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Saalkirche

Aus Jewiki
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Dieser Artikel befasst sich mit Saalkirchen als Bautyp. Die Ingelheimer Saalkirche ist nur ein Beispiel, siehe Saalkirche (Ingelheim).
Datei:Hallenkirche Innenraum Garz.jpg
Innenraum der Saalkirche in Garz
Datei:Grundriss-St. Juergen.JPG
St.-Jürgens-Kirche bei Lilienthal, um 1190, Saalkirche mit Gewölbejochen
Datei:Plan.cathedrale.Angers.png
Kathedrale von Angers, Spätromanik, Gewölbejoche und kreuzförmiger Grundriss
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Eine Saalkirche ist ein Kirchengebäude, dessen Innenraum nicht durch freistehende Stützen unterteilt ist. Neben der Hallenkirche, der Basilika, dem Zentralbau und der Querkirche ist sie einer der Grundtypen des Kirchenbaus. Die Klassifizierungen Zentralbau und Saalkirche schließen einander ebenso wenig aus wie Kreuzkirche und Saalkirche.

Grundrisse

Der Innenraum kann, muss aber nicht rechteckig sein. Bei einem großen Teil der heutigen wie auch der archäologisch nachgewiesenen Saalkirchen ist der Altarraum etwas schmaler als der Gemeindesaal. Auch ein polygonaler, ein kreisrunder und ein ovaler Kirchenraum ohne freistehende Stützen ist eine Saalkirche. Je schmaler und länger der Innenraum ist, desto eher spricht man von einer einschiffigen Kirche. Eine Abgrenzung gibt es nicht. Kirchen ohne Säulen und Pfeiler aber mit kreuzförmigem Grundriss werden sowohl als kreuzförmige Saalkirchen wie auch als einschiffige Kreuzkirchen bezeichnet.

Decken

Saalkirchen können eine Holzdecke oder einen zum Kirchenraum offenen Dachstuhl haben. Sie können aber auch gewölbt sein. Dabei finden sich außer Tonnengewölben oder den ganzen Raum überspannenden Zeltgewölben auch Gliederungen der Decke in mehrere Joche, die von Kreuzgrat- oder Kreuzrippengewölben überspannt werden.

Geschichte

Vielerorts waren die ersten, heute oft nur noch archäologisch nachweisbaren Kirchen Saalkirchen. Lange Zeit war den Raumbreiten, die man ohne Stützen überdachen konnte, enge Grenzen gesetzt. Daher wurden viele Saalkirchen mit Zunahme der Bevölkerung im Kirchspiel durch mehrschiffige Kirchen ersetzt oder zu solchen ausgebaut. Mancherorts ersetzte man einfach eine Außenwand durch eine Arkade und baute ein zweites Schiff neben das alte.

Mit der Entwicklung neuer Techniken und besserer Baustoffe konnten ab der Renaissance jedoch auch größere Räume überspannt werden. Außerdem entdeckte man mit der Reformation die christliche Bescheidenheit wieder. Daher wurden etliche im Dreißigjährigen Krieg oder z. B. im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstörte Hallenkirchen und Pseudobasiliken als Saalkirchen wiederaufgebaut. Dabei wurde die äußere Erscheinung des Kirchenschiffs oft kaum abgewandelt. Säulen wurden unbeliebt, weil sie die Sicht auf den Altar verstellten und weil man sich insgesamt von der Gotik absetzen wollte. Daher hatte ein sehr großer Teil der Kirchenneubauten die Form von Saalkirchen.

Im Historismus wurden wieder einige Hallenkirchen und Basiliken gebaut. Von den zahlreichen im Zweiten Weltkrieg zerstörten mehrschiffigen Kirchen wurden wiederum einige beim Wiederaufbau zu Saalkirchen.

Besondere Formen

Wandpfeilerkirche und Abseitensaal

Um seitlichen Kräfte abzufangen, die bei der Überwölbung breiter Räume auftreten, verwendete man in der Renaissance und im Barock vorzugsweise Wandverstärkungen auf der Innenseite der Außenmauern. Stehen diese Wandverstärkungen nur wenig vor, so spricht man von einer Wandpfeilerkirche. Auch einige Hallenkirchen sind Wandpfeilerkirchen, so die Frauenkirche in München. Stehen die Mauerrippen weiter vor, so entstehen Nischen, die man als Abseiten bezeichnet. Bei katholischen Bauten waren diese Abseiten zur Einrichtung von Kapellen beliebt. Daher wurden Abseitensäle vor allem in katholischen Kirchen errichtet. Diese Nischen können bis zur Saaldecke reichen, aber auch so niedrig enden, dass sich darüber auf die Vorderenden der Trennwände ein Obergaden mit Fenstern stützt. So ähnelt der Raumeindruck dem einer Basilika, obwohl es keine Seitenschiffe gibt.

Querschiffiger Saal

Saalkirchen sind in der Regel der Länge nach ausgerichtet, Altar und Chor befinden sich an einer der schmaleren Seiten und sind im Mittelalter stets nach Osten ausgerichtet (geostet). Seltener sind so genannte querschiffige Saalkirchen, deren Altarbereich die Längsseite einnimmt; sie treten erst nach dem Mittelalter auf.

Saalkirchen (Auswahl)

Querschiffige Saalkirchen (Auswahl)

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Saalkirche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Saalkirche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.