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Schydatschiw

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Schydatschiw
(Жидачів)
Wappen von Schydatschiw
Schydatschiw (Ukraine)
Schydatschiw
Schydatschiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Schydatschiw
Höhe: 261 m
Fläche: 13,44 km²
Einwohner: 11.683 (2004)
Bevölkerungsdichte: 869 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81700
Vorwahl: +380 3239
Geographische Lage: 49° 23′ N, 24° 8′ O49.38527777777824.135261Koordinaten: 49° 23′ 7″ N, 24° 8′ 6″ O
KOATUU: 4621510100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt
Adresse: вул. Шашкевича 2
81700 м. Жидачів
Website: http://www.zhydachiv.in.ua/
[19542 Statistische Informationen]

Schydatschiw (ukrainisch Жидачів; russisch Жидачев Schidatschew; früher Жидачов Schidatschow oder Жидєчув Schidjetschuw, polnisch Żydaczów) ist eine westukrainische Stadt mit etwa 11.000 Einwohnern.

Die Stadt ist das administrative Zentrum des gleichnamigen Rajons und liegt am Ufer des Stryj, etwa 52 Kilometer südlich der Oblasthauptstadt Lwiw.

Geschichte

Kiewer Rus, Fürstentum Halytsch-Wolodymyr

1164 wird Udetsch zum ersten Mal erwähnt. Aus dieser Zeit sind Reste einer großen Burganlage erhalten.

Königreich Polen

1301 wurde eine katholische Kirche errichtet. 1349 kam der Ort an das Königreich Polen. Ab dieser Zeit ist der Name Zudaczyw oder ähnlich gebräuchlich. Möglicherweise besteht ein sprachlicher Zusammenhang zum slawischen Wort żydy für Juden.

Er wurde Sitz eines Powiat (Landkreis) des Lemberger Landes in der neu geschaffenen Woiwodschaft Ruthenien von 1442.[1]

Der Ort erhielt 1393 das Magdeburger Stadtrecht. Im Zeitraum zwischen dem 14. bis 16. Jahrhundert ist Schydatschiw eine wichtige und ziemlich große Stadt. Salzproduktion und Handel prägen den Ort. Sie hat zwei Burgen, Befestigungsanlagen, drei ukrainische Kirchen, eine römisch-katholische Kirche, einen Marktplatz und ein hölzernes Rathaus.

In der Zeit von 1708 bis 1718 gab es hier ein Augustinerkloster.

Kaisertum Österreich

Seit 1772 gehörte Żydaczów zum österreichischen Galizien und wurde 1867 zum Sitz des gleichnamigen Bezirks,[2] ein Bezirksgericht wurde 1882 im Ort errichtet[3].

1899 wurde die Bahnverbindung eröffnet.

Zweite Polnische Republik

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Stanislau. Ende der 30er Jahre lebten ungefähr 4200 Einwohner, 1200 Ruthenen, 1290 Polen und 950 Juden in der Stadt.

Ukrainische SSR

Durch den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt wurde die Stadt der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam die Stadt zur Ukrainischen SSR und war zunächst Hauptort des Ujesd Schidjetschuw, ab Januar 1940 dann Rajonshauptstadt des gleichnamigen Rajons in den neugebildeten Oblast Drohobytsch.

Von 1941 bis 1944 war die Stadt von der Deutschland besetzt, diese verwaltete den Ort im Distrikt Galizien, nach der Rückeroberung durch die Rote Armee wurde der Ort wieder ukrainisch.

1951 wurde in Schydatschiw das größte Kombinat zur Papiererzeugung in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik in Betrieb genommen, welches noch heute der bedeutendste Wirtschaftsbetrieb der Stadt ist.

Ukraine

Seit 1991 ist die Stadt ein Teil der heutigen Ukraine.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadt liegt an der Bahnlinie Stryj – Chodoriw sowie in relativer Nähe zur internationalen Fernstraße M 06, welche von Tschop (Grenze zur Slowakei und zu Ungarn) über Lemberg nach Kiew führt. Für den öffentlichen Verkehr sind neben Autobussen nach Lemberg, Iwano-Frankiwsk und Kalusch vor allem Marschrutki von Bedeutung. Sie verkehren, je nach Linie, alle 20 bis 60 Minuten, erschließen die Dörfer der Umgebung und verbinden, auch in Konkurrenz zu Autobussen und Eisenbahn, Schydatschiw mit den größeren Städten. Sie sind teuerer als Autobus und Eisenbahn, verkehren jedoch wesentlich öfter und erschließen auch kleine Dörfer.

Wirtschaftlich ist vor allem die Papierfabrik von Bedeutung. Daneben gibt es in und um Schydatschiw auch Nahrungsmittelindustrie und Baugewerbe. Schydatschiw ist das Handelszentrum der Region und der Einzelhandel ist entsprechend ausgeprägt.

Religion

Neben der vorherrschenden griechisch-katholische Kirche sind auch die römisch-katholische Kirche und das Judentum in der Stadt tief verwurzelt. Zahlreiche Kirchen und Friedhöfe belegen die multikonfessionelle Geschichte der Stadt.

Persönlichkeiten

Maurice Schwartz (1889–1960), amerikanisch-jiddischer Schauspieler

Weblinks

 Commons: Schydatschiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leontij Wojtowytsch: Schydatschiwske knjasiwstwo (1393-1442) (Memento vom 29. September 2017 im Internet Archive), S. 117. (ukrainisch)
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1867, IX. Stück, Nr. 17: „Verordnung des Staatsministeriums vom 23. Jänner 1867“
  3. Reichsgesetzblatt vom 28. September 1881, Nr. 113, Seite 369
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schydatschiw aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.