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Samuel P. Tregelles

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Samuel Prideaux Tregelles

Samuel Prideaux Tregelles (geb. 30. Januar 1813 in Falmouth; gest. 24. April 1875 in Plymouth) war ein britischer Bibelgelehrter, Textkritiker und Theologe.

Leben

Tregelles wurde am Wodehouse Platz in Falmouth (Cornwall) geboren. Seine Eltern waren Quäker, aber er selber war viele Jahre lang mit der Brüderbewegung (Plymouth-Brethren) verbunden. In seinem späteren Leben schloß er sich den Presbyterianern an (oder vielleicht den Anglikanern).[1] Von 1825 bis 1828 besuchte er das altsprachliche Gymnasium von Falmouth.

Tregelles arbeitete eine Zeit lang in der Eisenhütte von Neath Abbey, Glamorgan. Er setzte seine Freizeit ein, um Griechisch, Hebräisch, Aramäisch und Walisisch zu lernen. Sein Interesse für die walisische Sprache entwickelte sich aus dem Wunsch, das Evangelium zu verbreiten und speziell den Einfluss des Atheismus, Katholizismus und Mormonentums in Wales zu bekämpfen.[2] Tregelles wurde Privatlehrer in Falmouth, und er widmete sich schließlich der Forschung, bis ihn 1870 eine Lähmung daran hinderte.

Im April 1839 heiratete Tregelles Sarah Anna Prideaux (* 22. September 1807). Sie hatten keine Kinder. 1850 erhielt Tregelles von der University of St Andrews einen Doktor der Rechtswissenschaft und 1862 eine Pension von £ 200 von der civil list. Er starb 1875 in Plymouth.

Werk

Als Tregelles entdeckte, dass der Textus Receptus nicht auf antiken Quellen beruht, entschied er sich, eine Neuausgabe des Griechischen Neuen Testamentes auf der Grundlage antiker Handschriften und Zitate früher Kirchenväter herauszugeben. Dabei wusste er viele Jahre lang nichts davon, dass seine textkritische Arbeit mit jener des Deutschen Philologen und Textkritikers Karl Lachmann parallel lief. Tregelles wurde erstmals allgemein bekannt durch sein "Buch der Offenbarung auf Griechisch, editiert aus antiken Quellen" ("Book of Revelation in Greek Edited from Ancient Authorities", 1844), das auch die Ankündigung enthielt, er beabsichtige, ein neues Griechisches Neues Testament bereitzustellen.
Im Jahr 1845 ging er nach Rom in der Absicht, den Kodex zu kollationieren, der dem Vatikan gehörte. Obwohl es ihm nicht erlaubt wurde, das Manuskript zu kopieren, notierte er wichtige Lesarten.[3] Von Rom reiste er weiter nach Florenz, Modena, Venedig, München und schließlich nach Basel, wobei er Handschriften las und kollationierte. Er kehrte im November 1846 nach England zurück und fuhr fort, Handschriften im Britischen Museum zu kollationieren. Tregelles besuchte auch Paris, Hamburg und Berlin (wo er Lachmann traf), und Leipzig (wo er Konstantin von Tischendorf zusammenarbeitete), Dresden, Wolfenbüttel und Utrecht.
Die meisten seiner zahlreichen Veroeffentlichungen standen in Bezug zu seiner großen textkritischen Ausgabe des Neuen Testaments (1857-1872). Sie umfassten den Darstellung des gedruckten Textes des Greek New Testament (1854), eine Neuausgabe von T. H. Hornes Einführung (1860), und des Kanon Muratori: Früheste Liste der Bücher des Neuen Testamentes (1868). Tregelles war Mitglied des Englischen Komitees, das die Revision der Bibelübersetzung überwachte, die als die Revised Version bekannt ist und wovon das Neue Testament 1881 veröffentlicht wurde, sechs Jahre nach Tregelles Tod.
Tregelles schrieb auch "Hauptstücke hebräischer Grammatik" (Heads of Hebrew Grammar, 1852), übersetzte das Hebräische Lexikon von Gesenius (1846, 1857) aus dem Lateinischen. Außerdem verfasste er ein Büchlein über die Jansenisten (1851).

In verschiedenen Werken legte er seine speziellen eschatologischen Ansichten dar: "Bemerkungen zu den prophetischen Visionen des Buches Daniel" ("'Remarks on the Prophetic Visions of Daniel (1852, neu hg. 1864) und "Die Hoffnung auf das zweite Kommen Christi" ("The Hope of Christ's Second Coming (1864).[4] So wie sein Cousin Benjamin Wills Newton, der bei Tregelles Bekehrung eine Rolle spielte und die Veröffentlichung seiner Bücher finanziell unterstützte, war auch Tregelles ein Vertreter der Lehre von der Entrückung nach der "Großen Drangsal" (Post-Tribulationist).[5] Er unterstützte später seinerseits Newton in seiner Auseinandersetzung mit John Nelson Darby und den "Exklusiven Brüdern".[6]
Ungeachtet seiner großen Gelehrsamkeit war Tregelles ein warmherziger evangelischer Christ, der zahlreiche Hymnen schrieb, die heutzutage allerdings weitgehend vergessen sind. Seine ersten Hymnen wurden in einem Gesangbuch der Plymouth-Brüder (Hymns for the Poor of the Flock, 1838) veröffentlicht.[7]

Ein Bekannter von Tregelles sagte, dass er "fähig war, jegliche Thematik zu erhellen, die aufgegriffen werden konnte," dass es aber auch gefährlich war, ihm eine Frage zu stellen, weil, "wenn man das tat, dies so war, wie wenn man nach einem Buch greift und einem dabei das ganze Regal voller Bücher auf den Kopf stürzt."[8]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Fromow, S. 28. F. F. Bruce sagte, dass der "Konflikt in der Beweislage es nahelegt, dass Fromow sehr nahe daran war, das Etikett [konfessionell] ungebunden zu verwenden".
  2. Tregelles war besonders bekümmert wegen der Ausbreitung des Mormonentums. So schrieb er 1854 seinem evangelischen Freund Eben Fardd, "while Mormonism and other things are spreading themselves in Wales, it is well for some effort to be made to uphold the simple historical authority of the Scriptures which God has been pleased to give us as the sure record of His holy will." Zitiert aus: Fromow, S. 33.
  3. S. P. Tregelles, A Lecture on the Historic Evidence of the Authorship and Transmission of the Books of the New Testament, London 1852, S. 83-85
  4. Excerpt from The Hope of Christ's Second Coming by Samuel Prideaux Tregelles
  5. Victorian Web
  6. Zu den Exclusive Brethren der engl. Wikipedia-Artikel.
  7. Zwölf Beispiele von Tregelles' Liedern sind bei Fromow zu finden, S. 84-90.
  8. J. Brooking Rowe, zitiert in: Fromow, S. 31.

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Samuel P. Tregelles aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.