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Schwarzer Tod

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Dieser Artikel behandelt die große Pandemie im 14. Jahrhundert in Europa. Zu weiteren Bedeutungen siehe Schwarzer Tod (Begriffsklärung).
Ausbreitung der Pandemie in Europa zwischen 1347 und 1351

Als Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie von 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millionen Todesopfer – ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung – forderte. Als Auslöser gilt eine Variante des Pesterregers Yersinia pestis,[1][2] was in der Vergangenheit verschiedentlich angezweifelt worden war. Spätestens seit 2011 eine internationale Forschergruppe ihre Ergebnisse über die Entschlüsselung des Erbguts des damaligen Pesterregers publizierte, ist gesichert, dass es sich bei dem damaligen Erreger um Yersinia pestis handelte.[3] Das Wort „Pest“ leitet sich vom lateinischen Wort pestis für Seuche ab und wird daher auch ohne direkten Bezug auf die Krankheit Pest verwendet.

Die Pandemie trat nach heutigem Wissensstand zuerst in Asien auf und gelangte über die Handelsrouten nach Europa. In Messina nahm der durch Seeleute ausgelöste Seuchenzug seinen Anfang. Manche Landstriche wurden weitgehend entvölkert, während andere Regionen von der Seuche verschont blieben oder nur gering betroffen waren. In Florenz überlebte nur ein Fünftel der Bürger. Für das Gebiet des heutigen Deutschland wird geschätzt, dass jeder zehnte Einwohner infolge des Schwarzen Todes sein Leben verlor. Hamburg, Köln und Bremen zählten dabei zu den Städten, in denen ein sehr hoher Bevölkerungsanteil starb. Sehr viel geringer war dagegen die Anzahl der Todesopfer im östlichen Gebiet des heutigen Deutschland.

Die sozialen Auswirkungen des Schwarzen Todes reichten sehr weit: Die Juden gerieten in den Verdacht, durch Giftmischerei und Brunnenvergiftung die Epidemie ausgelöst zu haben. Dies führte in vielen Teilen Europas zu Judenpogromen und einer Auslöschung der jüdischen Gemeinden. Selbst da, wo geistliche oder weltliche Herrscher dies zu verhindern versuchten, war ihr Autoritätsverlust durch die sozialen Verwerfungen infolge der Epidemie so groß, dass es ihnen in der Regel nicht gelang.

Auslöser

Seit der Entdeckung des Bakteriums Yersinia pestis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war herrschende Meinung, dass es als Erreger für die als Schwarzer Tod bekannte Pandemie verantwortlich sei. Dafür sprechen die Eigenschaften von Yersinia pestis, zu denen ein extrem hohes Ansteckungspotential gehört, die mit der Infektion verbundenen Symptome sowie der Nachweis von Yersinia-DNA in Zahnmark bzw. Skelett von Menschen des 8. und des 14. Jahrhunderts.[4]

Neuere Forschungsergebnisse haben diese herrschende Meinung mittlerweile bestätigt. 2010 berichtete eine internationale Forschergruppe, dass sie aus mittelalterlichen Gräbern in Europa und Asien mehrere verschiedene genetische Varianten von Yersinia pestis isolieren konnte. Die Forscher zogen den Schluss, dass verschiedene Genvarianten des Bakteriums für den Schwarzen Tod verantwortlich waren. Die Ausbreitung sei von China über das Rote Meer nach Europa erfolgt.[5][6] Im Oktober 2011 publizierte eine internationale Forschergruppe aus den USA, Großbritannien, Kanada und Deutschland in der Zeitschrift Nature, dass es nunmehr gelungen sei, das Erbgut des Pesterregers vollständig zu entziffern, der als Schwarzer Tod um das Jahr 1350 in Europa wütete. Das aus Skeletten auf einem Londoner Friedhof isolierte Bakterium Yersinia pestis sei zweifelsfrei als Erreger der Pestepidemie im 14. Jahrhundert ausgemacht.[7] Die Forscher widersprachen damit anderen Experten, die bisher annahmen, auch andere Krankheitserreger könnten für den Schwarzen Tod verantwortlich gewesen sein. Das nächstverwandte heute existierende Pestbakterium unterscheidet sich nach Angaben der Wissenschaftler in seinem Aufbau nur an zwölf Stellen von der Form aus dem 14. Jahrhundert und ist dieser somit sehr ähnlich.[8]

Im Vorfeld zu diesen Erkenntnissen waren von einzelnen Wissenschaftlern immer wieder andere Auslöser für diese Pandemie diskutiert worden: Erwogen wurden unter anderem Pocken, Fleckfieber, Cholera, Typhus, Milzbrand oder Hämorrhagisches Fieber. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass einzelne überlieferte Merkmale nicht mit der von Yersinia pestis hervorgerufenen Krankheit übereinzustimmen schienen. Dazu gehörten die hohe Letalität und Ausbreitungsgeschwindigkeit. Bereits vor den Forschungsergebnisse von 2010 und 2011 galt vieles jedoch nicht mehr als stichhaltig. Eine Gruppe von Forschern an der Universität Marseille um Didier Raoult, Chef der Abteilung Klinische Mikrobiologie, vertritt die Ansicht, die Kleiderlaus (Pediculus humanis corporis), die Pestbakterien fast zwei Wochen in ihrem Blut behält und den Erreger so lange mit ihrem Kot ausscheidet, sei ein entscheidender Faktor der Übertragung gewesen. Bereits 1665 bewies der holländische Arzt Isbrand van Diemerbroeck, dass die Seuche durch infizierte Kleidung übertragen werden könne. Nicht allein Ratten und die von ihnen zum Menschen notgedrungen wechselnden Flöhe, sondern auch Personen, die mit pestverseuchten Kleiderläusen in ihrer Kleidung reisten, hätten auf diesem Übertragungsweg andere Menschen in bislang nicht von der Pest heimgesuchten Regionen anstecken können. Die auf nur 20 Meter pro Woche geschätzte Ausbreitungsgeschwindigkeit bei einer Übertragung von Ratte zu Ratte ist demnach nicht mehr als begrenzender Faktor anzusehen, sondern die damalige Reisegeschwindigkeit von Menschen. Hierdurch erklärt sich auch die Überwindung einer Entfernung von mehr als 3200 km (Luftlinie) von Neapel bis Tromsø innerhalb von drei Jahren während der letzten großen Epidemie des Mittelalters. Ein weiteres Argument gegen Yersinia pestis lieferte eine Mutation des Gens CCR5 im Menschen, bei der 32 Basenpaare nicht vorhanden sind. Diese Mutation mit dem Namen CCR5Δ32 (CCR5-Delta32) wird in etwa zehn Prozent der europäischen Bevölkerung gefunden, nicht aber in Asien oder Ostafrika.[9] Mathematische Modelle zur Verbreitung dieser Mutation lassen auf einen großen Selektionsdruck vor etwa 700 Jahren schließen, dem Zeitpunkt des Schwarzen Todes in Europa. Neuere Untersuchungen deuten jedoch auf ein wesentlich höheres Alter für die ursprüngliche Mutation und den Selektionseffekt. Eine Aussage über den Selektionsfaktor wird damit nahezu unmöglich. Diese Mutation könnte ein genetischer Überlebensvorteil gegenüber dem Erreger gewesen sein, allerdings bietet sie keinen Schutz gegen Yersinia pestis. Als wahrscheinlichster damaliger Selektionsfaktor gelten heute die Pocken.[10]

Begriff „Schwarzer Tod“

Ausschnitt aus dem Holzschnitt „Totentanz“ (Hans Holbein der Jüngere). Holbein machte deutlich, dass der Schwarze Tod weder Stand noch Klasse kenne.

Die Bezeichnung „Schwarzer Tod“ wurde im Mittelalter nicht verwendet – zeitgenössische Chronisten sprachen vom „großen Sterben“ oder von der „großen Pestilenz“. Dänische und schwedische Chronisten des 16. Jahrhunderts verwendeten die Bezeichnung „schwarz“ erstmals für den Ausbruch der Pandemie 1347, um das Furchtbare und Schreckliche dieser Seuche zu betonen. „Schwarz“ wurde hier nicht in der Bedeutung einer Farbe verwendet, sondern als Ausdruck eines besonders schrecklichen, niederdrückenden, düsteren Erlebnisses.

Andere Autoren, insbesondere aus der Medizingeschichte kommende, schreiben den Begriff „Schwarzer Tod“ den Nekrosen zu, die um die Einstichstelle[11] als auch an den Fingern[12] und um die Bubonen entstehen.

Der deutsche Arzt Justus Friedrich Karl Hecker griff 1832 diese Bezeichnung wieder auf. Unter dem Eindruck der gerade grassierenden Choleraepidemie fand seine Publikation Der schwarze Tod im vierzehnten Jahrhundert über die Pandemie 1347–1353 große Beachtung. Sie wurde 1833 ins Englische übersetzt und in den Folgejahren mehrfach neu gedruckt. Die Begriffe „Black Death“ bzw. „Schwarzer Tod“ bürgerten sich damit vor allem im englisch- und deutschsprachigen Raum als Bezeichnung für die Pandemie des 14. Jahrhunderts ein.

Europa vor dem Ausbruch der Seuche

Zahlreiche Faktoren führten dazu, dass sich die Bevölkerung im anfangs dünn besiedelten Europa von 900 bis 1300 vervierfachte. Dies ging mit der Urbarmachung von Land, dem Entstehen zahlreicher neuer Städte und dem Wachstum der alten Städte einher. Die am weitesten entwickelten Gebiete Europas lagen im südlichen England, im nördlichen Frankreich in den Tälern der Seine und der Loire, umfassten das Gebiet um Paris sowie das deutsche Rheintal, die nördlichen Hansestädte sowie Flandern und die Niederlande und das nördliche Italien von der Poebene bis nach Rom. Dieses Kerngebiet war deutlich stärker bevölkert als das übrige Europa, und in diesen Gebieten befanden sich auch die größten Städte. Die europäische Gesellschaft vor 1300 besaß gut ausgestattete Universitäten, errichtete beeindruckende gotische Kathedralen und erlebte eine künstlerische und literarische Blütezeit. Zwischen 1214 und 1296 behinderte vor allem in Westeuropa kein größerer Krieg die Weiterentwicklung der Gesellschaft.

Während Theologie und Philosophie an den Universitäten große Rollen spielten, wurde den Naturwissenschaften wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Die wenigen chemischen Kenntnisse, die man besaß, fanden nur in der Alchemie Verwendung; was man über Astronomie wusste, wurde für Astrologie und Wahrsagung genutzt. Insbesondere das medizinische Wissen war sehr wenig entwickelt. Man verstand weder die Ursache von Krankheiten, noch hatte man irgendeine Vorstellung von geeigneten Gegenmaßnahmen. Wie Norman Cantor feststellte, hatte die mittelalterliche Gesellschaft überwiegend nichtmedizinische Antworten auf die verheerenden Auswirkungen einer Pandemie – Gebet und Sühne, Quarantäne der Kranken, Flucht der Gesunden und die Suche nach Sündenböcken.

Krisenhafte Entwicklungen setzten schon vor dem Ausbruch des Schwarzen Todes ein. Ab 1290 kam es in weiten Teilen Europas zu lang anhaltenden Hungersnöten. Untersuchungen über die Entwicklung des Weizenpreises im englischen Norfolk lassen darauf schließen, dass es zwischen 1290 und 1348 neunzehn Jahre gab, in denen der Weizen knapp war. Für das französische Languedoc ergeben ähnliche Untersuchungen zwanzig Jahre mit Knappheit an Nahrungsmitteln im Zeitraum von 1302 bis 1348. 1314 bis 1317 waren in ganz Nordeuropa Hungerjahre. In den Jahren 1346 und 1347 herrschte Hunger in Süd- und Nordeuropa. Bereits 1339 und 1340 traten in italienischen Städten Seuchen auf, was zu einem deutlichen Anstieg der Sterblichkeit führte. Die Quellen lassen darauf schließen, dass es sich bei diesen Seuchen überwiegend um Darminfektionen handelte.

Ausbruch der Pandemie in Asien und Ausbreitung in Europa

Die Justinianische Pest

Die offenbar erste und einzige große europäische Pestepidemie vor Ausbruch des Schwarzen Todes war die Justinianische Pest zur Zeit Kaiser Justinians (527–565) gewesen, die als die größte antike Pestepidemie Europas gilt. Sie brach vermutlich 541 im Orient aus und breitete sich sehr schnell im ganzen Mittelmeergebiet aus.[13] Aufgrund der detaillierten Schilderungen des spätantiken Historikers Prokopios und der DNA-Analyse von Toten aus dem 6. Jahrhundert geht die Forschung inzwischen davon aus, dass es sich bei dieser Seuche tatsächlich um die Beulenpest handelte, die aber möglicherweise zusammen mit anderen Krankheiten auftrat. Sie trat bis ca. 770 in etwa zwölfjährigem Rhythmus in Erscheinung und hatte nach Ansicht mancher Historiker weitreichende Folgen, da durch den Rückgang der Bevölkerungszahlen im Nahen Osten und Mittelmeerraum ein geopolitisches Machtvakuum entstanden sei, das erheblich zur Islamischen Expansion beigetragen habe. Diese Zusammenhänge sind allerdings sehr umstritten, zumal sich die tatsächlichen Folgen der Justinianischen Pest kaum abschätzen lassen.

Ab 632 stand Bab al-Mandab, die rund 27 Kilometer breite Meeresstraße und einzige natürliche Verbindung des Roten Meeres mit dem Indischen Ozean, unter muslimischer Kontrolle, was direkte Kontakte zwischen der christlichen Mittelmeerwelt und Asien erschwerte.[14] Allerdings bleibt die Frage ungeklärt, wieso die Pest ausgerechnet um 770 – also 230 Jahre nach ihrem ersten Ausbruch und 140 Jahre nach dem Beginn der Islamischen Expansion – auf einmal für fast sechs Jahrhunderte völlig aus Europa verschwunden zu sein scheint.

Ursprung in Asien

Besser als ihr Verschwinden lässt sich vermutlich ihr erneutes Erscheinen erklären: Die Pandemie hatte ihren Ursprung entweder zwischen 1330 und 1340 in China oder in einer Hochebene Zentralasiens, die der heutigen Region von Afghanistan, Turkmenistan, Usbekistan entspricht. Vieles spricht für einen Ausbruch in dieser zentralasiatischen Hochebene, da das Pestbakterium dort in wilden Nagetierpopulationen vorkommt und es dort über Jahrhunderte lokal begrenzte, saisonale Ausbrüche von Pesterkrankrungen gab, wenn diese Nagetiere während der Regenzeit ihre Baue verließen.[15] Nach einer Hypothese des Autors William Bernstein erlaubte die auf den Mongolensturm im 13. Jahrhundert folgende Ära der Pax Mongolica erneut intensive und direkte Handelskontakte zwischen Europa und Asien. Durch diesen regen Austausch konnten auch Pestbakterien, die vor allem in wild lebenden Nagetierpopulationen Asiens vorkommen, erneut nach Europa eingeschleppt werden.[16] Philip Alcabes vertritt die Auffassung, dass aus lokalen wilden Nagetierpopulationen das Pestbakterium auf Ratten übertragen wurde, die in der Nähe zu den Handelskarawanen lebten und so auch in die größeren kommerziellen Zentren gelangten, die die verschiedenen Handelsrouten miteinander verbanden.[17] Allerdings bleibt die Frage ungeklärt, weshalb der Schwarze Tod in China und Indien keine vergleichbare Zahl an Toten forderte; im ähnlich dicht bevölkerten Indien des 14. Jahrhunderts kam es beispielsweise sogar zu einem Bevölkerungsanstieg – statt zu einem massiven Bevölkerungsrückgang wie in Europa; im viel dichter besiedelten China starben mehr Menschen an Hungersnöten und den Kriegen gegen die Mongolen als am Schwarzen Tod; es gibt auch keine historischen Aufzeichnungen über eine Pandemie, die mit dem Schwarzen Tod in Europa vergleichbar wäre.[18]

Der Weg nach Europa

Ausbreitung des Schwarzen Todes in Europa im Zeitraum 1346 bis 1353

1338 oder 1339 suchte die Pest die christliche Gemeinschaft der Assyrischen Kirche am Yssykköl-See im Mongolischen Reich, heutiges Kirgisistan, heim. 1345 erkrankten die ersten Menschen in Sarai an der unteren Wolga und auf der Krim, beides im Reich der Goldenen Horde, einem Teilreich des späten Mongolischen Reiches. Im Jahr 1346 erkrankten erste Einwohner von Astrachan. Im selben Jahr erreichte die Krankheit die Grenzen des damaligen Europas: Die Goldene Horde trachtete danach, die Halbinsel Krim zurückzugewinnen, und belagerte daher die von den Genuesern gehaltene Hafenstadt Kaffa. Mit dem Gefolge des Heers der Goldenen Horde kam offenbar auch die Krankheit vor die Stadtmauern. Berichtet wird, dass die Belagerer Seuchentote auf ihre Katapulte banden und sie in die Stadt schleuderten. Die Einwohner von Kaffa sollen diese Leichname sofort ins Meer geworfen haben.[19] Aus heutiger Sicht ist es möglich, dass die Krankheit so zu den Einwohnern von Kaffa kam, zu einer Übertragung des Krankheitserregers wäre es aber auch durch Ratten gekommen.

Mit dem Vordringen der Pandemie nach Kaffa geriet die Krankheit in das weitverzweigte Handelsnetz der Genueser, das sich über die gesamte Mittelmeerküste erstreckte. Von ihren Schiffen verbreitet, gelangte die Krankheit 1347 nach Konstantinopel, Kairo und Messina auf Sizilien, wo 1347 ein Schiff eintraf, dessen Mannschaft zum größten Teil bereits an der Pest gestorben war. Von dort aus breitete sie sich in den folgenden vier Jahren rasch zuerst über den See-, dann auch über den Landweg über ganz Europa aus. Sie nahm dabei im Wesentlichen zwei Ausbreitungswege:

  • Mit Schiffen, deren Besatzung infiziert war, gelangte der Krankheitserreger von Genua nach Marseille, von wo aus die Pandemie der Rhône in Richtung Norden folgte. Nach kurzer Zeit erreichte sie das Languedoc und Montpellier, im August 1348 auch Carcassonne und Bordeaux, Aix und Avignon, wo sie sich sieben Monate hielt. Avignon war zu dieser Zeit Papstresidenz und eine der wichtigsten Städte Europas. Schon im März 1348 hatte die Pest Toulouse erreicht und im Mai Paris.[20]
  • Die zweite Ausbreitungswelle ging von Venedig aus. Von dort gelangte die Seuche über den Brenner nach Österreich. Über Tirol kam der Schwarze Tod nach Kärnten, anschließend in die Steiermark und erreichte dann erst Wien. Wien war die einzige Stadt, in der jeder Sterbende das letzte Sakrament erhielt, was dafür spricht, dass es in Wien besser als in anderen Städten gelang, die soziale Ordnung angesichts der ausgebrochenen Epidemie aufrechtzuerhalten.

Im Gebiet des heutigen Deutschland, in Norwegen (siehe Pestepidemien in Norwegen), Schweden und Irland trat die Seuche erstmals im Jahr 1349 auf.

Um die Ansteckungsgefahr zu vermindern, wurden nach 1347 einlaufende Schiffe, auf denen man die Krankheit vermutete, für 40 Tage isoliert (Quarantäne, aus französisch „une quarantaine de jours“ = Anzahl von 40 Tagen). Die Erfindung dieser Maßnahme wird Venedig zugeschrieben. Die verhängte Quarantäne mag zwar die Schiffsbesatzung vom Landgang abgehalten haben, sie verhinderte aber nicht, dass infizierte Ratten an den Schiffstauen entlang an Land gelangten und so zur Weiterverbreitung der Krankheit beitrugen.

Demographische und politische Auswirkungen des Schwarzen Todes

Giovanni Boccaccio ist vermutlich der wichtigste Zeitzeuge der Pandemie von 1347 bis 1353. Er hat das Erlebte literarisch in seiner Novellensammlung Decamerone verarbeitet. Über die verheerende Auswirkung des Ausbruchs in Florenz schrieb er:

„So konnte, wer – zumal am Morgen – durch die Stadt gegangen wäre, unzählige Leichen liegen sehen. Dann ließen sie Bahren kommen oder legten, wenn es an diesen fehlte, ihre Toten auf ein bloßes Brett. Auch geschah es, dass auf einer Bahre zwei oder drei davongetragen wurden, und nicht einmal, sondern viele Male hätte man zählen können, wo dieselbe Bahre die Leichen des Mannes und der Frau oder zweier und dreier Brüder und des Vaters und seines Kindes trug.“

Begräbnis von Opfern der Beulenpest in Tournai. Teil einer Miniatur aus den Chroniken des Abtes Gilles Li Muisis (1272–1352), Bibliothèque royale de Belgique, MS 13076-77, f. 24v.

Historiker gehen davon aus, dass etwa 20 bis 25 Millionen Menschen, rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung Europas, durch den „Schwarzen Tod“ umkamen. Für Deutschland wird die Zahl der Seuchentoten auf rund 10 % der Bevölkerung geschätzt.[21] Für die Anzahl der Opfer in Asien und Afrika fehlen seriöse Quellen. Jegliche Zahlen sind mit Vorsicht zu behandeln, da zeitgenössische Quellen die Anzahl der Toten eher zu hoch ansetzten, um den Schrecken und die Unbarmherzigkeit dieser Pandemie zum Ausdruck zu bringen. So schätzten beispielsweise die zeitgenössischen Chronisten unter dem Eindruck der ständig vorbeirollenden Leichenwagen die Anzahl der in Avignon Gestorbenen auf bis zu 120.000 Menschen, obwohl Avignon zu dieser Zeit nicht mehr als 50.000 Einwohner hatte.

Greifbarer als an diesen Zahlen wird die Verheerung des Schwarzen Todes an Einzelschicksalen: Der Chronist von Siena, Agnolo di Tura, klagte, dass sich keiner mehr fände, der die Toten begrübe, und er eigenhändig seine fünf Kinder habe beerdigen müssen. John Clyn, letzter überlebender Mönch eines irischen Klosters in Kilkenny, schrieb kurz vor seinem eigenen Seuchentod die Hoffnung nieder, dass wenigstens ein Mensch diese Seuche überleben werde, der die von ihm begonnene Seuchenchronik fortsetzen könne. Den italienischen Chronisten Giovanni Villani ereilt der Seuchentod so plötzlich, dass seine Chronik mit einem unvollendeten Satz abbricht. In Venedig starben von 24 Ärzten 20, in Hamburg zählten von 21 Ratsherren 16 zu den Toten. In London erlagen alle Zunftmeister der Schneider und Hutmacher der Seuche. Und kurz nach dem Seuchentod des Erzbischofs von Canterbury starb auch sein designierter Nachfolger, ebenso wie kurz darauf der nächste Amtsanwärter. In Frankreich kam ein Drittel der königlichen Notare und ein Drittel der in Avignon versammelten päpstlichen Kardinäle ums Leben.

Der „Schwarze Tod“ wütete nicht gleichmäßig in Europa, sondern ließ einige wenige Gebiete fast unberührt. Große Teile Polens und Belgiens sowie Prag blieben von ihm verschont, während er in anderen so stark zuschlug, dass ganze Landstriche weitgehend entvölkert wurden. Während Mailand der Heimsuchung durch die Pandemie entging, starben in Florenz, der für Handel, Wissenschaft und Kunst bedeutendsten Stadt Europas zu dieser Zeit, vier Fünftel der Bürger. Wie M. Vasold in seinem Artikel über die Auswirkung der Seuche auf die deutsche Bevölkerung nachweist, blieb beispielsweise Süddeutschland weitgehend unberührt von der Krankheit. Hamburg und Bremen dagegen wurden ebenso massiv von der Pandemie getroffen wie beispielsweise Köln. Insgesamt war die Auswirkung auf die Bevölkerung in Deutschland erheblich geringer als in Italien und Frankreich.

Die Pandemie hatte zur Folge, dass es mehrere Jahrhunderte dauern sollte, bis Europa wieder die alte Bevölkerungsdichte erreichte. David Herlihy weist darauf hin, dass die Zahl der in Europa Lebenden erst in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts nicht mehr weiter abnahm, für fünfzig Jahre auf sehr niedrigem Niveau stagnierte und erst 1460 allmählich wieder anstieg.

Reaktion der Ärzte

Pesthaube, 17. Jht. Zum Schutz gegen die Pest trugen Ärzte ein Ledergewand mit Überwurf und eine Maske. In dem schnabelartigen Fortsatz befanden sich Kräuter oder Essigschwämme zum Filtern der Luft.

Die Ärzte dieser Zeit standen der für sie rätselhaften Krankheit ratlos gegenüber. Ein fundiertes Wissen hatten sie eher in der Astrologie, die den Hauptteil ihres Medizinstudiums beanspruchte. Medizinisch mussten sie auf das Wissen des antiken Arztes Hippokrates und seines Nachfolgers Galen zurückgreifen, nach dessen Lehren diese Infektion eine Fehlmischung der vier Körpersäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle war – das Prinzip der Ansteckung war dagegen der galenischen Medizin unbekannt. Eine Ansteckung von Tier zu Mensch war gänzlich unvorstellbar. Stattdessen vermutete man, dass faul riechende Winde („Miasmen“) die Krankheit aus Asien nach Europa trügen oder dass sie durch Dämpfe aus dem Erdinneren verursacht würde (die Miasmentheorie).

Obskure Ratschläge machten die Runde. So sollten beispielsweise die Fenster nur nach Norden geöffnet werden, Schlaf zur Tageszeit sowie schwere Arbeit sollten den Ausbruch einer Seuchenerkrankung fördern und dewegen vermieden werden. Als gefährlich galten feuchtschwüles Klima und Südwind, die Luft über stehenden Gewässern aller Art. Die Seuche würde durch die Schönheit junger Mädchen angezogen, hieß es. Tatsächlich jedoch starben mehr Männer als Frauen, mehr Junge als Alte.

Die medizinische Fakultät von Paris, von Philipp VI. im Oktober 1348 mit einer Untersuchung über die Ursache der Krankheit beauftragt, kam zu dem Schluss, dass die Seuche durch eine am 20. März 1345 eingetretene ungünstige Dreierkonstellation aus Saturn, Jupiter und Mars ausgelöst worden sei. Der umbrische Arzt Gentile da Foligno sieht darin den Ursprung des Pesthauchs, contagion.[22] Der Erklärungsansatz wurde europaweit als der wissenschaftlichste angesehen und in viele europäische Landessprachen übersetzt. Das häufigste von den Ärzten angewandte Mittel gegen die Gefahren der Seuche war das Verbrennen aromatischer Substanzen. Papst Klemens VI. verbrachte die Zeit des Ausbruchs in Avignon zwischen zwei großen Feuern, die in seinen Gemächern brannten und die ihn möglicherweise vor einer Ansteckung bewahrten, da sie unter Umständen die Ratten als Träger der Flöhe fernhielten.

Langfristig bewirkte der Schwarze Tod, dass man sich allmählich von der galenischen Medizin löste. Papst Klemens selbst sprach sich für eine Sezierung der Seuchenopfer aus, um die Ursache der Krankheit zu entdecken. Die direkte Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper durch anatomische Studien wurde mit größerer Intensität als vor der Pandemie fortgesetzt und damit der erste Schritt in Richtung moderner Medizin und empirischer Wissenschaft getan. Bis zu einer systematischeren Auseinandersetzung mit dem Prinzip der Kontagion („Berührung“) durch den Arzt Girolamo Fracastoro (1483–1533), worauf die mit der Miasmentheorie lange konkurrierende Kontagionstheorie aufbaute, sollte es noch fast 200 Jahre dauern.[23]

Pandemie und die mittelalterliche Gesellschaft

Unmittelbare Reaktion auf die Herausforderung durch den Schwarzen Tod

Der Zeitzeuge Boccaccio hat in seinem Werk Decamerone eindrucksvoll geschildert, wie nach dem Ausbruch der Pandemie viele Einwohner von Florenz ihren sozialen Verpflichtungen nicht mehr nachkamen:

„Wir wollen darüber schweigen, dass ein Bürger den anderen mied, dass fast kein Nachbar für den anderen sorgte und sich selbst Verwandte gar nicht oder nur selten und dann nur von weitem sahen. Die fürchterliche Heimsuchung hatte eine solche Verwirrung in den Herzen der Männer und Frauen gestiftet, dass ein Bruder den anderen, der Onkel den Neffen, die Schwester den Bruder und oft die Frau den Ehemann verließ; ja, was noch merkwürdiger und schier unglaublich scheint: Vater und Mutter scheuten sich, nach ihren Kindern zu sehen und sie zu pflegen – als ob sie nicht die ihren wären (…) Viele starben, die, wenn man sich um sie gekümmert hätte, wohl wieder genesen wären. Aber wegen des Fehlens an ordentlicher, für den Kranken nötiger Pflege und wegen der Macht der Pest war die Zahl derer, die Tag und Nacht starben, so groß, dass es Schaudern erregte, davon zu hören, geschweige denn es mitzuerleben.“

Viele der Menschen, welche den Schwarzen Tod als Gottesstrafe ansahen, fanden zu dieser Zeit den Trost in der Religion. Religiöse Bewegungen entstanden spontan im Gefolge oder in Erwartung der Seuche – viele davon forderten das Monopol der Kirche auf geistliche Lenkung heraus. Bittgottesdienste und Prozessionen kennzeichneten den Alltag. Flagellanten zogen in „Geißlerzügen“ durch die Städte. Der „Pestheilige“ St. Rochus wurde intensiv verehrt, Pilgerfahrten nahmen zu. An vielen Orten zeugen Kirchen und andere Monumente wie so genannte Pestsäulen von der Angst der Menschen und ihrem Wunsch nach Erlösung von der Seuche.

Verschiedene Menschen versuchten jede Minute ihres Lebens noch auszukosten und mit Tanz und Musik versuchte man, dem Schwarzen Tod zu entgehen. Der italienische Chronist Matteo Villani schrieb:

„Die Menschen, in der Erkenntnis, dass sie wenige und durch Erbschaften und Weitergabe irdischer Dinge reich geworden waren, und der Vergangenheit vergessend, als wäre sie nie gewesen, trieben es zügelloser und erbärmlicher als jemals zuvor. Sie ergaben sich dem Müßiggang, und ihre Zerrüttung führte sie in die Sünde der Völlerei, in Gelage, in Wirtshäuser, zu köstlichen Speisen und zum Glücksspiel. Bedenkenlos warfen sie sich der Lust in die Arme.“

Eine funktionierende Wirtschaft konnte unter dem Eindruck einer Pandemie nicht mehr aufrechterhalten werden. Arbeitskräfte starben, flohen und nahmen ihre Aufgaben nicht mehr wahr. Vielen schien es sinnlos, die Felder zu bestellen, wenn der Tod sie doch bald ereilen würde.

Judenpogrome zur Zeit des Schwarzen Todes

Die kirchliche und weltliche Macht verlor angesichts der Hilflosigkeit, mit der sie der Pandemie begegnete, rapide an Autorität. Der Dichter Boccaccio vermerkte in seinem Decamerone:

„In solchem Jammer und in solcher Betrübnis der Stadt war auch das ehrwürdige Ansehen der göttlichen und menschlichen Gesetze fast gesunken und zerstört; denn ihre Diener und Vollstrecker waren gleich den übrigen Einwohnern alle krank oder tot oder hatten so wenig Gehilfen behalten, dass sie keine Amtshandlungen mehr vornehmen konnten. Darum konnte sich jeder erlauben, was er immer wollte.“

Unter dem Autoritätsverlust der weltlichen und kirchlichen Macht litten diejenigen Menschen am meisten, die zu den kulturellen Randgruppen der mittelalterlichen Gesellschaften zählten. So kam es im Zuge der Pandemie zu schweren Judenpogromen, die von den geistlichen und weltlichen Herrschern nicht mehr unterbunden werden konnten und die zur Folge hatten, dass nach 1353 nur noch wenige Juden in Deutschland und den Niederlanden lebten.

Pestpogrome

Hinrichtung von Juden, um 1350, Chronik von Gilles Li Muisis, fol. 12v Bibliothèque Royale de Belgique

Die Pogrome brachen aus, da das aufgebrachte Volk in den Juden die Schuldigen für die Katastrophe auszumachen glaubte. Erste Übergriffe gegen Juden begannen in Toulon am Palmsonntag 1348: Kurz nachdem es dort zu ersten Pesttoten kam, griffen Teile der Stadtbevölkerung das jüdische Viertel an und töteten 40 Personen. Wenige Tage später gab es Übergriffe auch in Avignon, Grasse sowie anderen Städte in der Provence und dann in Katalonien.[24] Das Gerücht, das bestimmte Personenkreise Gift in Brunnen und Quellen träufelten, zirkulierte sehr häufig in Notzeiten und wurde beispielsweise 1321 nach dem Hirtenkreuzzug von 1320 Leprakranken vorgeworfen.[25] Sehr schnell nach den ersten Pesttoten wurde dies auch den jüdischen Mitbürgern vorgeworfen: In Savoyen hatten jüdische Angeklagte sich unter der Folter solcher Vergehen für schuldig bekannt. Ihr Geständnis fand in ganz Europa rasch Verbreitung und war die Basis für eine Welle von Übergriffen in der Schweiz und in Deutschland – vor allem im Elsass und entlang des Rheins. Am 9. Januar 1349 wurde in Basel ein Teil der jüdischen Einwohnerschaft ermordet – die Basler Stadträte hatten zuvor zwar die schlimmsten Hetzer aus der Stadt verbannt, mussten unter dem Drängen der Stadtbevölkerung diesen Bann jedoch wieder aufheben und stattdessen die Juden vertreiben. Ein Teil der Vertriebenen wurde festgesetzt und in einem eigens für sie gebauten Haus auf einer Rheininsel verbrannt. In Straßburg versuchte die Stadtregierung gleichfalls, die ansässigen Juden zu schützen, wurde jedoch mit den Stimmen der Zünfte ihres Amtes enthoben. Die neue Straßburger Stadtregierung duldete das anschließende Massaker, dem im Februar 1349 – also zu einem Zeitpunkt zu dem der Schwarze Tod die Stadt noch nicht erreicht hatte – 900 von 1.884 in Straßburg lebende Juden zum Opfer fielen. Im März 1349 verbrannten sich vierhundert Mitglieder der jüdischen Gemeinde von Worms in ihren Häusern, um der Zwangstaufe zu entgehen; im Juli 1349 beging auch die jüdische Gemeinde von Frankfurt auf diese Weise Selbstmord. In Mainz griffen Juden zur Selbstverteidigung und töteten 200 sie angreifende Stadtbürger. Selbst die in Mainz lebende jüdische Gemeinde – damals die größte in Europa – beging letztlich Selbstmord durch Anzünden der eigenen Häuser. Die Pogrome setzten sich bis Ende des Jahres 1349 fort. Die letzten fanden in Antwerpen und Brüssel statt. Für Städte wie Freiburg im Breisgau, Köln, Augsburg, Nürnberg, Königsberg und Regensburg wird angenommen, dass noch vor dem lokalen Ausbruch der Seuche Flagellanten Teile der Bevölkerung aufhetzten, die jüdische Bevölkerung als Brunnenvergifter zu ermorden. Die neuere Forschung geht jedoch davon aus, dass das Abwälzen der Schuld auf die Geißler zumeist lediglich als „bequemer Rechtfertigungsversuch“ (Haverkamp) der Geschichtsschreibung des 14. Jahrhunderts für die Morde zu werten ist. Neben der Suche nach einem Sündenbock und einer seit dem 12. Jahrhundert angestiegenen Intoleranz der Kirche gegenüber Andersgläubigen war auch Habgier ein wesentliches Motiv für den Mord an jüdischen Mitbürgern. Die Bedeutung der Juden als Geldverleiher war zwar nicht mehr so groß wie noch im 12. und 13. Jahrhundert, doch offenbar sah ein großer Teil der Bevölkerung im Mord an den Juden auch die Möglichkeit, sich ihrer Gläubiger zu entledigen. So war der Augsburger Bürgermeister Heinrich Portner bei jüdischen Geldleihern hoch verschuldet und ließ den Mord an den Juden bereitwillig geschehen.

Reaktion der weltlichen und kirchlichen Macht

Es fehlte nicht an Personen, die auf das Unrecht dieser Morde aufmerksam machten. Bereits am 4. Juli 1348 wandte sich der in Avignon lebende Papst Klemens VI. in einer Bulle gegen die Verfolgung von Juden. Die päpstliche Bulle wirkte nur in Avignon und trug ansonsten verhältnismäßig wenig zum Schutz der Juden bei. Daher folgte am 26. September 1348 eine zweite päpstliche Bulle mit dem Titel Quamvis perfidiam. Die Anschuldigung, die Juden würden durch das Vergiften von Brunnen die Seuche verbreiten, bezeichnete er darin als „unvorstellbar“, da sie in Gegenden der Erde wüte, wo keine Juden lebten, und dort, wo sie lebten, sie selbst Opfer der Seuche würden.[26] Er forderte die Geistlichkeit auf, die Juden unter ihren Schutz zu stellen. Klemens VI. – der selbst hebräische Manuskripte sammelte – untersagte außerdem, Juden ohne Gerichtsverfahren zu töten oder sie auszuplündern. Er drohte den Verfolgern die Strafe der Exkommunikation an.[27][28] Die Geißlerbanden, die sich bei den Judenpogromen besonders hervorgetan hatten, erklärte er zu Häretikern. Ähnlich wirkungslos blieben auch die Maßnahmen, die Königin Johanna I. von Neapel ergriff und die im Mai 1348 die Steuerlast der in ihrem provenzalischen Herrschaftsgebiet lebenden Juden um die Hälfte reduzierte, um den Plünderungen Rechnung zu tragen. Im Juni desselben Jahres wurden ihre Beamten aus den provenzalischen Städten vertrieben, was die Schutzlosigkeit der Juden aufgrund des fortschreitenden Autoritätsverlusts der Herrschenden illustriert. Ebenso wie Papst Klemens waren Peter IV. von Aragon, Albrecht II. von Österreich und Kasimir III. von Polen entschiedene Beschützer ihrer jüdischen Einwohner. Wenn sie auch Gewalttaten nicht gänzlich unterbinden konnten, blieben solche Massaker wie in Brüssel und Basel aus. Kasimir III. bot darüber hinaus den Juden an, sich in seinem Herrschaftsgebiet anzusiedeln. Es setzte eine Emigration vor allem von deutschen Juden nach Polen ein, die bis ins 16. Jahrhundert anhielt. In der Ansiedlung jüdischer Bürger sah Kasimir III. die Möglichkeit, die Zahl der durch die Mongolenraubzüge dezimierten Bevölkerung zu erhöhen und damit sein Land wirtschaftlich weiterzuentwickeln.

Auf der anderen Seite fehlte es nicht an weltlichen Herrschern, die sich die sogenannten Pestpogrome zu Nutzen machten. Der römisch-deutsche König Karl IV. machte sich mindestens der Mitwisserschaft schuldig: Um seine Schulden zu tilgen, verpfändete Karl das königliche Judenregal, unter anderem an Frankfurt am Main. Es wurde gar geregelt, was mit dem Besitz von Juden zu geschehen habe, falls „die Juden daselbst nächstens erschlagen“ würden (Frankfurter Urkunden vom 23., 25., 27. und 28. Juni 1349, bezogen auf Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Frankfurt am Main). Obwohl er in seinem Herrschaftsbereich die Juden effektiv schützen konnte, wirft dieses Ereignis viele Fragen bezüglich Karls Charakter auf, besonders da Karl sonst immer bestrebt war, das Bild eines gerechten christlichen Herrschers zu vermitteln. Dabei verstieß nämlich die Duldung der Morde auch gegen das damalige Rechtsverständnis, da die Juden unter dem direkten Schutz des Königs standen und dafür auch Zahlungen leisteten. Noch weiter ging der Markgraf von Meißen, der zu Beginn des Jahres 1349 die Stadtbevölkerung von Meißen aufforderte Juden zu attackieren und ihnen zusicherte, dass solchen Übergriffen keine Sanktionen folgen würden.[29]

Langfristige Auswirkungen des Schwarzen Todes

Darstellung der Geißlerzüge, um 1350, Chronik von Gilles Li Muisis, fol. 16v Bibliothèque Royale de Belgique, Brüssel.

Langfristig bewirkte und beschleunigte die Seuche einen tiefgreifenden Wandel in der mittelalterlichen Gesellschaft Europas.

Wie David Herlihy zeigt, konnten die Generationen nach 1348 nicht einfach die sozialen und kulturellen Muster des 13. Jahrhunderts beibehalten. Der massive Bevölkerungseinbruch bewirkte eine Umstrukturierung der Gesellschaft, die sich langfristig positiv bemerkbar gemacht habe. So bezeichnete Herlihy die Pandemie als „die Stunde der neuen Männer“: Die Entvölkerung ermöglichte einem größeren Prozentsatz der Bevölkerung den Zugang zu Bauernhöfen und lohnenden Arbeitsplätzen. Unrentabel gewordene Grenzböden wurden aufgegeben, was in manchen Regionen dazu führte, dass Dörfer verlassen oder nicht mehr wiederbesiedelt wurden (sogenannte Wüstungen), die im Hochmittelalter im Zuge des Landesausbaus abgeholzten Wälder breiteten sich wieder aus. Die Zünfte ließen nun auch Mitglieder zu, denen man zuvor die Aufnahme verweigert hatte. Während der Markt für landwirtschaftliche Pachten zusammenbrach, stiegen die Löhne in den Städten deutlich an. Damit konnte sich eine größere Anzahl von Menschen einen höheren Lebensstandard leisten als jemals zuvor; allerdings kam es teilweise auch zur Nahrungsmittelknappheit, weil viele Felder nicht mehr bewirtschaftet wurden, so z. B. in England, wo die Löhne für Landarbeiter stark anstiegen. Obwohl die Adeligen 1349 im Parlament das Statute of Labourers durchsetzten, das die Löhne für Feldarbeit begrenzte, wurden die Landarbeiter zusätzlich mit Naturalien bezahlt.[30] Die Lohnkonflikte führten schließlich zum großen Bauernaufstand von 1381, der (Peasants’ Revolt), in dessen Folge England als erstes Land Europas die Leibeigenschaft abschaffte. Freie Bauern wurden in der Folge durch Pächter ersetzt, die weniger arbeitsintensive Schafzucht verdrängte den Ackerbau.

Der deutliche Anstieg der Arbeitskosten sorgte dafür, dass manuelle Arbeit zunehmend mechanisiert wurde. Damit wurde das Spätmittelalter zu einer Zeit eindrucksvoller technischer Errungenschaften. David Herlihy nennt als Beispiel den Buchdruck: Solange die Löhne von Schreibern niedrig waren, war das handschriftliche Kopieren von Büchern eine zufriedenstellende Reproduktionsmethode. Mit dem Anstieg der Löhne setzten umfangreiche technische Experimente ein, die letztlich zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg führten.

Die Kirche – von zahlreichen Seuchenopfern als Erbe eingesetzt – ging reicher, aber unpopulärer aus der Zeit des „Schwarzen Todes“ hervor. Weder hatte sie eine zufriedenstellende Antwort auf die Frage gefunden, warum Gott der Menschheit eine solche Prüfung auferlegt hatte, noch hatte sie geistlichen Beistand geleistet, als das Bedürfnis der Menschen danach am größten war. Die Bewegung der Flagellanten hatte die Autorität der Kirche auf die Probe gestellt. Auch nach dem Abklingen dieser Bewegung suchten viele Gott bei mystischen Sekten und in Reformbewegungen, was letztlich die katholische Glaubenseinheit auseinanderbrechen ließ.

Insbesondere der österreichische Kulturhistoriker Egon Friedell vertrat in seinem Werk „Kulturgeschichte der Neuzeit“ die Auffassung, dass die Seuche der Jahre 1348/49 die Krise des mittelalterlichen Welt- und Menschenbildes verursacht und bis dahin bestehende Glaubensgewissheiten erschüttert habe. Er sieht eine direkte, kausale Verbindung zwischen der Katastrophe des „Schwarzen Todes“ und der Renaissance.

Rückkehr der Seuche in den folgenden Jahren

Die erste große Pandemiewelle, die als „Schwarzer Tod“ in die Geschichtsbücher einging, endete 1353. Sie flackerte in den Folgejahren immer wieder in einzelnen Regionen Europas auf, da sich die Seuche endemisierte: In lokalen und regionalen Epidemien suchte sie die nächsten drei Jahrhunderte in nahezu regelmäßigen Abständen europäisches Gebiet heim, so im Jahr 1400 als zweitschlimmste Epidemie des ausgehenden Mittelalters bzw. der jungen Neuzeit. Wenn auch die Zahl der Toten bei dieser zweiten großen Pandemiewelle nicht so hoch war, starben dabei vor allem Kinder und Jugendliche.

Schwarzer Tod in Kunst und Literatur

Die meisten Kunstwerke, die die Auswirkungen des Schwarzen Todes thematisieren, entstanden erst nach den Pandemiejahren 1347 bis 1353. Sie sind deshalb im Artikel Geschichte der Pest behandelt. Eine Ausnahme stellt Il Decamerone des Giovanni Boccaccio dar, das nach heutigem Wissensstand zwischen 1350 und 1353 geschrieben wurde. Ort der Rahmenhandlung ist ein Landhaus in den Hügeln von Florenz, zwei Meilen vom damaligen Stadtkern von Florenz entfernt. In dieses Landhaus sind sieben Mädchen und drei junge Männer vor dem Schwarzen Tod geflüchtet, der im Frühjahr und Sommer des Jahres 1348 Florenz heimsuchte. Die Einleitung des Buches ist eine der detailliertesten mittelalterlichen Quellen über die Auswirkung des Schwarzen Todes in einer Stadt.

Der Schwarze Tod wurde auch in der Kunst des ausgehenden Mittelalters zu einem wichtigen Thema. Künstler wie der Lübecker Maler und Bildschnitzer Bernt Notke stellten das Geschehen in Form des Totentanzes eindrucksvoll dar, das auch in der Musik verarbeitet wurde. Der Schwarze Tod fand auch bei dem Bauernkriegspanorama von Werner Tübke Verwendung. Er wurde dort symbolisiert durch einen großen offenen Sarg mit den Todkranken in der Szene „Die Pestkranken“.

Siehe auch

Literatur

Zitierte Werke

  • Boccaccio: Il decamerone. Eine deutsche Übersetzung der Einleitung, aus der die obigen Zitate stammen, findet sich bei zeno.org
  • Matteo Villani: Cronica di Matteo Villani. Bd I, Kapitel 4.

Literatur

  • Klaus Bergdolt: Der schwarze Tod in Europa. 3. Auflage. Becksche Reihe. C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-62365-3.
  • Neithard Bulst: Der schwarze Tod. Demographische, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Aspekte der Pestkatastrophe von 1347–1352. Bilanz der neueren Forschung. In: Saeculum. Bd. 30, 1979, ISSN 0080-5319, S. 45–67.
  • Norman F. Cantor: In the Wake of the Plague – The Black Death and the World it made. London 1997, ISBN 0-7434-3035-2.
  • Gerhard Fouquet, Gabriel Zeilinger: Katastrophen im Spätmittelalter. WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24699-1, S. 103-125.
  • Claudia Eberhard Metzger, Renate Ries; Verkannt und heimtückisch – Die ungebrochene Macht der Seuchen. Birkhäuser, Basel u.a. 1996, ISBN 3-7643-5399-6.
  • Bernhard Dietrich Haage: Das gereimte Pestregimen des Codex Sangallensis 1164 und seine Sippe. Metamorphosen eines Pestgedichts. Würzburg 1977. (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 8) (= Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur, V)
  • Franz-Reiner Erkens: Buße in Zeiten des Schwarzen Todes. Die Züge der Geissler. In: Zeitschrift für historische Forschung. Bd. 26, 1999, ISSN 0340-0174, S. 483–513.
  • Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit. Die Krisis der Europäischen Seele von der Schwarzen Pest bis zum Ersten Weltkrieg. München 1996, ISBN 3-406-40988-1. (Erstausgabe 1927–1931)
  • Robert S. Gottfried: The Black Death: Natural and human disaster in medieval Europa. Hale, London 1983, ISBN 0-7090-1299-3.
  • Alfred Haverkamp: Die Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes im Gesellschaftsgefüge deutscher Städte. In: Alfred Haverkamp (Hrsg.): Zur Geschichte der Juden im Deutschland des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Hiersemann, Stuttgart 1981, ISBN 3-7772-8112-3.
  • David Herlihy: Der Schwarze Tod und die Verwandlung Europas. Berlin 1997, ISBN 3-8031-3596-6.
  • Robert Hoeniger: Der Schwarze Tod in Deutschland. Ein Beitrag zur Geschichte des vierzehnten Jahrhunderts. Eugen Grosser, Berlin 1882. (Neudruck: Sändig, Walluf bei Wiesbaden 1973, ISBN 3-500-26350-X)
  • Kay Peter Jankrift: Krankheit und Heilkunde im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15481-9.
  • William Hardy McNeill: Seuchen machen Geschichte. Geißeln der Völker. frimer, München 1976, ISBN 3-7906-0079-2.
  • William Naphy, Andrew Spicer: Der schwarze Tod. Magnus Verlag, Essen 2003, ISBN 3-88400-016-0.
  • Norbert Ohler: Sterben und Tod im Mittelalter. Patmos, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-69070-6.
  • Jacques Ruffié, Jean-Charles Sournia: Die Seuchen in der Geschichte der Menschheit. Klett-Kotta, Stuttgart 1987, 1991, DTV, München 1993, ISBN 3-423-30066-3.
  • Barbara Tuchman: Der ferne Spiegel – das dramatische 14. Jahrhundert. Claasen, Düsseldorf 1980, ISBN 3-546-49187-4.
  • Manfred Vasold: Die Ausbreitung des Schwarzen Todes in Deutschland nach 1348. In: Historische Zeitschrift. Bd. 277, 2003, ISSN 0018-2613, S. 281–308.
  • Manfred Vasold: Pest, Not und schwere Plagen. Seuchen und Epidemien vom Mittelalter bis heute. C.H. Beck, München 1991, ISBN 3-406-35401-7.
  • Sue Scott, Christopher Duncan: Return of the Black Death: The World's Greatest Serial Killer. John Wiley & Sons, Canada 2004, ISBN 0-470-09000-6.
  • Ole J. Benedictow: The Black Death 1346-1353. The Complete History. The Boydell Press, Woodbridge 2004, ISBN 0-851-15943-5.
  • František Graus: Pest – Geißler – Judenmorde. Das 14. Jahrhundert als Krisenzeit. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1987, ISBN 3-525-35622-6.

Weblinks

 Commons: Schwarzer Tod – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Mitteilung der Universität Tübingen
  2. V. J. Schuenemann, K. Bos, S. DeWitte, S. Schmedes, J. Jamieson, A. Mittnik, S. Forrest, B. K. Coombes, J. W. Wood, D. J. D. Earn, W. White, J. Krause, H. N. Poinar: PNAS Plus: Targeted enrichment of ancient pathogens yielding the pPCP1 plasmid of Yersinia pestis from victims of the Black Death. In: Proceedings of the National Academy of Sciences., S. , doi:10.1073/pnas.1105107108
  3. Kirsten I. Bos u.a.: A draft genome of "Yersinia pestis" from victims of the Black Death. In: Nature, Online-Publikation 12. Oktober 2011 (englisch) doi:10.1038/nature10549 (abgerufen am 12. Oktober 2011).
  4. Z. B.: DIE PANDEMIE DES 14. JAHRHUNDERTS — Rätsel um den Schwarzen Tod gelöst. derstandard.at, abgerufen am 13. Oktober 2011.
  5. Stephanie Haensch, Raffaella Bianucci, Michel Signoli, Minoarisoa Rajerison, Michael Schultz u. a.: Distinct Clones of Yersinia pestis Caused the Black Death. PLoS Pathog 6(10): e1001134. 2010, Volltext verfügbar im Format html, PMID 20949072
  6. Verena J. Schuenemanna u. a.: Targeted enrichment of ancient pathogens yielding the pPCP1 plasmid of Yersinia pestis from victims of the Black Death. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), veröffentlicht online vor Druck, 29. August 2011, doi:10.1073/pnas.1105107108
  7. Kirsten I. Bos u.a.: A draft genome of "Yersinia pestis" from victims of the Black Death. In: Nature, Online-Publikation 12. Oktober 2011 (englisch) doi:10.1038/nature10549 (abgerufen am 12. Oktober 2011).
  8. Nina Weber:Pest-Genom entziffert: Am Anfang war der Schwarze Tod; Spiegel-Online vom 12. Oktober 2011. (abgerufen am 12. Oktober 2011)
  9. Stephen O'Brien u. a.: The Case for Selection at CCR5-Δ32 PLoS Biology, Volume 3(11), Nov. 2005, e378, doi:10.1371/journal.pbio.0030378
  10. Galvani AP, Slatkin M: Evaluating plague and smallpox as historical selective pressures for the CCR5-Delta 32 HIV-resistance allele. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.. 100, Nr. 25, Dezember 2003, S. 15276–9. doi:10.1073/pnas.2435085100. PMID 14645720. Volltext bei PMC: 299980.
  11. Klaus Bergdolt: Der Schwarze Tod: die Grosse Pest und das Ende des Mittelalters. C.H.Beck, 2000, ISBN 978-3-406-45918-4.
  12. Remaining Vigilant Against Bioterrorism: Slideshow. Abgerufen am 14. Februar 2012.
  13. Perry RD, Fetherston JD. Yersinia pestis—Etiologic Agent of Plague. Clin Microbiol Rev. 1997
  14. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. Atlantic Books, London 2009, ISBN 978-1-84354-803-4, S. 137.
  15. Philip Alcabes: Dread – How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu. PublicAffairs books, 2009, ISBN 978-0-786-74146-5, S. 25.
  16. William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. Atlantic Books, London 2009, ISBN 978-1-84354-803-4, S. 138f.
  17. Philip Alcabes: Dread – How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu. PublicAffairs books, 2009, ISBN 978-0-786-74146-5, S. 26.
  18. George D. Sussman: Was the black death in India and China? Bulletin of the history of medicine, 2011, 85 (3), 319–55 PMID 22080795.
  19. So u.a. Gerhard Fouquet, Gabriel Zeilinger: Katastrophen im Spätmittelalter. WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24699-1, S.107 ff.
  20. Rudolf Sies: Das 'Pariser Pestgutachten' von 1348 in altfranzösischer Fassung (= Untersuchungen zur mittelalterlichen Pestliteratur, IV), Würzburg 1997 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen, 7)
  21. Manfred Vasold: Die Ausbreitung des Schwarzen Todes in Deutschland nach 1348. In: Historische Zeitschrift Band 277, 2003, S. 304.
  22. Ulf Dirlmeier, Gerhard Fouquet, Bernd Fuhrmann: Europa im Spätmittelalter, 1215–1378. München 2003, S. 21.
  23. Die Choleraepidemie in Europa 1830/32 widerlegte dann beide Theorien, was die Medizin bis zu den Erkenntnissen Robert Kochs und Rudolf Virchows noch einmal ratlos machen sollte.
  24. Philip Alcabes: Dread – How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu. PublicAffairs books, 2009, ISBN 978-0-786-74146-5, S. 32.
  25. Philip Alcabes: Dread – How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu. PublicAffairs books, 2009, ISBN 978-0-786-74146-5, S. 31.
  26. Philip Alcabes: Dread – How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu. PublicAffairs books, 2009, ISBN 978-0-786-74146-5, S. 34.
  27. Joseph Épiphane Darras, Martin John Spalding: A general history of the Catholic Church, Volume 3, Seite 505. New York 1869 (englisch), abgefragt am 6. Juli 2011
  28. zionism-israel.com: List of Papal Bulls on Jewish Question (englisch), abgefragt am 6. Juli 2011
  29. Philip Alcabes: Dread – How Fear And Fantasy Have Fueled Epidemics From the Black Death to Avian Flu. PublicAffairs books, 2009, ISBN 978-0-786-74146-5, S. 33.
  30. http://www.britainexpress.com/History/medieval/black-death.htm
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