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Zarqa (Trope)

Aus Jewiki
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Betonungszeichen oder Akzent Unicodeblock Hebräisch
Zeichen
֮
Unicode U+05AE[1]
Zarka
זַרְקָא֮
Sirko
זִרְקָא֮
Zinnor
צִנּוֹר֮
[2]

Zarqa, Zarka oder Sarka[3] ֮ hebräisch זַרְקָא֮ ist eine Trope (von jiddisch טראָפּ trop)[4] in der jüdischen Liturgie und zählt zu den biblischen Satz-, Betonungs- und Kantillationszeichen Teamim, die im Tanach erscheinen.

In der aschkenasischen, sephardischen und Italienischen Tradition wird das Betonungszeichen Zarqa genannt. In der jemenitischen Tradition wird es Zinnor (צִנּוֹר֮) genannt.[5]

Beschreibung

Zarqa
זַרְקָא֮ ֮ דָּבָ֬ר
Biblische Betonungszeichen
Sof pasuq ֽ ׃   Paseq ׀
Etnachta ֑   Segol ֒
Schalschelet ֓   Zakef katan ֔
Zakef gadol ֕   Tipcha ֖
Rewia ֗   Zinnorit ֘
Paschta ֙   Jetiw ֚
Tewir ֛   Geresch ֜
Geresch muqdam ֝   Gerschajim ֞
Qarne para ֟   Telischa gedola ֠
Pazer ֡   Atnach hafuch ֢
Munach ֣   Mahpach ֤
Mercha ֥   Mercha kefula ֦
Darga ֧   Qadma ֨
Telischa qetanna ֩   Jerach ben jomo ֪
Ole we-Jored ֫ ֥   Illuj ֬
Dechi ֭   Zarqa ֮
Rewia gadol ֗   Rewia mugrasch ֜ ֗
Rewia qaton ֗   Mahpach legarmeh ֤ ׀
Azla legarmeh ֨ ׀ Kadma we-asla ֨ ֜
Maqqef ־ Meteg ֽ


Symbol

Das Symbol von Zarqa oder Zinnor gleicht einem liegenden spiegelverkehrten S, in manchen Zeichensätzen oder Druckwerken sieht es auch aus wie ein Griff von einem Regenschirm oder wie ein halbes Hufeisen. Es ist eine Postposition und daher erscheint das Symbol immer links nach dem letzten Konsonanten wie in  זַרְקָא֮. Die Trope Zinnorit verwendet dasselbe Symbol, kommt aber nur in den poetischen Büchern vor. Das Symbol Zinorit steht direkt über dem betonten Konsonanten wie in  צִנּוֹרִת֘ und immer in Kombination mit Mercha oder Mahpach. Wenn die Betonung des Worts nicht auf der letzten Silbe ist, kann ein zweites Zarqa über dem ersten Konsonanten der betonten Silbe erscheinen[6]

Grammatik

Die Trope Zarqa ist ein untergeordnetes Trennzeichen und unterteilt ein Segol-Segment. Wenn es zwei Worte in einem Zarqa-Segment gibt, ist das vorangehende Wort üblicherweise mit einem Munach oder Mercha betont.[6]

Kombinationsmöglichkeiten

Zarqa Munach
oder Mercha
Kadma Telischa qetanna Munach
֮ ֣
֥
֨ ֩ ֣

Wenn das vorhergehende Wort sich in der Bedeutung auf das Wort mit Sarka bezieht, dann wird es mit einem Verbinder gekennzeichnet, entweder Munach oder Mercha. Wenn ein weiterer konjunktiver Akzent vor Munach oder Mercha erscheint, dann ist es Kadma. Als weitere vorangehende konjunktive Akzente sind Telischa qetanna und Munach möglich.[6]

Vorkommen

Die Tabelle zeigt das Vorkommen von Zarqa in den 21 Büchern.[7]

Teil des Tanach Zarqa
Tora 371
Vordere Propheten 245
Hintere Propheten 186
Ketuvim 182
Gesamt 984

In den poetischen Büchern

Zarqa oder Zinnor erscheint als disjunktiver Akzent auch in den drei poetischen Büchern. Es ist ein untergeordnetes Trennzeichen der dritten Ebene, das in Ole-we-Jored-Segmenten eingesetzt wird. Ein Zarqa-Segment kann dabei weiter unterteilt werden durch ein Azla legarmeh und in seltenen Fällen kann davor ein Pazer als weiteres Trennzeichen erscheinen.[8]

Sinnor steht häufig allein oder hat anderenfalls nur ein einziges konjunktives Zeichen, entweder Munach oder Mercha. In wenigen Ausnahmefällen gibt es eine zweite Konjunktion, diese ist dann jedoch ein Ersatz für ein weggefallenes Maqqef. [8]

Vorkommen

Sarka bzw. Zinnor zählt zu den Ta’amei Sifrei Emet טַעֲמֵי סִפְרֵי אֱמֶ"ת. „Emet“ ist ein Akronym bestehend aus den hebräischen Anfangsbuchstaben der Bücher Ijob אִיוֹב = Aleph, Sprichwörter מִשְלֵי (Mischle) = Mem und Psalmen תְהִלִּים (Tehilim) = Taw, dazu kommen noch Vokale, um den Begriff aussprechen zu können. Die Tabelle zeigt das Vorkommen von Sarka in den drei poetischen Büchern.[9]

Teil des Tanach Sarka
Psalmen 219
Ijob 18
Sprüche 14
Gesamt 251

Literatur

  • William Wickes: A treatise on the accentuation of the three so-called poetical books on the Old Testament, Psalms, Proverbs, and Job. 1881 (archive.org).
  • William Wickes: A treatise on the accentuation of the twenty-one so-called prose books of the Old Testament. 1887 (archive.org).
  • Arthur Davis: The Hebrew accents of the twenty-one Books of the Bible (K"A Sefarim) with a new introduction. 1900 (archive.org)
  • Francis L. Cohen: Cantillation. In: The Jewish Encyclopedia. Band III, KTAV Publishing House, New York, S. 542–548 (1901–1906).
  • Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Reconstructionist Press, New York 1957.
  • James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. Band I: Concordance of the Hebrew Accents used in the Pentateuch, Edwin Mellon Press, Lewiston, New York 1996, ISBN 0-7734-2395-8.
  • Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. The art of cantillation. 1. Auflage. Jewish Publication Society, Philadelphia 2002, ISBN 0-8276-0693-1.
  • Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. Student Edition. The Jewish Publication Society, Philadelphia 2005, ISBN 0-8276-0816-0 (eingeschränkte Vorschau, books.google.co.uk).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Zeichen für Zarqa und Zinnorit sind in Unicode falsch benannt. Für die Darstellung von Zarqa bzw. Zinnor benutze Unicode "HEBREW ACCENT ZINOR" (U+05AE), und für Zinnorit benutze "HEBREW ACCENT ZARQA" (U+0598). Siehe Unicode Technical Note #27: "Known Anomalies in Unicode Character Names", und darin besonders Appendix A.
  2. aus der Tabelle en:cantillation
  3. Jacobson (2002), S. 190f.
  4. Jacobson (2002), S. 3: Trop. «In Yiddish, the lingua franca of the Jews in Northern Europe […], these accents came to bei known as trop. The derivation of this word seems to be from the Greek tropos or Latin tropus ».
  5. נוסח תימן Jemenit. Tradition auf YouTube.com
  6. 6,0 6,1 6,2 Jacobson (2005), S. 61–63.
  7. James D. Price:Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible: Concordance …. 1. Band, S. 5.
  8. 8,0 8,1 Price, Bd. V. S. 1219–1220.
  9. James D. Price:Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. Band V, S. 1095. Price verwendet für die Trope den Begriff Sinnor.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zarqa (Trope) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Messina. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 305 Artikel (davon 103 in Jewiki angelegt und 202 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.