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Shlomo Carlebach

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Shlomo Carlebach
Titelbild eines englischsprachigen Buches über Shlomo Carlebach

Shlomo Carlebach (hebräisch שלמה קרליבך, "the Singing Rabbi", von seinen Anhängern Reb Shlomo und Rabbi Shlomo genannt; geboren am 14. Januar 1925 in Berlin; gestorben am 20. Oktober 1994 an einem Herzinfarkt auf einem Flug Richtung Kanada; -- Jahrzeit: 16. Cheschwan) war ein deutsch-amerikanischer orthodoxer Rabbiner, der vor allem als Komponist und Sänger von religiösem Folkrock bekannt wurde. Seine Lieder sind weltweit populär, und eine grosse Zahl von Synagogen und Minjanim hält den Stil des "Meisters" in Ehren.

Leben

Shlomo Carlebach stammte aus einer bedeutenden deutschen Rabbinerfamilie. Seine Großeltern Salomon Carlebach und Esther Carlebach begründeten in Lübeck mit ihren zwölf Kindern und deren Nachkommen eine Rabbinerdynastie, die in Deutschland, Großbritannien, Israel und den USA vertreten ist.

Shlomo Carlebach wuchs zunächst in Berlin auf, dort hatte sein Vater Dr. Hartwig Naphtali Carlebach (1889-1967) eine Rabbinatsstelle in der Synagoge Passauerstraße. Seine Mutter Pauline, geb. Cohn, stammte aus Basel. Als 1931 die Stelle des Oberrabbiners in Baden bei Wien ausgeschrieben wurde, nahm sein Vater diese Stelle an und zog mit seiner Familie nach Baden. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 flüchtete die Familie und kam schließlich 1939 nach New York City.

Dort fand Hartwig Carlebach eine Anstellung in einer Synagoge in der West 79th Street und gründete 1940 am selben Ort die Carlebach Shul, wo Shlomo und sein Zwillingsbruder Eli Chaim ebenfalls lernten und arbeiteten. Darüber hinaus studierte Shlomo an verschiedenen Jeschiwot in New York und Umgebung und wurde dort einer der besten Schüler von Rabbiner Aharon Kotler.

Seine musikalische Begabung zeigte sich schon in dieser Zeit. Schlomo Carlebach wurde zum Anhänger von Rebbe Yoseph Yitzchok Schneersohn und damit zum Chassid von Chabad Lubavitch. Dessen Nachfolger Rebbe Menachem Mendel Schneerson schickte ihn 1951-1954 als einen der ersten Chabad-Gesandten in amerikanische Universitätsstädte, um junge Leute wieder mit ihren jüdischen Wurzeln vertraut zu machen. Rabbiner Carlebach setzte dabei seine musikalische Begabung und seine magnetische Ausstrahlung ein.

Ende der fünfziger Jahre brach Chabad mit Schlomo Carlebach, und Reb Schlomo, wie er liebevoll genannt wurde, schlug seinen eigenen Weg ein. Er reiste viel und trug seine selbstkomponierten Lieder, deren Texte aus dem Tenach und der Liturgie kamen, in kleinem und großem Kreis in den USA, in Israel und in Europa vor. Seine Schallplatten fanden ein großes Publikum, denn Reb Schlomo traf mit seinem Wesen und seiner Musik den Nerv der Zeit. Im Umbruch der etablierten westlichen Gesellschaft in den Sechziger Jahren waren viele junge Leute auf der Suche nach Spiritualität und fühlten sich von Reb Schlomos Musik und jüdischen Geschichten sehr angesprochen. Heute sind viele seiner Lieder so populär, dass sie Eingang in viele G-ttesdienste gefunden haben, vielmals ohne dass sich die Zuhörer dessen bewusst sind, dass es sich nicht um uralte jüdische Melodien handelt.

Shlomo veröffentlichte mehr als 25 Alben und machte sich als Sänger und Komponist von israelischen, chassidischen und amerikanischen Volksliedern einen Namen. Er ging auf zahlreiche Tourneen in Großbritannien und den USA und nahm mehrere Platten auf. 1963 spielte er an der Seite von Bob Dylan und Joan Baez auf einem Festival in San Francisco. Die Carlebach Schul leitete er nach dem Tod des Vaters von 1967 bis 1980.

Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Rabbiner Eli Chaim war Rabbiner Schlomo Carlebach von 1967 bis zu seinem Tod Rabbiner der Synagoge seines Vaters in Manhattan. Heute heißt diese Synagoge kurz die „Carlebach-Shul“. Alle G-ttesdienste werden dort durchgehend mit den Melodien von Reb Schlomo gebetet. Inzwischen sind aber solche „Carlebach-Minjanim“ an vielen Orten zu finden.

Rabbiner Carlebach starb 1994 nach einem Herzinfarkt auf einem Flug nach Kanada. Nach Shlomo Carlebachs Tod wurden Vorwürfe laut, er hätte sich mehrfach Frauen unzüglich genähert und sie sexuell belästigt.

Shlomos Tochter Neshama Carlebach ist wie der Vater Musikerin und Textschreiberin und arbeitet im Stil des Vaters.

Werke

Weblinks

Andere Wikis

Siehe auch

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