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Sassiw

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Sassiw
(Сасів)
Wappen von Sassiw
Sassiw (Ukraine)
Sassiw
Sassiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Solotschiw
Höhe: 272 m
Fläche: 1,853 km²
Einwohner: 761 (2011)
Bevölkerungsdichte: 411 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 80713
Vorwahl: +380 3265
Geographische Lage: 49° 52′ N, 24° 57′ O49.87083333333324.948888888889272Koordinaten: 49° 52′ 15″ N, 24° 56′ 56″ O
KOATUU: 4621886401
Verwaltungsgliederung: Dorf
Bürgermeister: Mychailo Antonowytsch Hetmantschyk
Adresse: 80713 с. Сасів
Statistische Informationen

Sassiw (ukrainisch Сасів; russisch Сасов/Sassow, polnisch Sasów) ist ein Dorf in der Oblast Lwiw im Westen der Ukraine. Bis 1772 gehörte das Dorf zu Polen, danach bis 1919 zu Österreich (Galizien). Von 1919 bis 1945 war es wieder polnisch und seit 1945 gehört das Dorf zur Ukraine.

Geographie

Das Dorf liegt am linken Ufer des Westlichen Bugs im Rajon Solotschiw im Osten der Oblast Lwiw 75 km östlich der Oblasthauptstadt Lemberg. 10 km nördlich des Dorfes verläuft die internationale Fernstraße M 06 und etwa 10 km südlich der Ortschaft verläuft die nationale Fernstraße N 02.

Geschichte

Die Ortschaft wurde 1615 gegründet. König Sigismund III. gewährte der Stadt viel Autonomie und gab ihren Händlern zahlreiche Privilegien, zudem richtete er dort auch Markttage ein. 1726 schenkte Jakob Sobieski, Sohn von König Johann III. Sobieski, den jüdischen Bewohnern von Sasov verschiedene Rechte. So wurden alle Kommunaleinrichtungen der jüdischen Gemeinschaft von Steuern befreit. Sie durften Alkohol herstellen und vertreiben, und ihre Abgaben waren nicht höher als die der übrigen Stadtbewohner. Die Juden stellten Kerzen und die dekorativen Streifen für Tallit her, für deren Produktion Sassiw ein Weltzentrum war. Der bekannteste Jude des Marktfleckens war der Begründer einer Dynastie von Chassidim in Sassow, Rabbi Mosche Jehuda Leib von Sassow Erblich.

Am 17. September 1939 marschierte die Rote Armee in Sassiw ein, das von sowjetischen Behörden bis zum deutsch-sowjetischen Krieg verwaltet wurde. Die Wehrmacht besetzte das Dorf am 2. Juli 1941. Während der ersten zwei Wochen der Besetzung wurden 22 Leiter der jüdischen Gemeinde mit der Begründung hingerichtet, dass sie Kommunisten seien. Es fanden drei Deportationen statt; darunter die größte am 15. Juli 1942, als die Juden in das Vernichtungslager Belzec deportiert wurden. Die restlichen 400 Juden wurden am 25. November 1942 nach Zloczów deportiert. Ein Arbeitslager, das im März 1942 gegründet wurde, löste man im Juli 1943 auf, die Juden wurden in den nahe gelegenen Wäldern erschossen. Damit hörte die jüdische Gemeinschaft von Sassiw auf zu bestehen und wurde nach dem Krieg nicht wieder eingerichtet.

Demographie der jüdischen Bevölkerung

1764 gab es 223 Juden in Sassiw, 1880 lebten 1906, im Jahr 1912 1761 (52,1 % der Einwohner) und 1921 lebten 1096 (35,4 %) Juden im Dorf. Vor 1939 gab es ungefähr 1500 Juden in Sassiw.[1]

Sehenswürdigkeiten

Kirche der Geburt des heiligen Johannes des Täufers

Kirche der Geburt des heiligen Johannes des Täufers

Die römisch-katholische Kirche der Geburt des heiligen Johannes des Täufers wurde 1864 im neugotischen Stil gebaut, einen Vorgängerbau gab es bereits seit 1631. In der Kirche befindet sich die Skulptur des Kopfes von Johannes dem Täufer. Der letzte Pfarrer der Kirche wurde 1946 zusammen mit einigen polnischen Familien nach Polen abgeschoben. An Feiertagen ist die Kirche für Gemeindemitglieder geöffnet.

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Die polnische Wikipedia hat einen Artikel zu Kazimierz Kałucki
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sassiw aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.