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Sam Bloch

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Sam Bloch

Sam Bloch (geb. 1924 in Polen; gest. 4. Februar 2018 in Queens), Funktionär der World Zionist Organization

Leben

(entnommen dem tachles-Newsletter vom 20. Februar 2018)


Sam Bloch war ein Pionier. 1924 als Shmayahu Eliahu Bloch in dem Städtchen Ivie im heutigen Weissrussland in eine bürgerliche, jüdische Familie geboren, gehörte er zu einer kleinen Gruppe von Überlebenden, welche Öffentlichkeit und Politik von den 1970er Jahren an auf das Leiden der Juden im Holocaust aufmerksam machten. Bloch ging in Wilna zur Schule und erlebte im Sommer 1941 die deutsche Invasion mit.

Als Lehrer am Ort prominent, wurde sein Vater von den Besatzern gemeinsam mit anderen Mitgliedern der jüdischen Elite im August 1941 verschleppt und erschossen. Anschliessend richteten die Deutschen in Ivie ein Ghetto ein, aus dem Bloch mit der Mutter Sonia, seinem jüngeren Bruder Martin und anderen Jugendlichen im Herbst 1942 ausbrechen konnte.

Die Gruppe fand zunächst bei einem Bauern Unterschlupf und schloss sich später den legendären Bielski-Partisanen an, einer der wichtigsten jüdischen Widerstands- und Überlebens-Organisationen unter deutscher Besatzung in Osteuropa.

Die Blochs überlebten und gelangten nach Kriegsende in ein DP-Camp im ehemaligen KZ Bergen-Belsen. Dort wurde Sam Bloch in das jüdische Leitungs-Komitee gewählt. Er traf dort auch seine spätere Frau Lilly Czaban und den lebenslangen Freund Josef Rosensaft. Dessen Sohn Menachem heiratete später Blochs Tochter Jean.

Sam Bloch wollte zunächst nach Palästina auswandern, folgte aber den Wünschen von Lilly und deren Eltern. So kam die Familie 1950 nach Brooklyn. Dort schloss sich Bloch der «World Zionist Organization» an, setzte aber auch seinen in Bergen-Belsen begonnenen Aktivismus fort. Sein Engagement für Überlebende und die Erinnerung an die Shoah führte ihn zu einer Präsidentschaft der «World Federation of Bergen-Belsen Survivors Associations».

Er zählt auch zu den Gründern des «American Gathering of Jewish Holocaust Survivors», die auch der Jewish Claims Conference angehört. Nach dem Tod von «Gathering»-Präsident Benjamin Meed 2006 folgte ihm Bloch auf diesen Posten.

Seit den 1970er Jahren gehörte Bloch zu den Organisatoren grosser Treffen und Kundgebungen von Überlebenden, etwa 1981 in der Knesset. Er spielte zudem eine massgebliche Rolle bei der jahrelangen Lobby-Arbeit für die Gründung des Holocaust-Museums in Washington 1993. Die «New York Times» nannte ihn deshalb einen «Champion der Überlebenden».

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