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Rudolf Pringsheim

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Das Palais Pringsheim in der Wilhelmstraße als Berliner Vorzeigearchitektur in Meyers Konversationslexikon (1885-90).

Rudolf Pringsheim zu Rodenberg (geb. 3. April 1821 in Oels; gest. 19. Oktober 1906 in Berlin, auch Rudolph Pringsheim) war ein deutscher Großunternehmer in Oberschlesien.

Leben

Rudolf Pringsheim entstammte der schlesischen jüdischen Kaufmannsfamilie Pringsheim. Sein Vater war Fabrikant und Gutsbesitzer. Er heiratete Paula Deutschmann (1827–1909), die Tochter eines königlich-preußischen Lotterieunternehmers. Sein Sohn war der Mathematik-Professor Dr. Alfred Pringsheim (1850–1941).

Er hatte ab 1860 einen wesentlichen Anteil an der Verkehrserschließung des oberschlesischen Kohlereviers. Er verband die Gruben in dem schwer zugänglichen Gelände zunächst mit Pferdebahnen, später stellte er auf Dampflokomotiven um. Das weit verzweigte Streckennetz der Oberschlesische Schmalspurbahn umfasste fünfunddreißig Gruben, von denen er selbst einige erwarb. Als der preußische Staat das Streckennetz übernahm, wurde er großzügig entschädigt. Einen Teil des Geldes investierte er in die von ihm begründete Aktiengesellschaft Ferrum, die großen Profit abwarf.

Um ihn von seinem ebenfalls im Eisenbahngeschäft tätigen Vetter Hugo Pringsheim zu unterscheiden, nannte man Rudolf scherzhaft den „schmalspurigen Pringsheim“, Hugo dagegen den „großspurigen Pringsheim“.

1869 erwarb er, jetzt unter dem Namen Pringsheim zu Rodenberg, in Berlin das Grundstück Wilhelmstraße 67 und errichtete 1872–74 darauf ein Palais, das jahrzehntelang eine Sehenswürdigkeit war. Das sogenannte „bunte Haus“, innen mit großformatigen Wandbildern Anton von Werners ausgestattet, galt als Musterbeispiel des Gründerzeitstils und wurde 1877 in Berlin und seine Bauten ausführlich gewürdigt. Seine auftrumpfende Gestaltung fand keine einhellige Zustimmung und Theodor Fontane wetterte 1875 in einem Brief an seine Frau, die „Kakel-Architektur“ würde Berlin verschandeln. Paula Pringsheim verkaufte 1910 das Haus. Das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Gebäude wurde 1950 abgerissen.

Rudolf Pringsheim war der Großvater von Katia Mann geborene Pringsheim, der Frau von Thomas Mann.

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rudolf Pringsheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.