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Sardinien
Sardinien | |
---|---|
Basisdaten | |
Hauptstadt: | Cagliari |
Provinzen: | 8 |
Fläche: | 24.089,89 km² (3.) |
Einwohner: | 1.648.176 (31. Dez. 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 68,4 Einwohner/km² |
Website: | www.regione.sardegna.it |
ISO 3166-2: | IT-88 |
Präsident: | Ugo Cappellacci |
Karte | |
Sardinien (sardisch Sardigna, italienisch Sardegna, katalanisch Sardenya), ist – nach Sizilien – die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Die Ägypter nannten sie Schardana, die Euboier „Ichnoussa“ und die Griechen „Sandalyon“, da ihre Form an einen Fußabdruck erinnert.
Die Insel bildet mit einigen vorgelagerten Inseln die gleichnamige autonome Region Italiens. Die Region Sardinien hat eine Fläche von 24.090 km² und 1.648.176 Einwohner (Stand 31. Dezember 2017). Ihre Hauptstadt ist Cagliari.
Bevölkerung
Der größte Teil der Bevölkerung Sardiniens spricht einen der Dialekte der Sardischen Sprache, die zur Familie der romanischen Sprachen gehört. In der Praxis dominiert im öffentlichen Leben Sardiniens aber das Italienische.
Darüber hinaus wird in Alghero seit dem vierzehnten Jahrhundert ein katalanischer Dialekt gesprochen, und entlang der Nordküste halten sich korsische Sprachinseln.
Der größte Teil der Bevölkerung von Sardinien gehört der römisch-katholischen Kirche an.
Geographie
Lage
Sardinien ist eine politisch zu Italien gehörende Insel im Mittelmeer. Sie liegt 202 km (190 km von der Insel Monte Argentario) vom italienischen Festland entfernt, dazwischen liegt das Tyrrhenische Meer. Von Tunesien im Süden ist Sardinien 184 km entfernt. Im Norden liegt in 12 km Entfernung die französische Insel Korsika, getrennt nur durch die Straße von Bonifacio (Bocche di Bonifacio). Im Westen liegt Menorca, die zu Spanien gehörende Baleareninsel, am nächsten (335 km).
Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 270 km, die Ost-West-Ausdehnung ca. 145 km.
Klima
Das Klima ist im Wesentlichen mediterran, mit warmem Frühling und Herbst, heißem Sommer und mildem Winter. Die Insel leidet im Sommer unter Wasserarmut (500–600 mm/Jahr) und es ist vor allem im Winter oft stürmisch.
Klimatabelle Sardinien
Quelle: Klima Sardinien
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Verwaltungsgliederung
Die autonome Region Sardinien war politisch lange in drei Provinzen unterteilt: Cagliari, Sassari und Nuoro. Im Jahr 1974 wurde die Provinz Oristano neu gebildet; seit 2005 gibt es vier weitere: Olbia-Tempio, Ogliastra, Carbonia-Iglesias und Medio Campidano.
Provinz | Fläche (km²) | Einwohnerzahl (31. Dezember 2017) |
Bevölkerungs- dichte (Einw./km²) |
---|---|---|---|
Provinz Cagliari | 4570 | 431.955 | 95 |
Provinz Carbonia-Iglesias | 1495 | Ungültiger Metadaten-Schlüssel IT-CI
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Provinz Medio Campidano | 1516 | Ungültiger Metadaten-Schlüssel IT-VS
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Provinz Nuoro | 3934 | 210.531 | 54 |
Provinz Ogliastra | 1854 | Ungültiger Metadaten-Schlüssel IT-OG
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Provinz Olbia-Tempio | 3399 | Ungültiger Metadaten-Schlüssel IT-OT
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Provinz Oristano | 3040 | 159.218 | 52 |
Provinz Sassari | 4282 | 492.642 | 115 |
Gebiete
Die Insel ist in Gebiete (Landschaften) eingeteilt, die sich durch Gebirge oder Ebenen ergeben.
Städte
Stadt | Einwohnerzahl 31. Dezember 2008 |
---|---|
Cagliari | 157.297 |
Sassari | 130.306 |
Quartu Sant’Elena | 71.254 |
Olbia | 54.724 |
Alghero | 43.831 |
Nuoro | 36.458 |
Oristano | 32.378 |
Carbonia | 29.971 |
Selargius | 29.073 |
Iglesias | 27.656 |
Küsten
Einschließlich der kleinen, vorgelagerten Inseln erreicht Sardinien eine Küstenlänge von 1848,6 Kilometern. Einige Küstenabschnitte haben bekannte Namen.
Flüsse
Die längsten Flüsse Sardiniens sind der bei Oristano an der Westküste mündende Tirso mit 150 km, der Coghinas mit 123 km, der an der südlichen Ostküste ins Meer mündende Flumendosa mit 122 km und der bei Bosa mündende 6–8 km schiffbare Temo.
Berge
Die höchsten Berge sind mit 1834 Metern die Punta La Marmora und mit 1829 Metern der Bruncu Spina im zentral gelegenen Gebirge Gennargentu. Im Norden dominiert der 1359 Meter hohe Monte Limbara. Geologische Besonderheiten sind die Gold- und Silbervorkommen.
Inseln
Der Hauptinsel Sardinien sind zahlreiche Inseln vorgelagert:
- Inselgruppe La Maddalena im Nordosten
- Asinara im Nordwesten
- Mal di Ventre im Westen
- Sulcis-Archipel im Südwesten mit den Inseln
- Cavoli und Serpentara im Südosten
- Ogliastra im Osten
Fauna
Sardinien gilt als Naturreservat, in dem Tausende seltener Tiere und Pflanzen unter Schutz gestellt sind.
Amphibien
Im folgenden werden die bisher bekannten Amphibienarten aufgelistet.
- Sardischer Gebirgsmolch (Euproctus platycephalus)
- West-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes genei)
- Nordost-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes flavus)
- Südost-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes imperialis)
- Mittelost-Sardischer Höhlensalamander (Hydromantes supramontis)
- Sardischer Scheibenzüngler (Discoglossus sardus)
- Wechselkröte (Bufo viridis)
- Tyrrhenischer Laubfrosch (Hyla sarda)
Reptilien
Im folgenden werden die bisher bekannten Reptilienarten aufgelistet.
- Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni)
- Maurische Landschildkröte (Testudo graeca)
- Breitrandschildkröte (Testudo marginata)
- Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)
- Europäischer Halbfinger (Hemidactylus turcicus)
- Europäischer Blattfinger (Phyllodactylus europaeus)
- Mauergecko (Tarentola mauritanica)
- Zwerg-Kieleidechse (Algyroides fizingeri)
- Tyrrhenische Gebirgseidechse (Lacerta bedriagae)
- Ruineneidechse (Podarcis sicula)
- Tyrrhenische Mauereidechse (Podarcis tiliguerta)
- Gefleckter Walzenskink (Calcides ocellatus)
- Erzschleiche (Calcides calcides)
- Hufeisennatter (Coluber hippocrepis)
- Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus)
- Äskulapnatter (Elaphe longissima)
- Ringelnatter (Natrix natrix)
- Vipernatter (Natrix maura)
Geschichte und Vorgeschichte
Wappen
Beschreibung: In Silber wird ein durchgehendes rotes Kreuz von nach links gewandte Maurenköpfe mit silbernem Haarband bewinkelt. Die Flagge geht angeblich auf Peter I. von Aragon zurück, um an seinen Sieg in der Schlacht bei Alcoraz während der Reconquista zu erinnern.
Justiz
Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht Sardinien einen Index von 83.4 (EU-25:100) (2003).[2]
Die sardische Wirtschaft hat ihren Schwerpunkt im Tourismus sowie in der Erdölindustrie, Handel, Dienstleistungen und Informationstechnik. Bedeutung haben auch die berühmten Weine (Cannonau) und Schafskäse (Pecorino sardo) und die Gastronomie. Im Norden der Insel spielt traditionell die Korkproduktion eine wichtige Rolle.
Transport und Verkehr
Neben den Eisenbahnen der Ferrovie dello Stato gibt es mehrere schmalspurige Regionalstrecken der Ferrovie della Sardegna sowie deren Tourismusprojekt unter ihrer volkstümlichen Bezeichnung Trenino Verde u. a. zwischen Bosa Marina – Macomer und Arbatax – Mandas. Die Elektrifizierung der Strecken der Ferrovie dello Stato wurde – abweichend von den elektrifizierten Strecken auf dem Festland und Sizilien mit Einphasenwechselstrom 25 kV/50 Hz – begonnen, allerdings nach kurzer Bauzeit wieder eingestellt. Der öffentliche Überlandverkehr besteht aber vor allem aus einem engmaschigen Netz an Überlandbusverbindungen, die von verschiedenen Gesellschaften bedient werden.
Neben den Verkehrsflughäfen von Cagliari, Olbia und Alghero gibt es auf Sardinien noch zivile Flugplätze bei Oristano (Fenosu) und Arbatax (Tortolì). Die beiden letztgenannten werden zur Saison von Regionalfluggesellschaften und Chartern angeflogen.
Wenige Kilometer nordwestlich des Flughafens Cagliari befindet sich der Militärflugplatz Decimomannu, den auch die NATO–Luftstreitkräfte nutzen, darunter auch die Deutsche Luftwaffe (Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe in Italien – TaktAusbKdoLwIT). In Salto di Quirra gibt es einen Startplatz für militärische Raketen und Raketen zur Erforschung der Hochatmosphäre.
Tourismusziele
Historische Ziele
- Romanische Kirchen im pisanischen oder provenzalischen Stil auf Sardinien
- Byzantinische Kirchen auf Sardinien
Geographische Sehenswürdigkeiten
- Liste der Naturparks in Italien/Sardinien
- Die roten Felsen von Arbatax
- Capo d’Orso
- Capo Testa
- Gennargentu
- Grotta del Bue Marino
- Grotta di Nettuno
- Grotta su Marmuri
- Grotta di Ispinigoli
- Die Berg- und Küstenstraßen zwischen den ebenso sehenswerten Orten Alghero und Bosa
- Parco del Sulcis
- La Maddalena (Insel)
- Porto Cervo
- Roccia dell’elefante
- Supramonte
Kulinarische Spezialitäten
Speisen
- Pecorino, ein Schafskäse
- Pane Carasau, ein dünnes getrocknetes Hirtenbrot, wird auch Carta di musica (Notenpapier) genannt. Dieses sardische Hirtenbrot wird aus Weizenmehl, Hefe und Salz hergestellt. Die dünnen Fladen werden schnell und sehr heiß zweifach gebacken. So bleibt das dünne Brot lange haltbar.
- Pane Guttiau, eine Version des Pane Carasau mit Olivenöl
- Porcheddu, Spanferkel gegrillt
- Culurgionis, eine Nudelspezialität Sardiniens, vergleichbar mit Ravioli
- Sebadas, große in Olivenöl gebackene Käsetaschen mit Honig (Süßspeise)
- Malloreddus, kleine sardische Gnocchi (Nudelsorte)
- Bottarga, getrockneter Rogen vor allem der Meeräsche
- Casu Marzu, überreifer Schafkäse mit Fliegenmaden
Getränke
- Cannonau (auch Grenache genannt), ein kräftiger Rotwein
- Monica di Sardegna, eine autochthone Rotweinrebe aus Sardinien
- Vernaccia di Oristano, ein Weißwein
- Ichnusa, ein Lagerbier, das aus Maisschrot gebraut wird
- Mirto, weißer und roter Likör, hergestellt aus den Früchten der auf der Insel verbreiteten Myrte
Literatur
- Giulio Angioni, Sardinien: eine Insel für jedes Jahreszeit, München, Umschau, 1994.
- Patricia Bourcillier, SardegnaMadre (version française), Flying Publisher, 2003, 268 pages, PDF, (ISBN 3-924774-38-2);
- Jean Germain, Bibliographie sélective de linguistique française et romane, Boeck Université, éd Duculot, 1997 ISBN 2-8011-1160-0;
Weblinks
Portal:Sardinien – Überblick über vorhandene Artikel, Möglichkeiten zur Mitarbeit
- Links zum Thema Sardinien im Wikipedia:de:Open Directory Project
- Amtliche regionale Website auf Italienisch
Quellen
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2017.
- ↑ Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25 (PDF)
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