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Running Gag

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Ein Running Gag (engl. für „Dauerwitz“) ist ein Stilmittel der Komik und des Humors. Ein Witz oder eine Anspielung wird mehrmals wiederholt, oft jedoch in abgewandelter Form. Dadurch entsteht eine angespannte Vorfreude, die in einer dann doch überraschenden Pointe gipfelt. Entsprechend sind einige Running Gags erst dann verständlich bzw. von besonders humorvollem Charakter, wenn man die Vorgeschichte oder die Hintergründe dazu kennt. Running Gags können auf einen Film oder ein Buch begrenzt bleiben, sich aber auch in Fernsehserien, Zeitschriften etc. über mehrere Wochen, Monate oder gar Jahrzehnte hinziehen. Doch nicht nur in Film und Literatur haben Running Gags ihren Ort, sie spielen auch unter Freunden, in der Familie, ja selbst auf wissenschaftlichen Fachtagungen eine bedeutende Rolle und dienen sowohl der Stärkung der individuellen Beziehungen wie auch der Auflockerung ernster Themen und Situationen. Die meisten Running Gags sind figurgebunden, das heißt, sie werden immer von derselben Person ausgeführt bzw. ausgesprochen. Besonders amüsant können sie sein, wenn sie von ihrer Standardform abgewandelt werden und dadurch eine situationsbezogene Pointe in der Pointe enthalten.

Varianten

Bleibt der Running Gag immer gleich, besteht die Gefahr, dass er langweilig wird, weil die überraschende, unvorhergesehene Wendung fehlt, die ein Kernelement von Witzen ist. Daher kann der Gag in folgender Weise variiert werden:

  • Ein Detail des Running Gags wird verändert.
  • Der Running Gag bleibt derselbe, aber die Situation ändert sich.
  • Der Spruch bleibt derselbe, wird von jeweils einer anderen Person verwendet.
  • Die Bedeutung des Running Gags wird durch neue Informationen erweitert.
  • An einer Stelle, an der der Zuschauer mit dem Running Gag rechnet, wird dieser bewusst ausgelassen.

Hinzu kommt in einer erweiterten Fassung des Begriffs die Variante eines Running Gags, der – ohne in seiner Handlung selber witzig oder humoristisch zu sein – allein durch seine, auch variierte Wiederholung für den Zuschauer zu einem roten Faden wird.[1]

Beispiele

Bekannte Beispiele sind:

  • Die Cameo-Auftritte von Alfred Hitchcock in seinen Filmen. Der Filmkritiker Georg Seeßlen bezeichnet Hitchcocks Auftritte als „ikonografische Running Gags“.[2]
  • Dinner for One, ein Sketch, der von mehreren Running Gags lebt und getragen wird.
  • Monty Python’s Flying Circus: John Cleese kündigt den nächsten Sketch mit der stets wiederkehrenden Ansage „Und nun zu etwas völlig anderem“ an.
  • In jedem Star Wars-Film fällt mindestens einmal der Satz "Ich hab da ein ganz mieses Gefühl." (engl. "I've got a bad feeling about this.").
  • Indiana Jones, der Schlangen hasst, bekommt es zwangsläufig in jedem der Filme hautnah mit ihnen zu tun.
  • Die Animationsserie South Park, in der Kenny bis zur 5. Staffel in fast jeder Folge stirbt, meist gefolgt von den Ausrufen: „Oh mein Gott, sie haben Kenny getötet“ und einem „Ihr Schweine!“.
  • In Rowan Atkinsons Mr. Bean wird regelmäßig ein hellblauer Reliant Regal Supervan III von Mr. Bean umgekippt oder von der Straße abgedrängt.
  • Im Theaterstück Romulus der Große von Friedrich Dürrenmatt erscheint häufig ein Reiteroffizier auf der Bühne, der Tage und Nächte durchgeritten ist, um dem Kaiser eine höchst wichtige Nachricht über eine verlorene Schlacht zu überbringen. Trotz der Wichtigkeit der Botschaft wird er nicht vorgelassen.
  • In David Finchers Film Der seltsame Fall des Benjamin Button taucht mehrere Male der greise Mr. Daws[3] auf, um in verschiedenen Varianten davon zu berichten, wie er siebenmal im Leben vom Blitz getroffen wurde.
  • M*A*S*H: Die ganze Serie über versucht Corporal Maxwell Klinger aus der Army entlassen zu werden. Er trägt in jeder Folge Damenkleidung und Ohrringe. Zusätzlich erfindet er den Tod von Familienangehörigen (Eltern, Geschwister etc.) oder entwickelt für die Länge einer Folge eine Krankheit oder ein körperliches Gebrechen.
  • Die Pinguine aus Madagascar: Etwas Explosives oder Schweres wird aus dem Bild geschleudert, es gibt eine Explosion oder einen heftigen Schlag und von der immer gleichen Stimme den Ruf „Mein Auto!“.
  • Norm Peterson, ein Stammgast einer Bar namens Cheers wird stets mit einem lautstarken und vielstimmigen „Norm!“ begrüßt. Daraufhin fragt einer der Barkeeper nach dem Befinden oder Ähnlichem und Norman antwortet mit einem Gag. Diese Running Gags sind in den USA bekannt unter dem Namen „Normisms“.[4]
  • In fast allen Teilen der Police Academy-Filmreihe geraten Protagonisten in einen Schwulenclub namens „The Blue Oyster“ und werden durch Anwesende zum Tanzen genötigt.
  • In der Sitcom Eine schrecklich nette Familie erzählt Al Bundy gelegentlich, wenn er nach Hause kommt, eine Geschichte über „fette“ Frauen, die bei ihm im Schuhladen waren und äußert sich abschätzig über diese.

Siehe auch

Literatur

  • John Vorhaus: Handwerk Humor. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-86150-363-8.

Weblinks

Wiktionary: Running Gag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Running Gag aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.