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Sägebarsche

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Sägebarsche
Schriftbarsch (Serranus scriba), Unterwasseraufnahme aus dem Mittelmeer, vor Calvi (Korsika).

Schriftbarsch (Serranus scriba), Unterwasseraufnahme aus dem Mittelmeer, vor Calvi (Korsika).

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Euacanthomorphacea)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Serranoidei
Familie: Sägebarsche
Wissenschaftlicher Name
Serranidae
Swainson, 1839
Acanthistius sebastoides
Mittelmeer-Fahnenbarsch (Anthias anthias)
Der Hamletbarsch Hypoplectrus providencianus

Die Sägebarsche (Serranidae) sind eine Familie kleiner bis mittelgroßer Meeresfische aus der Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Mit etwa 300 Arten gehören sie zu den artenreichsten Fischfamilien. Fast alle Sägebarsche leben küstennah in tropischen und subtropischen Regionen aller Ozeane. Die meisten Arten leben in flacherem Wasser oberhalb von 300 Metern, nur wenige tiefer. Zu den Sägebarschen gehören als Unterfamilie auch die bunten, meist rötlich gefärbten Fahnenbarsche (Anthiadinae), die zu den häufigsten Fischen der Außenriffhänge gehören, während die imposanten Zackenbarsche in neueren wissenschaftlichen Publikationen als eigenständige Familie betrachtet werden.[1][2][3][4][5][6]

Merkmale

Viele Sägebarsche sind große, massige Fische von typischer Barschgestalt. Ihre Größe reicht von 6 Zentimetern bei verschiedenen klein bleibenden Arten bis zum 66 cm langen Schwarzen Sägebarsch (Centropristis striata) der bis zu 4,3 Kilogramm schwer werden kann.[7] Auf dem Kiemendeckel befinden sich drei Dornen, ein zentraler großer und oben und unten jeweils ein kleiner. Der Vorkiemendeckel ist fein gezähnt. Die Seitenlinie ist vollständig und reicht nicht bis auf die Schwanzflosse. Bei einigen Fahnenbarschen folgt sie der Rückenflossenbasis, bei einer Art fehlt sie. Die Rückenflosse ist normalerweise durchgehend, hart- und weichstrahliger Teil können durch eine Einbuchtung voneinander getrennt sein. Ihr vorderer Teil wird von sieben bis zehn (13 bei Acanthistius) Stacheln gestützt. Die Afterflosse hat drei Flossenstacheln, die Bauchflossen einen Stachel und fünf Weichstrahlen. Die Schwanzflosse ist abgerundet, spatenfömig oder sichelförmig, nur selten gegabelt. Bei vielen Fahnenbarsch-Männchen sind die Flossen lang ausgezogen. Der Unterkiefer steht bei vielen Arten vor. Es gibt normalerweise 24 Wirbel und 25 bis 28 bei den Fahnenbarschen. Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei sieben. Viele Arten sind bunt gefärbt, viele dienen als Speisefische.[8]

Lebensweise

Die meisten Arten findet man im Bereich von Korallenriffen und an den Küsten tropischer und subtropischer Gewässer. Die eigentlichen Sägebarsche und die Zackenbarsche ernähren sich von Fischen, Kopffüßern und Krebstieren, die Fahnenbarsche von Zooplankton. Alle daraufhin untersuchte Arten sind Hermaphroditen. Die meisten zeitlich gestaffelte Hermaphroditen, die als Männchen geschlechtsreif werden und sich später in Weibchen verwandeln. Einige Arten z. B. die der Hamletbarsche (Hypoplectrus), sind simultane Hermaphroditen, d. h. haben gleichzeitig funktionierende weibliche und männliche Keimdrüsen. Eine Selbstbefruchtung findet nicht statt, da bei einem Laichvorgang nur Eier oder Spermien abgegeben werden. Simultaner Hermaphroditismus gilt als primitiver gegenüber dem zeitlich gestaffelten Hermaphroditismus. Große Sägebarsche produzieren große Mengen an Laich. Die Larven sind planktonisch und lassen sich von den Meeresströmungen zu geeigneten Lebensräumen transportieren.

Äußere Systematik

Die Sägebarsche werden in die Ordnung der Barschartigen (Perciformes) gestellt und gehören dort in die Unterordnung Serranoidei.[9]

Innere Systematik

Nach Ausgliederung der Zackenbarsche und der mit ihnen verwandten Unterfamilien gehören heute nur noch zwei Unterfamilien und zwei Arten, die bisher keiner Unterfamilie zugeordnet werden konnten zu den Sägebarschen.

Der Serranide Amphiperca multiformis aus der Grube Messel im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe.

Stammesgeschichte

Die Sägebarsche sind fossil gut überliefert. Prolates wurde schon in der Oberkreide und im Paläozän von Europa nachgewiesen, Dapalis vom Paläozän bis zum Miozän. Acanus, Amphiperca, Balbe, Palaeoperca, Priacanthopsis, Properca und Smerdis sind ausgestorbene Gattungen aus dem Eozän, dem Oligozän und dem Miozän. Von der heute lebenden Gattung Serranus kennt man Fossilien seit dem Miozän bzw. vom mittleren Eozän bis rezent.[12]

Einzelnachweise

  1. Ma, K.Y. & Craig, M.T.: An Inconvenient Monophyly: An Update on the Taxonomy of the Groupers (Epinephelidae). Copeia 106(3):443-456. 2018. doi: 10.1643/CI-18-055
  2. Charlotte Schoelinck, Damien D. Hinsinger, Agnès Dettaï, Corinne Cruaud, Jean-Lou Justine: A Phylogenetic Re-Analysis of Groupers with Applications for Ciguatera Fish Poisoning. PLOS ONE, 2014, doi: 10.1371/journal.pone.0098198
  3. Smith, W. L., and M. T. Craig. 2007. Casting the percomorph net widely: the importance of broad taxonomic sampling in the search for the placement of serranid and percid fishes. Copeia 2007:35–55. doi:10.1643/0045-8511(2007)7[35:CTPNWT]2.0.CO;2
  4. Smith, W.L., Everman, E. & Richardson, C. (2018): Phylogeny and Taxonomy of Flatheads, Scorpionfishes, Sea Robins, and Stonefishes (Percomorpha: Scorpaeniformes) and the Evolution of the Lachrymal Saber. Copeia 106(1):94-119. 2018 doi: 10.1643/CG-17-669
  5. Sarah J. Tucker, Eka M. Kurniasih und Matthew T. Craig: A New Species of Grouper (Epinephelus; Epinephelidae) from the Indo-Pacific. Copeia 104(3):658-662. 2016 doi: 10.1643/CI-16-398
  6. Xuan Zhuang, Meng Qu, Xiang Zhang, Shaoxiong Ding: A Comprehensive Description and Evolutionary Analysis of 22 Grouper (Perciformes, Epinephelidae) Mitochondrial Genomes with Emphasis on Two Novel Genome Organizations. PLoS ONE 8(8): e73561. doi:10.1371/journal.pone.0073561
  7. Centropristis striata auf Fishbase.org (englisch)
  8. Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1118342336. Seite 446-447.
  9. Ricardo Betancur-R., Richard E. Broughton, Edward O. Wiley, Kent Carpenter, J. Andrés López, Chenhong Li, Nancy I. Holcroft, Dahiana Arcila, Millicent Sanciangco, James C Cureton II, Feifei Zhang, Thaddaeus Buser, Matthew A. Campbell, Jesus A Ballesteros, Adela Roa-Varon, Stuart Willis, W. Calvin Borden, Thaine Rowley, Paulette C. Reneau, Daniel J. Hough, Guoqing Lu, Terry Grande, Gloria Arratia, Guillermo Ortí: The Tree of Life and a New Classification of Bony Fishes. PLoS Currents Tree of Life. 2013 Apr 18, Edition 1. doi:10.1371/currents.tol.53ba26640df0ccaee75bb165c8c26288, PDF
  10. Caesioscorpis theagenes auf Fishbase.org (englisch)
  11. Hemilutjanus macrophthalmos auf Fishbase.org (englisch)
  12. K. A. Frickhinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X

Weblinks

 Commons: Sägebarsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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