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Saïd Kouachi

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Saïd Kouachi (* 7. September 1980 in Paris; † 9. Januar 2015 in Dammartin-en-Goële)[1] war ein französischer, islamistischer Terrorist, der zusammen mit seinem Bruder Chérif Kouachi den Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 verübte, bei dem sie zwölf Menschen töteten und über zehn weitere verletzten.

Leben

Saïd Kouachi wurde als Sohn aus Algerien stammender Eltern im 10. Arrondissement von Paris geboren und hatte zwei Brüder und eine Schwester.[1][2][3]

Die Eltern starben, als Saïd noch ein Teenager war. Er und seine Geschwister kamen in ein Kinderheim in Rennes. 2001 kamen die Geschwister zu einer Pflegefamilie im 19. Arrondissement in Paris. Der Pflegevater war ein frisch zum Islam konvertierter Franzose.[1][2][4] Als junge Männer zogen Saïd und Chérif nach Paris und lebten von Gelegenheitsjobs.[1] 2002 oder 2003 begannen die beiden Brüder, sich stärker mit dem Islam zu beschäftigen und besuchten die Moschee Adda'wa in der Nähe der Metrostation Stalingrad. Dort begegneten sie auch dem islamistischen Prediger Farid Benyettou, der die beiden Brüder radikalisiert haben soll.[1][2][4]

2008 wurde Saïd festgenommen, kam aber im Gegensatz zu seinem Bruder schnell wieder frei.[1] Chérif wurde wegen dem Versuch in den Irak zu reisen um dort gegen die Amerikaner zu kämpfen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 2010 kam es nochmals zu einer polizeilichen Überprüfung von Saïd.[1] Chérif war in den Verdacht geraten, an einer geplanten Befreiung des Terroristen Smaït Ali Belkacem beteiligt gewesen zu sein, der wegen der Anschlagsserie in Frankreich 1995 verurteilt worden war.[2] Nach Angabe von mehreren amerikanischen Medien soll Saïd 2011 in Ausbildungscamps des Al Qaida-Ablegers im Jemen Aqap gewesen sein. Die New York Times beruft sich dabei auf einen „hochrangigen Vertreter der US-Regierung“. Saïd habe im Jemen Nahkampftechniken und den Umgang mit Schusswaffen gelernt. Der dortige Geistliche Anwar al-Awlaki rief in dieser Zeit zur Ermordung der Karikaturisten von Charlie Hebdo auf.[1][3] Beide Brüder standen auf der Flugverbotsliste Terrorverdächtiger der Vereinigten Staaten[4][5] und auf der allgemeinen französischen Terror-Beobachtungsliste TIDE (Terrorist Identities Datamart Environment).[1]

Saïd war französischer Staatsbürger und lebte mit seiner Frau und einem kleinen Kind in einer Drei-Zimmer-Wohnung im Viertel Croix-Rouge in Reims, wo er regelmäßig die Moschee besuchte. Allgemein galt Saïd als ein stiller Mann, der Abstand zu anderen Gläubigen hielt.[2] Er soll arbeitslos gewesen sein.[4]

Am 7. Januar stürmten Saïd und sein Bruder die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo und töteten zwölf Personen. Im ersten Fluchtfahrzeug fand die Polizei den Personalausweis von Saïd, was die Behörden auf die Spur der Täter brachte. Zwei Tage später wurden beide Brüder in einer Druckerei in Dammartin-en-Goële von der Polizei gestellt. Im Feuergefecht kamen die Brüder ums Leben.[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Die Brüder Kouachi. In: Zeit online. 9. Januar 2015, abgerufen am 10. Januar 2015.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Daniel-Dylan Böhmer, Gesche Wüpper: Vom Möchtegern-Rapper zum religiösen Fanatiker. In: Die Welt. 8. Januar 2015, abgerufen am 10. Januar 2015.
  3. 3,0 3,1 3,2 Raniah Salloum: Tatverdächtige Chérif und Saïd Kouachi: Kleine Gauner aus der Provinz. In: Spiegel Online. 8. Januar 2015, abgerufen am 10. Januar 2015.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Nadia Pantel: Wie aus Kleinkriminellen fanatisierte Mörder wurden. In: Süddeutsche Zeitung online. 9. Januar 2015, abgerufen am 10. Januar 2015.
  5. Kouachi-Brüder standen seit Jahren auf US-Terrorliste. In: RP online. 9. Januar 2015, abgerufen am 9. Januar 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Saïd Kouachi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.