Center
- Kehillath Migvan (hebr.)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sderot aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |