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Schivta-Nationalpark
Weihrauchstraße – Wüstenstädte im Negev* | |
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UNESCO-Welterbe | |
Schivta-Nationalpark, Baptisterium in der Südkirche | |
Staatsgebiet: | Israel |
Typ: | Kultur |
Kriterien: | iii, v |
Referenz-Nr.: | 1107 |
Region: ª | Europa und Nordamerika |
Geschichte der Einschreibung | |
Einschreibung: | 2005 (Sitzung 29) |
* Der Name ist auf der Welterbe-Liste aufgeführt. |
Schivta oder Shivta (hebräisch: שבטה) ist ein israelischer Nationalpark im Negev.
Name
Der Name Schivta ist eine moderne (neuhebräische) Rekonstruktion des aramäischen Namens der Siedlung, welcher in den Quellen nicht überliefert ist, aber aus dem Ortsnamen in byzantinischen Quellen – Σουβαιτα Soubaita oder Σοβατα Sobata – und dem modernen arabischen Namen es-Subeṭa erschlossen werden kann. (Bedeutung: „Stab, Stäbchen“).
Geschichte
Nabatäerstadt
Gemeinsam mit Ruchebe und Mamschit gehörte Schivta zu den nabatäischen Wüstenstädten der zweiten Generation, die das ältere Städtedreieck Oboda – Elusa – Nessana enger verknüpfen sollten. Schivta wurde wahrscheinlich im 1. Jahrhundert n. Chr. gegründet und erlebte um 150 eine Blütezeit. Schon die Nabatäer hatten hier Landwirtschaft betrieben, aber in erster Linie war Schivta zu dieser Zeit ein Etappenort zwischen Oboda und Nessana auf der Handelsroute zum Mittelmeer.
Byzantinische Stadt
Um 450 n. Chr. wurde Schivta wieder besiedelt. Nacheinander wurden die Südkirche, die Nordkirche und zuletzt (um 600 n. Chr.) die mittlere Kirche erbaut. Die Siedler waren sesshaft gewordene Grenzsoldaten, Mönche und Kleriker sowie Pilger. Im Umland einer Stadt, die weder Brunnen noch Quelle besaß, wurde ein bemerkenswertes Bewässerungssystem aufgebaut (Zisternen, Kanäle, Terrassen). Eine wohlerhaltene Weinpresse erinnert an diese Zeit.
Außer von der Landwirtschaft lebten die Einwohner auch vom Pilgertourismus zum Katharinenkloster auf dem Sinai. Den Grabinschriften zufolge waren zahlreiche Einwohner Araber, und der Übergang zur arabischen Zeit verlief hier friedlich und ohne Zerstörungsspuren. Neben die Südkirche baute man als kleinen Nachbarn eine Moschee. Die Landwirtschaft verfiel allmählich und damit die Lebensgrundlage, so dass im 8. und 9. Jahrhundert immer mehr Einwohner abwanderten und die Stadt schließlich aufgegeben wurde.
Archäologische Erforschung
- 1905 École Biblique
- 1916 Deutsch-Türkisches Denkmalschutzkommando (Theodor Wiegand)
- 1934–1938 New York University und British School of Archaeology, drei Kampagnen, nicht publiziert (Harris Dunscombe Colt)
- 1958–1960 Israelische Nationalparkbehörde (Michael Avi-Yonah)
- 1999–2002 Israelische Altertümerbehörde (Yizhar Hirschfeld)
Literatur
- Othmar Keel, Max Küchler: Orte und Landschaften der Bibel: ein Handbuch und Studien-Reiseführer, Band 2: Der Süden.Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1982, ISBN 3-525-50167-6. S. 159–169.
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