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Schaalsee

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Schaalsee
Schaalsee im Morgendunst.jpg
Geographische Lage Grenze zw. Kreis Herzogtum Lauenburg u. Landkreis Ludwigslust-Parchim
Zuflüsse Bek
Abfluss Schaalsee-Kanal, Schaale
Inseln Kampenwerder, Stintenburginsel, Rethwiese
Orte am Ufer Zarrentin am Schaalsee
Daten
Koordinaten 53° 35′ 25″ N, 10° 54′ 52″ O53.59027777777810.91444444444434.8Koordinaten: 53° 35′ 25″ N, 10° 54′ 52″ O
Schaalsee (Mecklenburg-Vorpommern)
Schaalsee
Höhe über Meeresspiegel 34,8 m ü. NHN
Fläche 23,5 km²f5
Volumen 391.000.000 m³f8
Maximale Tiefe 72,0 mf10
Mittlere Tiefe 17 mf11
Einzugsgebiet 180 km²f4
Schaalsee.png

Der 24 km² große Schaalsee ist ein See auf der Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland. Er ist einer der tiefsten deutschen Seen und wurde 2019 als Lebendiger See des Jahres ausgezeichnet.[1]

Beschreibung

Luftaufnahme des Schaalsees (2010)
Schaalsee bei Zarrentin

Auf einer geraden Linie zwischen Hamburg und Schwerin ist der Schaalsee 62 km von Hamburg und 32 km von Schwerin entfernt. In Nord-Süd-Richtung ist er 14,3 Kilometer lang und mit 72,0 Meter der tiefste Klarwassersee Norddeutschlands. Der Wasserspiegel liegt 34,8 m ü. NHN.

Der ganze Schaalsee besteht aus mehreren zusammenhängenden Teilseen, namentlich benannt sind
im Norden: Dutzower See, Bernstorfer Binnensee, Niendorfer Binnensee;
im Westen: Priestersee, Seedorfer Küchensee;
im Süden: Lassahner See, Borgsee, Techiner See, Kirchensee.

Der Schaalsee ist über den Phulsee, den Pipersee, den Salemer See und schließlich über den von 1923 bis 1925 erbauten Schaalseekanal mit dem Großen Küchensee, einem Abschnitt des Ratzeburger Sees verbunden, an dessen Ende eines der wenigen Wasserkraftwerke in Schleswig-Holstein das Gefälle zum niedrigeren Seespiegel des Ratzeburger Sees ausnutzt. Es wird von der E.ON Hanse betrieben.

Die am Südufer gelegene Stadt Zarrentin ist der größte Ort am See. Dort entwässert die Schaale als natürlicher Abfluss den Schaalsee. Die Schaale fließt weiter nach Süden und mündet in die Sude, die nach wenigen Kilometern in die Elbe fließt.

Im Schaalsee befinden sich mehrere Inseln und Halbinseln, von denen die Halbinsel Kampenwerder die größte ist. Des Weiteren liegen im See die Stintenburginsel sowie einige weitere unbewohnte Inseln wie beispielsweise die Rethwiese.

Bei Dargow, einer Ortschaft am Nordufer des Schaalsees, steht seit 2001 ein hölzerner Aussichtsturm (53.63872222222210.885916666667), der einen guten Blick über den See bietet.[2]

Schaalsee und Innerdeutsche Grenze

Der Schaalsee befand sich bis 1945 überwiegend auf preußischem Gebiet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es mit dem Barber-Ljaschtschenko-Abkommen zu einem Gebietstausch zwischen der britischen und der sowjetischen Besatzungszone, in dessen Folge der See je etwa zur Hälfte zu beiden Zonen gehörte. Das Ostufer befand sich dadurch bis Ende 1989 im Grenzsperrgebiet der DDR.[3] Aufgrund dieser Trennung hat sich eine besondere Naturlandschaft[4] entwickelt. Dutzow[5] gehörte zu den grenznahen Dörfern, die durch die Grenze zweigeteilt waren. Im Dorf Lankow fand eine Zwangsumsiedlung[6] statt. 1964 gelang Wolfgang Buchhorn[7] die Flucht über den vereisten See. Die Grenzöffnung vollzog sich zum Jahreswechsel 1989/1990.[8] In der Zeit danach verlief die wirtschaftliche Entwicklung auf der östlichen Seite[9] teilweise günstiger als auf der westlichen.

Fischfauna

Der Schaalsee beherbergt einen guten Bestand an großen Raubfischen. So sind Hechte um die 90 Zentimeter und 30 Zentimeter lange Flussbarsche häufig. Von der Lebensweise her gehören die kapitalen Hechte zu den sogenannten „Freiwasserhechten“, welche den Maränenschwärmen folgen. In Tiefen ab 15 Metern kommen Aalquappen vor. Bei den Friedfischen sind es vor allem Brassen, die Gewichte von drei bis fünf Kilogramm erreichen und sich im Frühjahr zur Laichzeit in großer Zahl in der Uferregion aufhalten.[10] Auch soll es Karpfen von 15 Kilogramm und Schleien von vier Kilogramm Gewicht geben. Angelkarte und Boote werden von der Fischerei Rehboom in Zarrentin, vom Landessportfischerverband Schleswig-Holstein oder vom Campingplatz Groß Zecher ausgegeben.

Siehe auch

Literatur

  • Uwe Muuß, Marcus Petersen, Dietrich König: Die Binnengewässer Schleswig-Holsteins. Wachholtz-Verlag Neumünster, 1973, ISBN 3-529-05302-3.

Weblinks

 Commons: Schaalsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schaalsee als «Lebendiger See 2019» ausgezeichnet. In: Die Welt. (welt.de).
  2. Aussichtsturm auf schaalseehof.de.
  3. Schaalsee. Natur-Oase zwischen zwei Ländern. – Deutschlandfunk.
  4. Schaalsee: Grüne Oase zwischen zwei Ländern. – NDR. 22. Juli 2019.
  5. Splitter. Das Dorf an der Grenze. In: Schweriner Volkszeitung. 23. November 2015 (svz.de).
  6. Erinnerung an das Grenzdorf. Spurensuche in Lankow. In: Gadebusch-Rehnaer Zeitung. 3. Oktober 2013 („Das geschleifte Dorf Lankow an der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist nicht vergessen. Das Amt, die Gemeinde Dechow und das Grenzhus halten die Geschichte der zwangsausgesiedelten Menschen des Ortes wach.“ svz.de).
  7. Lauenburg Groß Zecher/Zarrentin. Buchhorns Flucht aus der DDR über den vereisten Schaalsee. In: Lübecker Nachrichten. Online, 6. Oktober 2014 (ln-online.de).
  8. Fotos von der Öffnung der DDR-Grenze am Schaalsee
  9. Der geteilte Himmel über dem Schaalsee. In: Die Welt am Sonntag. 13. August 2006 (welt.de).
  10. Revierreport Schaalsee. Räuber ohne Grenzen. In: Blinker. Ausgabe September 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schaalsee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.