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Sahnūn ibn Saʿīd

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Sahnūn ibn Saʿīd at-Tanūchī سحنون بن سعيد التنوخي, DMG Saḥnūn b.Saʿīd at-Tanūḫī (geb. 776 in Qairawān; gest. 854 in Qairawān) gilt als Begründer der malikitischen Rechtsschule (Madhhab) in Nordafrika, die die medinensische Rechtslehre des Schulgründers Mālik ibn Anas weiterführte und ihre Ausbreitung bis nach al-Andalus begünstigte.

Doppelblatt aus der Mudawwana, mit Glossen. Pergament. 11. Jahrhundert

Auf seiner Studienreise in den islamischen Osten, die 16 Jahre dauerte, studierte er bei den Schülern des Mālik ibn Anas in Ägypten, Syrien und in Medina. 806 kehrte er nach Qairawān zurück und behauptete sich als Haupt der malikitischen Rechtsprechung neben den Hanafiten, die in der Stadt, vor allem im Gelehrtenkreis von Asad ibn al-Furāt al-Ḥarrānī, die Tonangeber waren, erfolgreich.

In seinen letzten Lebensjahren war er Oberqadi der Stadt und bekleidete damit das höchste Amt im juristischen Leben Nordafrikas.

Sein Lebenswerk ist die Mudawwana, die Zusammenfassung der medinensisch-ägyptischen Rechtslehre der malikitischen Rechtsschule, die in der schriftlichen Überlieferung seiner Schüler Verbreitung fand. Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand hat Sahnūn keine Edition letzter Hand hinterlassen. Sein Werk lebte in diversen Abschriften und in unterschiedlichen Anordnungen weiter, die in der Folgezeit mehrfach kommentiert wurden. Es ist erstmals 1905-1906 nach einer vollständigen Handschrift in Fès in Kairo gedruckt worden.

Sein Grab außerhalb der Stadtmauer von Qairawān wird an islamischen Festtagen heute noch aufgesucht.

Literatur

  • Miklos Muranyi: Die Rechtsbücher des Qairawāners Saḥnūn b. Saʿīd. Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes. Bd. LII.3. Franz Steiner, Stuttgart 1999. ISBN 3-515-07311-6
  • Miklos Muranyi: Beiträge zur Geschichte der Ḥadīṯ- und Rechtsgelehrsamkeit der Mālikiyya in Nordafrika.Harrassowitz, Wiesbaden 1997. S. 33-55. ISBN 3-447-03925-6
  • Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifttums. Brill, Leiden 1967. Bd. I. S.468ff
  • The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd.8. S. 843
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