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Schulmeister

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Schulmeister (Begriffsklärung) aufgeführt.
Ambrosius Holbein, Der Schulmeister, 1516

Als Schulmeister bezeichnete man früher Lehrer, die kein Hochschulstudium absolviert hatten und an Dorfschulen oder niederen Schulen in den Städten (Volksschulen, Bürgerschulen) tätig waren. Eine förmliche Lehrbefähigung wurde lange nicht gefordert; meist genügten dem Schulpatron Lehrproben oder andere Eignungstests für eine Anstellung des Bewerbers.

Christoph Weigel d. Ä. Ständebuch: Der Schulmeister, 1698
Jobs als Schulmeister, Gemälde von Johann Peter Hasenclever, 1846

Oft war das Amt des Schulmeisters mit der Küsterstelle an der örtlichen Kirche verbunden. In Mecklenburg benutzte man deshalb traditionell die Begriffe "Schulmeister" (niederdt. Schaulmeister), "Lehrer" (Lihrer) und "Küster" (Köster) in gleicher Wortbedeutung. Einem solchen mecklenburgischen Schulmeister hat Rudolf Tarnow in "Köster Klickermann" ein literarisches Denkmal gesetzt. Eine weitere Erzählung über einen Schulmeister ist Jean Pauls Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal. Felix Stillfried beschreibt in seinem Roman "De Wilhelmshäger Kösterlüd" die Lebensgeschichte dreier Lehrergenerationen in Mecklenburg (1887).

Ein Schulmeister war nicht selten die einzige Lehrkraft an einer einklassigen Dorfschule und hatte das gesamte Pensum der Wissensvermittlung zu absolvieren, bei der Religion, Lesen und Schreiben sowie Rechnen dominierten.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts entstanden an verschiedenen Orten private oder staatliche Lehrerseminare, auf denen Schulmeistern das nötige Rüstzeug zur Ausübung ihres Berufes vermittelt wurde.

Literatur

  • Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal - Eine Art Idylle. Mit einem Nachwort von Peter Bichsel. 1. Auflage. Frankfurt am Main; Leipzig: Insel, 1995, 102 S., ISBN 3-458-33385-1 (Insel-Taschenbuch; 1685)
  • Rudolf Tarnow: Köster Klickermann. 2. Aufl., Rostock: Hinstorff, 2001, 254 S., ISBN 3-356-00360-7
  • Walter Steinmaier: Als das ABC auf die Dörfer kam. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte des 16. - 18. Jahrhunderts; die Entstehung der Nürnberger Landschulen und das Leben ihrer Schulmeister. Nürnberg: Mabase-Verlag, 2001, 257 S., XXIX S., ISBN 3-9807867-1-4
  • Friedrich Wilhelm Herold: Ein schlesischer Schulmeister. Die Lebensgeschichte des Breslauer Konrektors Johannes Herold. Mannheim: Kolb, 2002, 598 S., ISBN 3-936144-13-3
  • Wolfgang Motte: Schulen und Schulmeister in Radevormwald von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Radevormwald: Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Radevormwald, 2004,128 S. (Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Radevormwald; Sonderheft)
  • Felix Stillfried: "De Wilhelmshäger Kösterlüd" ,Rostock: Koch, Teil 1 1887, Teil 2 1888

Weblinks

Wiktionary: Schulmeister – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schulmeister aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.