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Schnürung

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Unter Schnürung versteht man eine Verschließmethode, meist von Kleidung, mittels einer durch Ösen oder Löcher gezogenen Schnur.

Schnürung an einem Korsett (um 1880) gleicht einem „Flaschenzug“
Einseitig gezogener Flaschenzug. Ohne Rollen und durch Ösen gezogen, gleicht er der (Einhand-)Schnürung [1]
„Zughilfe“ (Karikatur)

Prinzip

Zwei gegenüberliegende Kanten des Kleidungsstücks werden durch die hin- und herlaufende Schnur verbunden, im Grunde genommen grob vernäht. Durch Zug an den Schnurenden werden beide Teile zusammengezogen, abschließend wird die Schnürung durch Verknoten der Schnurenden fixiert. Als fester und zugleich leicht wieder lösbarer Knoten ist die Schleife beliebt.

Im Gegensatz zu anderen Verschließmethoden (Knöpfung, Reißverschluss) wird die auf die Schnurenden ausgeübte Zugkraft durch den Schnurverlauf vervielfältigt (Flaschenzugprinzip), so dass auch ein extrem fester Verschluss möglich ist. Während bei einem Flaschenzug ein punktförmiger Zug zwischen zwei Haken angestrebt wird, ist bei einer Schnürung die Verteilung der Zugkraft auf mehrere Angriffspunkte der gegenüberliegenden, langen „Lochrandstreifen“ ausgelegt.
Auf Grund der Reibung an Ösen, Haken, Löchern, Schleifen oder Stoffen, kann bei einer großen Anzahl der Umlenkungen ein starker Kraftaufwand beim Zuziehen an der Schnur erforderlich sein.

Anwendung

Zum lösbaren Verschluss von Kleidungsstücken und zur Verbindung zweier Kleidungsstücke wurden früher sogenannte Nestelbänder verwendet. Diese Art des Verschlusses wurde auch als "(an-)nesteln" bezeichnet. Die Enden der Nestelbänder wurden oft mit Metallhülsen, den sogenannten "Nestelspitzen" versehen, um sie leichter durch die Löcher oder Ösen führen zu können.

In heutiger Zeit wird die Schnürung hauptsächlich zum Verschluss von Schuhen eingesetzt (Schnürsenkel), bei Verbindungen an körperformenden Kleidungsstücken, die großer Zugkraft standhalten müssen, wie dem Korsett, sowie bei Tracht, Trachtenmode und anderer Oberbekleidung, um optische Akzente zu setzen.

Außer bei Kleidung wurde die Schnürung beispielsweise zum Verschließen von Lederfußbällen eingesetzt.

Schnürmethoden

Der Verlauf, den die Schnur durch die einzelnen Ösen nimmt, ist nicht fest vorgegeben, es sind zahlreiche Variationen möglich. Zur Wahl der jeweils geeigneten Schnürmethode, vor allem bei Schuhen, sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen:

  • Zugkraft: Die aufzuwendende Zugkraft, um eine bestimmte Verschlusskraft zu erzielen, kann sehr unterschiedlich sein, beispielsweise stark erhöht, wenn Reibungskräfte zu überwinden sind oder ein weitgehend längs verlaufendes Schnurstück nur eine kleine Kraftkomponente zur Verschlusskraft beiträgt. Andererseits ist es ein manchmal gewünschter Effekt einer ineffizienten Schnürung, dass sie sich auch ohne Fixierung nicht so leicht löst.
  • Tragekomfort: Eine feste Schnürung mit einer dicken Schnur kann zu Druckstellen führen. Dies kann durch die Art der Schnürung verstärkt oder gemildert werden. Ebenso kann man mit bestimmten Schnürmethoden auch unterschiedlich fest geschnürte Zonen erzielen.
  • Symmetrie: Eine asymmetrische Schnürung hat meist den Nachteil, dass nach mehreren Schließ- und Öffnungsvorgängen die Schnurenden unterschiedliche Längen haben.
  • Ästhetik: Ein regelmäßiges, einfaches Erscheinungsbild der Schnürung, aber auch ein Verbergen der auf der Unterseite geführten Schnurstücke, wird als ästhetisch besonders ansprechend empfunden. Für unterschiedliche Schuhe oder Kleidungsstücke sind es aber oft verschiedene Schnürmethoden, die als besonders geeignet angesehen werden (z.B. sportliche oder elegante Varianten). Es gibt auch regelrechte Zierschnürungen, eventuell mit verschiedenen Farben, die mehr optische als praktische Zwecke erfüllen.
  • Einfachheit: Wenn der Arbeitsaufwand für die Schnürung von Bedeutung ist (z.B. in Schuhgeschäften), werden einfache Schnürungen bevorzugt. Ebenso stellt die Schnürung von Schuhen ein besonderes Problem für Menschen dar, die dafür nur eine Hand einsetzen können. Auch für diese Einsatzzwecke gibt es spezielle Schnürmethoden. (Einhandschnürung)

Literatur

  • Ian Fieggen, Laces, 100 s of ways to pimp your kicks, (100 verschiedene Wege seine Schnürsenkel zu stecken und binden) Sterling Publishing Co., Inc. NY., 2007 ISBN 1-4027-5201-6.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schnürung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.