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Schädelmaske

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Als Schädelmaske werden maskenartig zugerichtete menschliche Schädel bezeichnet, bei denen bis auf den Gesichtsschädel (mit Os nasale und Os lacrimale), Teile des Oberkiefers (Maxilla), des Stirnbeins (Os frontale) und der Schläfenbeine (Os zygomaticum) alle übrigen Knochen entfernt wurden. Schädelmasken sind aus dem ur- und frühgeschichtlichen Europa und aus Papua-Neuguinea bekannt.

Europa

Die bekanntesten europäischen Exemplare stammen aus dem Jungneolithikum, wie die Schädelmaske einer erwachsenen Person aus einer Siedlungsgrube des linearbandkeramischen Erdwerkes von Eisleben (Sachsen-Anhalt), die Schädelmaske einer etwa 20–25 Jahre alten Frau aus der endneolithischen Siedlung Hunte I am Dümmer (Niedersachsen)[1] oder die Maske aus dem Schädel einer jungen Frau der Michelsberger Kultur aus der Siedlung Bruchsal-Aue (Baden-Württemberg).[2] Aus der Eisenzeit stammt eine mittellatènezeitliche Schädelmaske mit Lochungen im Stirnbein aus einer Siedlungsgrube bei Wolken (bei Koblenz) (Rheinland-Pfalz), die in das 3. Jahrhundert vor Chr. datiert.[3]

Im Jahr 2009 gab es in Wien eine Ausstellung mit dem Titel Wir sind Maske auf der einige der Schädelmasken zu sehen waren.[4]

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Aufbewahrungs- oder Ausstellungsorte --Flominator 17:16, 13. Jan. 2013 (CET)
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Papua-Neuguinea

Schädelmaske (Schädelknochen, Menschenhaar, Ton?) aus Neubritannien; Südseeabteilung des Ethnologischen Museums Berlin (Sammlung Umlauf, erworben 1897)

In Neubritannien (Papua-Neuguinea) waren Schädelmasken bei den Angehörigen der Tolai in Gebrauch, wobei nur wenig über deren spirituellen Hintergrund bekannt ist.[5] Diese Schädelmasken wurden aus Gesichtsschädeln hergestellt, die mit einer Kittmasse aus Ton und dem Saft der Früchte des Parinarium-Strauches übermodelliert wurden. Dabei wurden die Unterkiefer der Schädel mit der Kittmasse wieder angefügt. Auf der Vorderseite wurden Augen, Nase und Mund plastisch herausgearbeitet und farblich gefasst. Viele Masken tragen Frisuren aus Pflanzenfasern mit Schmuckelementen aus Federn.[6] Anfang des 20. Jahrhunderts wurden diese Masken bei Sammlern so begehrt, dass die Tolai diese auch auf Wunsch angefertigt haben sollen.[5]

Literatur

  • Jörg Orscheidt: Schädelkult im Neolithikum. In: Alfried Wieczorek, Wilfried Rosendahl (Hrsg.): Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2454-1, S. 53–61, 362.
  • Axel von Berg: Der Schädelkult in der keltischen Eisenzeit. In: Alfried Wieczorek, Wilfried Rosendahl (Hrsg.): Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2454-1, S. 75–81.
  • Jörg Scheidt, Marc Hellstern: Ein übermodellierter Schädel der Dayak. In: K. Grundmann, Gerhard Aumüller (Hrsg.): Das Marburger Medizinhistorische Museum – Museum Anatomicum. (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur 98) Marburg 2012, S. 84–86

Weblinks

 Commons: Schädelmasken aus Papua-Neuguinea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolf-Rüdiger Teegen: Schädelmaske aus der Siedling Hunte am Dümmer auf academia.edu, abgerufen am 16. Februar 2014. (PDF)
  2. Jörg Orscheidt: Schädelkult im Neolithikum. In: Alfried Wieczorek, Wilfried Rosendahl (Hrsg.): Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2454-1, S. 53–61, 362.
  3. Axel von Berg: Der Schädelkult in der keltischen Eisenzeit. In: Alfried Wieczorek, Wilfried Rosendahl (Hrsg.): Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2454-1, S. 75–81.
  4. Die Sehnsucht nach dem anderen Gesicht auf derstandard.at, abgerufen am 16. Februar 2014.
  5. 5,0 5,1 Ausstellung Museum für Völkerkunde Hamburg
  6. Antje Kelm: Schädelmasken aus Neubritannien. In: Alfried Wieczorek, Wilfried Rosendahl (Hrsg.): Schädelkult – Kopf und Schädel in der Kulturgeschichte des Menschen. Schnell + Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2454-1, S. 171–177, 380.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schädelmaske aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.