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Sangiovese

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Weinrebe bei Montalcino
Sangiovese Anbaugebiete im Val d'Orcia, Monte Amiata im Hintergrund

Sangiovese [sandʒoˈveze] ist eine rote Rebsorte. Sie ist mit ca. 88.000 Hektar (1997) eine der wichtigsten und häufigsten Rebsorten in Italien und Hauptbestandteil des Chiantis. Weltweit sind etwa 96.000 ha (1999) mit dieser Rebsorte bestockt. Der Name Sangiovese kommt aus dem Spätlateinischen/Italischen und bedeutet Jupiters Blut (Sanguis Giove). Allgemein zeichnet sich ein (sortenreiner) Sangiovese-Wein meist durch eine kräftige Farbe und ausgeprägte Struktur von Säure sowie Tanninen aus.

Eigenschaften

Die Rebsorte wurde bereits vor 2500 Jahren von den Etruskern kultiviert. Im 20. Jahrhundert wurden aus den in der langen Zeit entstandenen lokalen Ausformungen die besten Klone ausgewählt und systematisch vermehrt.

Die Hauptanbaugebiete des Sangioveses sind die traditionellen Siedlungsgebiete der Etrusker, vor allem die Toskana, aber auch die Emilia-Romagna mit Weinen wie Sangiovese di Aprilia, S. di Colli Perisi, S. di Romagna. In Umbrien stellt er den Hauptteil des Rossos de Montefalco, in den Marken den Hauptteil des Rossos Piceno und ergänzt den Rosso Conero. Auf Korsika ist Sangiovese (unter dem Namen Nielluccio) eine der meistangebauten Reben (1.647 Hektar, Stand 2007 [1], [2]). Italienische Auswanderer brachten ihn auch nach Argentinien, wo er immer noch in guter Qualität angebaut wird. Kleine Bestände sind auch in Australien (479 Hektar, Stand 2007) [3] und in Kalifornien (→ Weinbau in Kalifornien) (1973 acre = 797 Hektar, Stand 2007 [4]) bekannt. Die Golan Heights Winery in Gamla, Israel, baut zudem auch Sangiovese an.

Die Sangiovese-Rebe hat hohe Bedeutung erlangt und ist so begehrt, dass sie in die Nobilität der Weinwelt aufrückte und als Edelrebe bezeichnet wird. Die Rebsorte ist Hauptbestandteil der berühmten Weine Vino Nobile di Montepulciano (aus dem Sangiovese-Klon Prugnolo Gentile) und Carmignano, aber auch vieler sogenannter Super-Tuscans, vgl. z.B. den „Tignanello“ (Verschnitt mit Cabernet Sauvignon) oder sortenrein den Pergole Torte. In der Südtoskana rund um den Ort Scansano wird der Morellino di Scansano angebaut, eine Cuvée aus Sangiovese und der aus Spanien stammenden Garnacha tinta (hier Alicante genannt), bisweilen auch mit Malvasia Nera, Ciliegiolo und Canaiolo. Der Morellino di Scansano erinnert in seinem Aroma sehr stark an Morellen (Kirschen). Sortenrein wird er verwendet im Brunello di Montalcino und dem Morellino di Scansano aus der Maremma.

José Vouillamoz, ein Biologe aus der Schweiz, wies im Jahr 2004 nach, dass die Rebsorte Sangiovese aus einer spontanen Kreuzung der Sorten Ciliegiolo x Calabrese di Montenuovo entstand.

Ampelographische Sortenmerkmale

Die Rebsorte Sangiovese neigt zu Phytoplasmabefall. Der Phytoplasmenbefall führt zu Vergilbungskrankheiten wie der Goldgelben Vergilbung (franz.: Flavescence dorée) oder auch der Schwarzholzkrankheit. [5]

Synonyme

Die Rebsorte Sangiovese ist auch unter vielen weiteren Namen bekannt: Brunello, Brunello Di Montalcino, Calabrese, Cardisco, Cordisio, Dolcetto précoce, Ingannacane, Lambrusco Mendoza, Maglioppa, Montepulciano, Morellino, Morellone, Negretta, Nerino, Niella, Nielluccia, Nielluccio, Pigniuolo Rosso, Pignolo, Plant Romain, Primaticcio, Prugnolo, Prugnolo Di Montepulciano, Prugnolo Gentile, Prugnolo Gentile Di Montepulciano, Riminese, San Zoveto, Sancivetro, Sangineto, Sangiovese Dal Cannello Lungo, Sangiovese Di Lamole, Sangiovese Di Romagna, Sangiovese Dolce, Sangiovese Gentile, Sangiovese Grosso, Sangiovese Nostrano, Sangiovese Toscano, Sangioveto Dell'Elba, Sangioveto Dolce, Sangioveto Grosso, Sangioveto Montanino, Sanvincetro, Sanzoveto, Tignolo, Tipsa, Toustain, Uva Abruzzi, Uva Tosca, Uvetta, San Gioveto, Uva brunella und Uva Canina.

Siehe auch

Siehe auch die Artikel Weinbau in Italien, Weinbau in Australien, Weinbau in den Vereinigten Staaten und Weinbau in Argentinien sowie die Liste der Rebsorten.

Einzelnachweise

  1. LES CEPAGES NOIRS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu roten Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
  2. LES CEPAGES NOIRS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu roten Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
  3. Statistik des Australian Government Veröffentlichung April 2008
  4. California Grape acreage 2007 Crop (PDF; 655 kB), vom California Department of Food and Agriculture, Sacramento, Veröffentlicht im April 2008
  5. Horst Dietrich Mohr: Farbatlas Krankheiten, Schädlinge und Nûtzlinge an der Weinrebe, Seite 80, ISBN 3800141485

Literatur

Weblinks

 Commons: Sangiovese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sangiovese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.