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Schickeria

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Die Schickeria (von Italienisch sciccheria = Schick, Eleganz und jidd./jüd.-dt. „schickern“ = „trinken, sich betrinken“; auch Chiqueria oder Chikeria von frz. chic = schick) ist eine spöttische Bezeichnung für das Szenepublikum, dessen Party-Eskapaden durch den Boulevardjournalismus der breiten Öffentlichkeit zugetragen werden. Synonym dazu ist der Begriff Schickimicki. Dieses Wort wird auch adjektivisch und für einzelne Angehörige der „Schickeria“ verwendet.

Allgemeines

Die Zugehörigkeit zur Schickeria wird daran bemessen, ob man zu szenetypischen Partys geladen wird. Dieser Kreis setzt sich aus Begüterten und Personen des öffentlichen Lebens (überwiegend durch Boulevardmedien bekannte Persönlichkeiten) zusammen. In der Schickeria spielen Äußerlichkeiten wie ausgefallene Kleidung (der Chic bzw. Schick), edles Essen, Champagner und exaltiertes Verhalten (insbesondere der beidseitige, angedeutete Wangenkuss, was zu dem Begriff der „Bussi-Bussi-Gesellschaft“ führte) eine herausragende Rolle.

Adabei (Hochdeutsch: „auch dabei“) ist eine österreichische, vor allem in Wien geläufige Bezeichnung für Mitglieder der Schickeria. Der Begriff geht auf ein von Vinzenz Chiavacci geschriebenes Werk („Seltsame Reisen des Herrn Adabei“ aus dem Jahre 1908) zurück.

Adabei ist auch eine bekannte Kolumne der Kronen Zeitung seit der Neuerscheinung. Dahinter standen immer prominente Journalisten wie Roman Schliesser oder Michael Jeannée.

Beispiele

München

Als idealtypisch für eine Schickeria gilt die Schwabinger Schickiszene im München der 1980er Jahre, die in der Fernsehserie Kir Royal vorgeführt wird. Die Spider Murphy Gang besang diese Schickeria in ihrem gleichnamigen Lied.

In der gleichfalls in München spielenden und von Helmut Dietl gedrehten Fernsehserie Monaco Franze spielte Helmut Fischer das Münchener Urgewächs Franz Münchinger, während Ruth Maria Kubitschek dessen Gattin („Spatzl“) und Schickeria-Adeptin gab. Durch den Gegensatz der beiden wurde ein sehr detailliertes Bild der Münchener Kultur und insbesondere der Schickeria gezeichnet. Die ebenfalls von Helmut Dietl gedrehte Komödie Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief beschäftigte sich ebenso mit dieser Thematik.

Rudolph Moshammer galt ob seiner Extravaganz als Paradebeispiel für die Münchener Schickeria. Eine 2002 gegründete Ultrafangruppe des FC Bayern München nennt sich ironisierend Schickeria München.[1][2]

Österreich

Seitenblicke und Chili sind Fernsehsendungen des ORF, die täglich über das Geschehen in der österreichischen Schickeria berichten.[3] Auf Puls 4 ist in Pink! Österreichs Starmagazin ebenfalls das aktuelle Geschehen am Adabei-Parkett Thema.[4] Der österreichische Privatsender ATV betreibt das Sendeformat „Hi Society“.[5]

Auch Rainhard Fendrich beschreibt die Schickeria in seinem 1981 veröffentlichten Song Schickeria.[6]

Ebenso nennt der Autor Manfred Baumann diese Gesellschaftsschicht in seinem 2010 erschienenen ersten Kriminalroman „Jedermanntod“, der in der Festspielstadt Salzburg zur Zeit der „Jedermannaufführungen“ spielt. Unter anderem beleuchtet er diese gesellschaftliche Schicht, die nicht nur der Kunst wegen sondern auch ihrer Selbstdarstellung wegen die Festspielzeit begleitet.

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

Wiktionary: Schickeria – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schickeria aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.