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Südlicher Ozean

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Mathematische Abgrenzung (60. Breitengrad)
Geographische Abgrenzung (Antarktische Konvergenz)

Der bis 5805 Meter tiefe Südliche Ozean, der auch Südpolarmeer, Südliches Eismeer, Antarktischer Ozean oder Antarktik genannt wird, ist mit 20,327 Mio. km² nach dem Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) der zweitkleinste Ozean der Erde. Zusammen mit der Landmasse Antarktika bildet er die Weltregion der Antarktis.

Geographie

Der Südliche Ozean umfasst den Meeres-Bereich südlich des 60. Breitengrades bzw. südlich der Antarktischen Konvergenz. Damit werden die Meeresgebiete zusammengefasst, die den Kontinent Antarktika (die eigentliche Landmasse der Antarktis) umgeben. In Richtung Norden geht er jeweils in den Atlantik, den Indischen Ozean und den Pazifik über.

Die Bezeichnung Südlicher Ozean wurde im Frühjahr 2000 von der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) offiziell beschlossen.[1] Bis dahin wurden die antarktischen Meeresgebiete als Südliches Eismeer bezeichnet, bestehend aus den jeweils südlichen Bereichen des Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozeans. Diese Meeresgebiete werden heute als Atlantischer, Indischer und Pazifischer Sektor des Südlichen Ozeans bezeichnet. Die Definition folgt der rechtlichen Festlegung des Antarktisvertrages. Die natürliche Grenze wird durch die antarktische Konvergenz gebildet. Das ist jene Zone, in der die kalten Wassermassen des Südlichen Ozeans auf die warmen Wassermassen des Nordens treffen. Sie verläuft zwischen dem 40. und 60. Breitengrad und ist sowohl im Verlauf als auch jahreszeitlich schwankend.

Im Südlichen Ozean hat sich ein erstaunliches Ökosystem entwickelt, dessen Schlüsselfigur der Krill ist. Im Winter frieren große Teile zu. Diese Gebiete werden dann Packeis genannt. Typisch für das Südpolarmeer sind Tafeleisberge, die aus Bruchstücken des Schelfeises entstehen. Es gilt bei Seeleuten als das stürmischste aller Weltmeere.

Im Südlichen Ozean besteht ein komplexes Strömungssystem, das sich im Wesentlichen aus drei Hauptströmen zusammensetzt: Das antarktische Oberflächenwasser, das antarktische Bodenwasser und das zirkumpolare Tiefenwasser. Das antarktische Bodenwasser entsteht insbesondere im Küstenbereich der Antarktis und ist die kälteste und dichteste Wassermasse der Welt, die kaltes Wasser aus dem Bereich der Antarktis abtransportiert, wobei es sogar noch nördlich des Äquators im Atlantik nachgewiesen werden konnte. Das antarktische Oberflächenwasser entsteht infolge des Auftauens der Eismassen in der Antarktis und hat einen sehr geringen Salzgehalt und eine entsprechend geringe Dichte. Zwischen dem schweren antarktischen Bodenwasser und dem leichten antarktischen Oberflächenwasser, die beide kaltes Wasser aus der Antarktis abtransportieren, liegt die Schicht des wärmeren zirkumpolaren Tiefenwassers, das mit zunehmender Nähe zum antarktischen Kontinent durch die Topographie des Meeresbodens und das absinkende antarktische Bodenwasser nach oben gedrückt wird. Dadurch entsteht eine Zone starken Auftriebs, die Antarktische Divergenz.

Daten

Der Südliche Ozean hat eine Ausdehnung von rund 20,327 Mio. km². Im Atlantisch-Indischen-Südpolarbecken ist er bis 5805 m tief; diese tiefe Stelle liegt etwa bei 61° 0′ 0″ S, 44° 0′ 0″ O-6144-5805. Eine größte Tiefe von 7235 Metern wird im südlichsten Ausläufer der Süd-Sandwich-Rinne erreicht, bei 61° 0′ 0″ S, 24° 0′ 0″ W-61-24-7235, etwa 180 km südöstlich der Südlichen Thuleinseln – der größere Teil dieser Tiefseerinne und deren tiefste Stelle liegen jedoch nördlich von 60° südlicher Breite und sind damit Teil des Atlantischen Ozeans.

Meeresboden

Schwerefeld der Erde im Südpolarmeer
Meeresboden des Südlichen Ozeans an der Küste der Antarktis

Innerhalb des Südlichen Ozeans bzw. auf dessen Meeresboden befinden sich Schwellen, Tiefseebecken und eine Tiefseerinne.

Im Südlichen Ozean liegen jeweils die Ausläufer dieser Schwellen bzw. Rücken, die in Richtung Norden in den Indik bzw. Pazifik übergehen: der Südostausläufer des Kerguelen-Gaußberg-Rückens und der Südwestteil des Südpazifischen Rückens. Die drei großen Tiefseebecken, von denen zumindest die südlichen Bereiche in den Südlichen Ozean hineinreichen, sind das bis 5.872 m tiefe Atlantisch-Indische-Südpolarbecken, das bis 5.455 m tiefe Indische Südpolarbecken und das bis 5.399 m tiefe Pazifische Südpolarbecken; diese gehen in Richtung Norden in den Atlantik, Indik bzw. Pazifik über. Dazu gehört auch noch das Südantillenbecken, das nach Norden in den Atlantik übergeht. Die Tiefseerinne ist der äußerste südliche Ausläufer der Süd-Sandwich-Rinne, die in Richtung Norden in den Atlantik übergeht und dort bis 8264 m tief ist.

Nebenmeere

Der südliche Ozean besitzt, genauso wie die übrigen Ozeane auch, eine ganze Reihe wichtiger Nebenmeere. Da wären unter anderem (Reihenfolge im Uhrzeigersinn) aufzulisten:

Bezeichnung Art Fläche(km²) Tiefe (m) von
Längengrad
bis
Längengrad
Rossmeer Randmeer 000000000958000.0000000000958.000 000000000000500.0000000000500 170°O 158°01'W
kein benanntes Randmeer Randmeer 158°01'W 126°W
Amundsen-See Randmeer 126°W 102°20'W
Bellingshausen-See Randmeer 000000000600000.0000000000600.000 102°20'W 57°18'W
Scotiasee Randmeer 000000000900000.0000000000900.000
Weddell-Meer Randmeer 000000002800000.00000000002.800.000 57°18W 12°18'°W
Haakon-VII-See Randmeer 12°18'°W
Lasarew-See Randmeer 000000000929000.0000000000929.000 000000000003000.00000000003.000 14°O
Riiser-Larsen-See Randmeer 000000001138000.00000000001.138.000 Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator >Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator >>3.000 14°O 30°O
Kosmonautensee Randmeer 000000000699000.0000000000699.000 30°O 50°O
Kooperationssee Randmeer 000000000258000.0000000000258.000 59°34'O 85°O
Davissee Randmeer 82°O 96°O
Mawsonsee Randmeer 96°O 109°30'O
D’Urville-See Randmeer 136°O 142°O
Somow-See Randmeer 000000001150000.00000000001.150.000 150°O 170°O
Karte mit zahlreichen Randmeeren

Inselwelt

Im Südpolarmeer bzw. vor der Küste der Antarktis liegen zum Beispiel diese Inseln und Inselgruppen: Alexander-I.-Insel, Balleny-Inseln, Berkner-Insel, Ross-Insel, Scott-Insel, Südliche Orkneyinseln und Südliche Shetlandinseln.

Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

  • Gierloff-Emden, Hans-Günter (1983) Zum Relief des Meeresbodens der Südpolarregion. Geowissenschaften in unserer Zeit; 1, 2; 46-50; doi:10.2312/geowissenschaften.1983.1.46.
  • Arndt, Jan Erik et al. (2013) The International Bathymetric Chart of the Southern Ocean Version 1.0 - A new bathymetric compilation covering circum-Antarctic waters. Geophysical Research Letters, 40(9), 1-7; doi:10.1002/grl.50413.

Weblinks

Wiktionary: Südliches Eismeer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Südlicher Ozean aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.