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Schlangen-Lauch

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Schlangen-Lauch
Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum)

Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum)

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
Tribus: Allieae
Gattung: Lauch (Allium)
Art: Schlangen-Lauch
Wissenschaftlicher Name
Allium scorodoprasum
L.

Der Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium).

Beschreibung

Illustration in Flora Batava, Volume 19
Geöffnete Blüte: die Staubblätter sind höchstens so lang wie das Perigon
Zwiebeln mit purpurnen Nebenzwiebeln
Perigonblätter mit Staubblättern (Innenansicht): die inneren Staubblätter sind am Grund verbreitert und weisen zwei fadenförmige Zipfel auf.
Blütenstand
Bulbillen

Vegetative Merkmale

Der Schlangen-Lauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 100, gelegentlich bis zu 150 Zentimetern. Dieser Geophyt bildet Zwiebel als Überdauerungsorgane. Die braunschaligen Zwiebeln erreichen einen Durchmesser zwischen 6 und 10 Zentimeter. Sie erzeugen bei der Entwicklung des Schaftes seitlich eine neue Zwiebel. Die bis zu 40 Zentimeter langen Laubblätter sind am Rand und auf dem Mittelnerv rau.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Der Blütenstand ist von zwei lange haltbaren Hüllblättern umgeben. Die gestielte, meist unfruchtbare Blüte ist dreizählig. Die sechs Blütenhüllblätter sind purpurfarben. Die Staubblätter sind kürzer als das purpurne Perigon.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16, 24 oder 32.[1]

Ökologie

Die Bestäubung erfolgt durch kleinere Insekten. Auch Selbstbestäubung ist möglich. Zum Fruchtansatz kommt es offenbar nur selten. Dafür werden reichlich rotbraune Brutzwiebeln im Blütenstand gebildet; es liegt also eine Pseudoviviparie vor, bei der Blütenanlagen in kleine, gestauchte Sprossachsen umgewandelt werden. Ihre Ausbreitung erfolgt mit strömendem Wasser, aber wohl auch durch Versteckverbreitung und Zufallsverbreitung durch Tiere.

Vorkommen und Schutz

Der Schlangen-Lauch ist in ganz Europa verbreitet einschließlich der Britischen Inseln, außerdem in Westasien bis zum Kaukasus und beispielsweise in Syrien und Israel.[2]

Im Alpenvorland ist der Schlangen-Lauch gefährdet (Rote Liste gefährdeter Arten), auch für Niederbayern wird er als „gefährdet“ geführt.

Der Schlangen-Lauch gedeiht besonders gut an sonnigen Standorten auf leichten bis mittelschweren Böden. Er kommt gern vor in der Gesellschaft des Querco-Ulmetum aus dem Verband Alno-Ulmion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Fumario-Euphorbion vor.[1]

Nutzung

Die Zwiebeln des Schlangen-Lauchs sind sowohl roh als auch gekocht essbar. Sie sind im Geschmack dem Knoblauch (Allium sativum) ähnlich, aber nicht so intensiv. Verwendung finden die Zwiebeln vor allem in Salaten.

Die Zwiebeln haben auch medizinischen Nutzen. Sie wirken verdauungsfördernd und desinfizierend. Verwendung findet Schlangen-Lauch in der Behandlung von Abszessen und der Amöbenruhr. Der Saft aus den Zwiebeln wirkt insektenvertreibend.

Trivialnamen

Weitere zum Teil auch nur regional gebräuchliche Bezeichnungen für den Schlangen-Lauch sind oder waren: Aberknoblauch, Abrauch, Feldknoblauch und Rockenbollen (Pommern).[3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage, Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5. S. 129.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Allium scorodoprasum - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 23. September 2016.
  3. Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Verlag von Philipp Cohen Hannover 1882, Seite 19

Weblinks

 Commons: Schlangen-Lauch (Allium scorodoprasum) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schlangen-Lauch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.