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Schneckenklee

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Schneckenklee
Illustration zweier Medicago-Arten: unten Hopfen-Schneckenklee (Medicago lupulina) und oben Arabischer Schneckenklee (Medicago arabica)

Illustration zweier Medicago-Arten: unten Hopfen-Schneckenklee (Medicago lupulina) und oben Arabischer Schneckenklee (Medicago arabica)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Trifolieae
Gattung: Schneckenklee
Wissenschaftlicher Name
Medicago
L.

Schneckenklee (Medicago) ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Diese Gattung umfasst etwa 87 Arten und hat ihr Mannigfaltigkeitszentrum im Mittelmeerraum.

Beschreibung

Illustration von Gelbe Luzerne (Medicago sativa subsp. falcata) (oben links), Medicago sativa subsp. glomerata (rechts), Medicago suffruticosa (unten links)
Hülsenfrüchte verschiedener Medicago-Arten

Vegetative Merkmale

Die meisten Medicago-Arten sind einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, nur wenige sind Sträucher wie der Strauch-Schneckenklee (Medicago arborea). Sie erreichen selten Wuchshöhen über 100 Zentimeter.

Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind dreizählig gefiedert mit länger gestielter Endfieder und kürzer gestielten Seitenfiedern.[1] Die Ränder der Fiederblättchen sind fein gezähnt. Die zwei Nebenblätter sind mit dem Blattstiel verwachsen, aber untereinander frei.

Blütenstände und Blüten

Die Blüten stehen selten einzeln, meist zu vielen in achselständigen traubigen Blütenstände mit oder ohne Tragblättern auf langen Blütenstandsschäften.

Die kurz gestielten, kleinen, zygomorphen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind glockig verwachsen; wobei die Kelchzähne deutlich kürzer sind als die Kelchröhre. Von den fünf gelben oder purpurfarbenen bis blauen, genagelten Kronblättern sind zwei zum Schiffchen verwachsen. Das Schiffchen ist kürzer als die Flügel. Die Flügel sind nicht mit dem Schiffchen verwachsen. Von den zehn Staubblättern sind neun verwachsen. Es ist nur ein oberständiges Fruchtblatt mit 4 bis 25 Samenanlagen vorhanden.

Früchte und Samen

Die Hülsenfrüchte sind meist schneckenartig eingerollt (daher der deutsche Name!) und können, je nach Art in unterschiedlichem Ausmaß, in verschiedener Weise bedornt sein. Einige Arten haben aber auch nur sichelförmig gebogene Hülsenfrüchte. Die Früchte enthalten 3 bis 15 Samen. Die relativ kleinen Samen sind nierenförmig und glatt oder rau.

Wurzelknöllchen bei Medicago italica mit Sinorhizobium meliloti

Ökologie

Es ist Bestäubung durch Insekten (Entomophilie) erforderlich oder bei einigen Arten kommt es zu Selbstbestäubung. Als Diaspore fungiert je nach Art die Frucht oder der Same. Weil sich die Früchte mancher Arten am Fell von Tieren anheften, nennt man sie „Kletthülsen“.

Wie andere Hülsenfrüchtler (Leguminosen) besitzen die Medicago-Arten die Fähigkeit, mit Hilfe von symbiotischen Knöllchenbakterien (bei vielen Arten der Tribus Trifolieae ist das die Art Sinorhizobium meliloti (Dangeard 1926) De Lajudie et al.) Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und zu fixieren.[2]

Systematik

Die Erstveröffentlichung des Gattungsnamens Medicago erfolgte durch Carl von Linné. Typusart ist Medicago sativa L.. Synonyme für Medicago L. sind: Crimaea Vassilcz., Kamiella Vassilcz., Lupulina Noulet, Medica Mill., Pseudomelissitus Ovcz. et al., Radiata Medik., Rhodusia Vassilcz., Turukhania Vassilcz. Die Gattung Medicago gehört in die Tribus Trifolieae in der Unterfamilie Faboideae innerhalb der Familie der Fabaceae.[3]

Sektion Buceras Untersektion Buceras: Illustration von Medicago monspeliaca
Sektion Carstienses: Illustration vom Karst-Schneckenklee (Medicago carstiensis)
Sektion Dendrotelis: Strauch-Schneckenklee (Medicago arborea)
Sektion Medicago Untersektion Medicago: Strand-Schneckenklee (Medicago marina)
Sektion Medicago Untersektion Medicago: Bastard-Schneckenklee (Medicago sativa nothosubsp. varia)
Sektion Medicago Untersektion Suffruticosae: Medicago suffruticosa
Sektion Orbiculares: Hülsenfrucht vom Scheiben-Schneckenklee oder Tellerförmigen Schneckenklee (Medicago orbicularis)
Sektion Spirocarpos Untersektion Intertextae: Frucht von Medicago ciliaris
Sektion Spirocarpos Untersektion Pachyspireae: Medicago littoralis,
blühende Pflanze mit unreifen Früchten
Sektion Spirocarpos Untersektion Rotatae: Schild-Schneckenklee (Medicago scutellata)
Sektion Spirocarpos Untersektion Spirocarpos: Hülsenfrüchte von Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima), „Kletthülsen“

Die Gattung Schneckenklee (Medicago) wird in 14 Sektionen gegliedert, die teilweise in mehrere Untersektionen unterteilt sind, und enthält nach Small (2011) 87 Arten:[1]

  • Sektion Geocarpa E.Small (Syn.: Factorovskya Eig): Sie enthält nur eine Art:
  • Sektion Hymenocarpos Ser. in DC.: Sie enthält nur eine Art:
  • Sektion Lanigerae Winkl. & B.Fedtsch.: Sie enthält nur eine Art:[1]
  • Sektion Lunatae (Boiss.) E.Small: Sie enthält fünf Arten:
  • Sektion Medicago: Sie enthält zwei Untersektionen:[1]
  • Sektion Orbiculares Urb.: Sie enthält nur eine Art:
    • Scheiben-Schneckenklee oder Tellerförmiger Schneckenklee (Medicago orbicularis (L.) Bartal., Syn.: Medicago cuneata Woods, Medicago marginata Willd.): Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
  • Sektion Ovales E.Small: Sie enthält nur eine Art:[1]
  • Sektion Pectinatae Boiss.: Sie enthält nur eine Art:[1]
  • Sektion Platycarpae E.Small: Sie enthält acht Arten, darunter:
  • Sektion Spirocarpos Ser.: Sie enthält fünf Untersektionen:
    • Untersektion Intertextae (Urb.) Heyn: Sie enthält vier Arten:
      • Gefranster Schneckenklee (Medicago ciliaris (L.) All.): Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Medicago granadensis Willd. (Syn.: Medicago galilaea Boiss.): Sie kommt in Vorderasien und Ägypten vor.
      • Igel-Schneckenklee (Medicago intertexta (L.) Mill., Syn.: Medicago echinus DC.): Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago muricoleptis Tineo (Syn.: Medicago decandollei Tineo ex Guss.): Sie kommt in Italien, Sizilien und Griechenland vor.
    • Untersektion Lupularia (Ser. in DC) E.Small: Sie enthält zwei Arten:[1]
    • Untersektion Pachyspireae (Urb.) Heyn: Sie enthält 13 Arten:
      • Medicago constricta Durieu (Syn.: Medicago globosa C.Presl): Sie kommt in Vorderasien und östlichen Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago doliata Carmign. (Syn.: Medicago aculeata Willd., Medicago globulosa Desv., Medicago muricata Benth., Medicago oliviformis Guss., Medicago turbinata auct.): Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Medicago italica (Mill.) Fiori (Syn.: Medica italica Mill., Medicago corrugata Durieu, Medicago helix Willd., Medicago obscura Retz., Medicago striata T.Bastard, Medicago tornata (L.) Mill.): Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago littoralis Rohde ex Loisel.: Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Stachel-Schneckenklee oder Kurzstacheliger Schneckenklee (Medicago murex Willd., Syn.: Medicago lesinsiii E.Small):[1] Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
      • Steifer Schneckenklee oder Samt-Schneckenklee (Medicago rigidula (L.) All., Syn.: Medicago agrestis Ten., Medicago cinerascens Jord., Medicago gerardii Waldst. & Kit. ex Willd., Medicago morisiana Jord., Medicago muricata (L.) All.): Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Medicago rigiduloides E.Small: Die Heimat ist der Irak.
      • Medicago sinskiae Uljanova: Diese wenig bekannte Art kommt aus dem Kopet Dagh in Iran und Turkmenistan.[1]
      • Medicago soleirolii Duby: Sie kommt in Tunesien sowie Algerien und adventiv auch im nördlichen Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago sphaerocarpos Bertol. (Syn.: Medicago murex auct. non Willd.): Sie kommt im Mittelmeerraum vor.[1]
      • Medicago syriaca E.Small: Die Heimat ist Syrien.
      • Gestutzter Schneckenklee (Medicago truncatula Gaertn., Syn.: Medicago tribuloides Desr.): Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago turbinata (L.) All. (Syn.: Medicago tuberculata (Retz.) Willd.): Die Heimat ist Südeuropa, Nordafrika und Westasien.[4]
    • Untersektion Rotatae (Urb.) Heyn: Sie enthält sechs Arten:
    • Untersektion Spirocarpos (Syn: Medicago subsect. Leptospireae (Urb.) Heyn): Sie enthält zehn Arten:
      • Arabischer Schneckenklee oder Gefleckter Schneckenklee (Medicago arabica (L.) Hudson, Syn.: Medicago cordata Desr., Medicago maculata Sibth.): Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago coronata (L.) Bartal.: Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Diskus-Schneckenklee (Medicago disciformis DC.): Sie kommt Mittelmeerraum vor.
      • Gelappter Schneckenklee (Medicago laciniata (L.) Mill., Syn.: Medicago aschersoniana Urb.): Sie kommt im östlichen Mittelmeergebiet vor.
      • Medicago laxispira Heyn: Die Heimat ist der Irak.[4]
      • Zwerg-Schneckenklee (Medicago minima (L.) Bartal., Syn.: Medicago meyeri Gruner, Medicago sessilis Peyron ex Post): Sie kommt in Mitteleuropa und im Mittelmeergebiet vor.
      • Rauer Schneckenklee (Medicago polymorpha L., Syn.: Medicago apiculata Willd., Medicago denticulata Willd., Medicago hispida Gaertn., Medicago nigra (L.) Krock., Medicago reticulata Benth., Medicago sardoa Moris, Medicago lappacea Desr., Medicago terebellum Willd.): Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Medicago praecox DC.: Sie kommt im Mittelmeerraum vor.
      • Medicago sauvagei Nègre: Sie kommt nur in Marokko vor.
      • Medicago tenoreana Ser.: Sie kommt im Mittelmeerraum vor.

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 Ernest Small: Alfalfa and Relatives. Evolution and Classification of Medicago. NRC Research Press, Ottawa 2011, ISBN 978-0-660-19979-5.
  2. Jens Buhrmester: Genomweite Analysen von Gen-Clustern zur ABC-Transport-vermittelten Eisenaufnahme bei Sinorhizobium meliloti Stamm Rm1021. Dissertation an der Universität Bielefeld, 2004, PDF-Datei.
  3. Medicago sativa subsp. falcata im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine Nummer angegeben
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 Gattungsnamen in die Suchmaske bei ILDIS = International Legume Database & Information Service eingeben.
  5. Marcela Rosato, Mercedes Castro, Josep A. Rosselló: Relationships of the Woody Medicago Species (Section Dendrotelis) Assessed by Molecular Cytogenetic Analyses. In: Annals of Botany. Band 102, Nr. 1, 2008, S. 15–22, doi:10.1093/aob/mcn055.
  6. Tee Havananda, E. Charles Brummer, Iván J. Maureira-Butler, Jeff J. Doyle: Relationships Among Diploid Members of the Medicago sativa (Fabaceae) Species Complex Based on Chloroplast and Mitochondrial DNA Sequences. In: Systematic Botany. Band 35, Nr. 1, 2010, S. 140–150, doi:10.1600/036364410X493340.

Weblinks

 Commons: Schneckenklee – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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