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Ruth Maria Kubitschek
Ruth Maria Kubitschek (* 2. August 1931 in Komotau, Nordböhmen) ist eine deutsch-schweizerische Schauspielerin, Synchronsprecherin und Autorin.
Leben und Karriere
Kubitscheks Vater leitete ein Kohlebergwerk in Nordböhmen.[1] Nach Ende des Zweiten Weltkriegs floh die Familie nach Köthen. Kubitschek wuchs mit vier Geschwistern auf dem Lande auf. Gegen den Willen der Eltern entschied sich Kubitschek früh für den Schauspielberuf und besuchte nach der Mittelschule die Hochschule für Theater und Musik in Halle (Saale) sowie das Deutsche Theaterinstitut (Stanislawski-Institut) in Weimar.[2] In Halle gab sie ihr Debüt in Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti. Neben zahlreichen Theaterrollen spielte sie auch in DEFA-Filmproduktionen. 1959 blieb sie nach einem Theaterengagement in Westdeutschland, wo sie zunächst ebenfalls eine Vielzahl von Theaterauftritten absolvierte.
Durch das Fernsehen erlangte sie eine breite Popularität, erstmals 1966 im Francis-Durbridge-Krimi Melissa. Neben Ralf Wolter spielte sie in der 13-teiligen Fernsehserie Ein Fall für Titus Bunge eine Hauptrolle. Weitere bekannte Fernsehrollen in: Tatort (1971 mit Klaus Schwarzkopf und Götz George, Blechschaden), Der Kommissar (1972 Blinde Spiele), Monaco Franze – Der ewige Stenz (1983 mit Helmut Fischer), Kir Royal (1986 mit Franz Xaver Kroetz) – beide von Helmut Dietl inszeniert – sowie Das Erbe der Guldenburgs (1986–1989). Als Synchronsprecherin lieh sie unter anderen Danielle Darrieux (8 Frauen), Daliah Lavi (Old Shatterhand) und Delphine Seyrig (Muriel oder die Zeit der Wiederkehr) ihre Stimme.
Kubitschek hat einen Sohn Alexander (* 1957)[3] aus ihrer geschiedenen Ehe mit Götz Friedrich. Sie ist seit 1976 mit dem Fernsehproduzenten Wolfgang Rademann liiert und lebt in der Gemeinde Salenstein am Bodensee in der Schweiz. Dort schreibt sie Bücher und malt. Kubitschek befasst sich privat mit Meditation und Esoterik und schrieb mehrere Bücher zu diesen Themen. Im Januar 2013 wurde sie in der Schweiz eingebürgert.[4] Im August 2014 äußerte sie Pläne, mit dem Schauspielen aufzuhören.[5]
Werke
- Immer verbunden mit den Sternen. Nymphenburger Verlag, München 1993.
- Wenn auf der Welt immer Weihnachten wär … Nymphenburger Verlag, München 1994, ISBN 978-3-485-00720-7.
- Engel, Elfen, Erdgeister. Nymphenburger Verlag, München 1995.
- Im Garten der Aphrodite. Nymphenburger Verlag, München 1998.
- Das Flüstern des Pans. Nymphenburger Verlag, München 2000.
- Ein Troll in meinem Garten. Nymphenburger Verlag, München 2002.
- Das Wunder der Liebe. Nymphenburger Verlag, München 2004.
- Der indische Ring. Diana Taschenbuch, 2006, ISBN 978-3-453-35215-5.
- Ein Abend mit Ruth Maria Kubitschek. Hörbuch. 2007.
- Im Fluss des Lebens. Nymphenburger Verlag, München 2008.
- Sterne über der Wüste. Langen/Müller, 2011, ISBN 978-3-784-43274-8.
- Anmutig älter werden. Nymphenburger Verlag, München 2013, ISBN 978-3-485-01423-6.
Filmografie (Auswahl)
- 1953: Das kleine und das große Glück
- 1956: Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte
- 1958: Hexen von Paris (Fernsehspiel)
- 1959: Senta auf Abwegen (Regie: Martin Hellberg)
- 1959: Ehesache Lorenz (Regie: Joachim Kunert)
- 1960: Wasser für Canitoga (Fernsehspiel)
- 1960: Der schweigende Stern (Regie: Kurt Maetzig)
- 1961: Die Sendung der Lysistrata
- 1962: Er kann’s nicht lassen (Regie: Axel von Ambesser)
- 1963: Bezaubernde Mama (Fernsehfilm, Regie: Rudolf Jugert)
- 1963: Sessel am Kamin (Fernsehfilm, Regie: Raoul Wolfgang Schnell)
- 1965: Die selige Edwina Black (Fernsehfilm, Regie: Günter Gräwert)
- 1965: Das Kriminalmuseum (Fernsehserie) – Das Nummernschild
- 1965: Geld, Geld, Geld - 2 Milliarden gegen die Bank von England (Fernsehfilm, Regie: Eugen York)
- 1966: Melissa (Fernsehfilm, drei Teile)
- 1967: Ein Fall für Titus Bunge (Fernsehserie, 13 Folgen)
- 1967: Tragödie in einer Wohnwagenstadt (Fernsehfilm, Regie: Günter Gräwert)
- 1967: Mittsommernacht
- 1969: Madame und ihre Nichte
- 1969: Die Reise nach Tilsit (Fernsehfilm)
- 1970–1975: Der Fall von nebenan (Fernsehserie, 52 Folgen)
- 1971: Tatort: Blechschaden (Fernsehreihe)
- 1972: Und der Regen verwischt jede Spur
- 1972: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (Fernsehserie, 3. Teil)
- 1972–1974: Der Kommissar (Fernsehreihe, drei Folgen)
- 1974: Die Powenzbande (Fernsehserie)
- 1979: Der Millionenbauer (Fernsehserie)
- 1981: Der Fall Maurizius (Fernsehfilm)
- 1982: Zwei Tote im Sender und Don Carlos im PoGl (Fernsehfilm, Regie: Joachim Roering)
- 1983: Monaco Franze – Der ewige Stenz (Fernsehserie)
- 1984: Didi – Der Doppelgänger
- 1986: Kir Royal (Fernsehserie)
- 1987–1990: Das Erbe der Guldenburgs (Fernsehserie)
- 1990: Derrick (Fernsehserie, eine Folge)
- 1992: Otto – Der Liebesfilm
- 1992–1995: Schloß Hohenstein – Irrwege zum Glück (Fernsehserie)
- 1992–1996: Freunde fürs Leben (Fernsehserie)
- 1995: Rosamunde Pilcher – Sommer am Meer (Fernsehreihe)
- 1996: Spiel des Lebens (Fernsehserie)
- 1997: Katrin ist die Beste (Fernsehserie)
- 2002: Das Alphateam (Fernsehserie, eine Folge)
- 2003: Wunschkinder und andere Zufälle, (Fernsehfilm)
- 2004: SOKO Kitzbühel (Fernsehserie, eine Folge)
- 2004: Das Traumschiff – Australien (Fernsehserie)
- 2004–2006, 2014: Das Traumhotel (Fernsehreihe)
- 2005: Drei teuflisch starke Frauen (Fernsehfilm)
- 2006: Die Hochzeit meiner Töchter (Fernsehfilm)
- 2007: Das Wunder der Liebe (Fernsehfilm)
- 2007: Drei teuflisch starke Frauen – Eine für alle (Fernsehfilm)
- 2007: Drei teuflisch starke Frauen – Die Zerreißprobe (Fernsehfilm)
- 2007: Elvis und der Kommissar (Fernsehserie)
- 2008: Der Indische Ring (Fernsehfilm)
- 2008: Mamas Flitterwochen (Fernsehfilm)
- 2008: Insel des Lichts
- 2010: Wer zu lieben wagt (Fernsehfilm)
- 2010: Sommerlicht (Fernsehfilm)
- 2011: Im Fluss des Lebens (Fernsehfilm)
- 2011: Rosamunde Pilcher – Englischer Wein (Fernsehreihe)
- 2011: Cinderella (Ein Liebesmärchen in Rom) (Spielfilm)
- 2012: Und weg bist du (Fernsehfilm)
- 2013: Frau Ella
Theater
- 1953: Irina Karnauchowa, Leonid Braussewitsch – Die feuerrote Blume, Theater der Freundschaft Berlin (1. Tochter)
- 1954: Molière – Die Mitschuldigen, Maxim-Gorki-Theater Berlin (Zofe Claudine)
- 1956: G. Bizet – Carmen, Deutscher Fernsehfunk (Carmen)
Preise und Auszeichnungen
- 1983: Goldener Gong für Monaco Franze, gemeinsam mit Helmut Fischer und Helmut Dietl
- 1987: Goldene Kamera
- 1987: Bambi
- 2004: Bundesverdienstkreuz (I. Klasse)
- 2005: Brisant Brillant für ihr Lebenswerk
- 2006: Sudetendeutscher Kulturpreis für darstellende und ausübende Kunst
- 2010: Bayerischer Verdienstorden
- 2011: Bambi für ihr Lebenswerk
- 2013: Bayerischer Fernsehpreis, Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für ihr Lebenswerk[6]
- 2013: Leading Ladies Award für Nachhaltigkeit
- 2014: Jupiter in der Kategorie Beste deutsche Darstellerin für Frau Ella
Weblinks
- Ruth Maria Kubitschek in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- [ Ruth Maria Kubitschek] bei filmportal.de
- Literatur von und über Ruth Maria Kubitschek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Ruth Maria Kubitschek im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Ruth Maria Kubitschek in der Deutschen Synchronkartei
- Eintrag bei der Agentur Alexander
- Offizielle Website von Ruth Maria Kubitschek
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Görl: Die Schlossherrin. In: Süddeutsche Zeitung 275/2014, 29. November 2014, S. 46.
- ↑ https://www.munzinger.de/search/document?index=mol-00&id=00000011723&type=text/html&query.key=CJJSCJSE&template=/publikationen/personen/document.jsp&preview=
- ↑ http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/deutsche-oper-intendant-goetz-friedrich-gestorben-a-107396.html
- ↑ Kubitschek wird Schweizerin. Blick.ch vom 24. Januar 2013
- ↑ Rheinische Post vom 16. August 2014 (Druckversion S. A8
- ↑ Bayerische Staatskanzlei: Der Blaue Panther – 25. Bayerischer Fernsehpreis: Ehrenpreis für Ruth Maria Kubitschek, abgerufen am 18. Mai 2013
Personendaten | |
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NAME | Kubitschek, Ruth Maria |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-schweizerische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 2. August 1931 |
GEBURTSORT | Komotau, Nordböhmen |
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