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Schmuel Wosner

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Schmuel Wosner
Raw Wosner (2. von links) in jungen Jahren bei einer Asifas Horabbonim mit dem Chason Isch in Bne Brak
Landquart, Sommer 2008: Raw Wosner trifft sich mit Raw Kopelman

Hagaon Harav Schmuel Wosner (geb. im September 1913 in Wien; gest. 2015 an Erew Pessach in Bene Berak) war ein bedeutender haredischer Rabbiner und Posek in Israel (Bne Berak). Er war bekannt unter dem Namen Shevet HaLevi nach dem Titel seines Hauptwerks. Er verstarb im biblischen Alter von fast 102 Jahren im Krankenhaus in Bne Berak und zählte zu den geachtetsten und respektiertesten Persönlichkeiten in der charedischen Welt. Seine halachischen Entscheidungen und zahlreichen von ihm verfassten Bücher hatten Einfluss auf jüdische Gemeinden weit über die Grenzen von Israel hinaus.

Leben

Rav Wosner war vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aus Wien ins Mandats-Palästina eingewandert.[1] Nach einiger Zeit in Jerusalem liess er sich in Bne Berak nieder, wo er in Anlehnung an die vor dem Holocaust in Polen berühmte Jeschiwa «Chachmei Lublin» ein gleichnamiges Lehrhaus gründete.

Rav Wosner war einer der engsten Schüler von Rav Meir Shapiro und für seine Grösse berühmt. Es war bekannt, dass der Rav bis zum Ende seines Lebens keine Brille brauchte. Es wird erzählt, dass er in der Jeschiwat Chachmei Lublin in Polen einmal bis spät in der Nacht neben dem Fenster sass und bei Mondlicht lernte, da keine Kerzen mehr im Bet Midrasch brannten. Als Rav Meir Shapiro ihn dabei entdeckte, benschte er ihn für ein aussergewöhnlich gutes Sehvermögen.

Rav Wosner wurde einmal gebeten, das Gebäude der Jeschiwat Lublin in Polen zu beschreiben. Er sagte, es sei ihm nicht möglich, denn er habe das Gebäude nur zwei Mal von aussen gesehen.

Sieben Jahrzehnte war Rav Wosner weltweit als angesehener Posek bekannt. Später wirkte er als Moreh Zedek der Eida Charedis in Jeruscholajim. Sodann wurde Rav Wosner nach Anweisung des Chason Isch zusätzlich zu seiner Funktion in der neuen Jeschiwat Chachmei Lublin als Rav von Sichron Meir in Bnei Brak ernannt. Rav Wosner hat in den darauf folgenden Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass er die Qualitäten besass, gleichzeitig als hervorragender Possek und als Rosch Jeschiwa zu fungieren. Diese seltene Kombination ist heute kaum noch anzutreffen, denn die Mehrheit der Rosche Jeschiwa unserer Jetztzeit ist nicht an der Entscheidung der Halacha beteiligt.

Über viele Jahre hinweg schickten Jehudim der ganzen Welt schwierige halachische Fragen an Rav Wosner. Seine Piskei Halacha wurden von Gedolim im gesamten Spektrum des Tora-Judentums gesucht und verehrt. Trotz seines hohen Alters vertiefte er sich in die Einzelheiten aus dem Leben der jungen Generation und bot eine detaillierte Anleitung, wie das Leben zu führen ist. Sein Einfluss erstreckte sich auf die ganze jüdische Welt, und sein Verlust bedeutet eine grosse Lücke in ganz Klall Jisroel.

Beerdigung

An Rabbi Wosners Beerdigung auf dem Sichron Meir-Friedhof in Bnei Brak nahmen über 100 000 Menschen aus Bne Berak und aus ganz Israel teil.

Zu einem tragischen Zwischenfall kam es, als neben anderen ein 27-jähriger Teilnehmer an der Beerdigung (Mordechai Gerber) von den Massen eingekeilt wurde und später an den erlittenen Verletzungen starb. Drei weitere Personen erlitten schwere Verletzungen, darunter ein 18-jähriger Jeschiwastudent (Jizchok Samet), der später im Beilinson-Krankenhaus in Petah Tikva ebenfalls seinen Verletzungen erlag.

Anmerkungen und Fussnoten

  1. Das war 1939. Als er und seine Frau sich auf dem Schiff zwei Kilometer vor Eretz Jisroel befanden, brach ein heftiger Wind aus und das Schiff begann sehr stark zu schwanken. Rav Wosner und seine Frau sowie 14 andere Passagiere sprangen aus dem Schiff und schwammen in hohen Wellen 2 Kilometer bis ans Land. Ausser Rav Wosner und seiner Frau kamen nur vier weitere Leute lebend an Land. Das Schiff sank mit den verbliebenen Passagieren.

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